Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.4

- S.6

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Diese Ausgabe – 1993_Innsbrucker_Stadtnachrichten_04
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Grundsatzbeschluß im Gemeinderat für
ein Erlebnismuseum "Haus der Alpen"
Auf dem "Fennerareal" soll ein "Haus der A l p e n " als Erlebnismuseum errichtet
werden; das Land Tirol, die Stadt Innsbruck und der Tourismusverband Innsbruck-Igls
sollen es finanzieren: Dieser Grundsatzbeschluß, den der Gemeinderat am 25. März
mit Mehrheit faßte (dafür: ÖVP und Seniorenbund, Grüne, TAB, IMS; dagegen: SPÖ
und FPÖ), soll Startschuß sein für die Schaffung einer touristischen A t t r a k t i o n , die,
so rechnen die Befürworter, die Anziehungskraft der Stadt für den Qualitätstourismus
steigert und neue, zahlungskräftige Gäste nach Innsbruck bringt.

(Eiz/Th) Wie dem Konzept des Fördervereines unter seinem Obmann Univ.-Prof.
Dr. Christian Smekal zu entnehmen ist,
soll bis zum heurigen Sommer ein Trägerverein gegründet und bis Ende des Jahres
ein Vorprojekt erstellt werden. Im Frühjahr
1994 ist ein Architektenwettbewerb geplant, ein Jahr später der Baubeginn. Mit
einer zweijährigen Bauzeit wird gerechnet.
Auf rund 5000 nr vorgesehener Ausstellungsfläche soll mit Hilfe modernster Museumspädagogik ein Erlebnismuseum entstehen, das Augen und Ohren ansprechen
und den Händen "Greifbares" bieten wird.
Der weltweit einzigartige "Lebensraum
Alpen", ihre Entstehungsgeschichte, das
Gefüge einmaliger Landschaften, das
hochkomplexe ökologische, Wirtschaft-

"Eine Attraktion
für Einheimische
und Gäste der Stadt"
liehe und kulturelle System soll dem Besucher anschaulich gemacht werden. Für
die entsprechende didaktische Aufbereitung (technische Simulation von Lebensräumen, Dioramen, mechanische Modelle)
werden, wie Univ.-Prof. Smekal betonte,
heimische und internationale Experten
herangezogen. Das "Haus der Alpen" soll
ein Anziehungspunkt sowohl für Einheimische als auch für Gäste werden.
Der Bau des neuen Museums auf dem
Gelände nördlich der ehemaligen Fennerkaserne wird einschließlich Einrichtung
rund 250 Millionen Schilling erfordern.
Die Kostenschätzungen für Errichtung und
Betrieb beruhten auf international erhobenen Vergleichsziffern für Museumsbauten
aus jüngerer Zeit und seien realistisch, berichtete Bgm.-Stv. Dr. Wallnöfer dem Gemeinderat. Und hielt fest: Das "Fennerareal" erwarb die Stadt vom Bund im
Tauschweg, als dieser für die Kaserne
Kranebitten dort Grundstücke brauchte.
Der Grund ist mit Bau verbot belastet, damit ihn die Stadt nicht kommerziell verwerten kann. Für einen gemeinnützigen
Zweck wie das Erlebnismuseum würde
der Bund der Aufhebung des Bauverbots
zustimmen, ist Wallnöfer zuversichtlich.

Für andere Bauten wäre der Grund jedoch
nicht verfügbar, sodaß der Einwand, sein
Wert sei mit 50 Mio. S zu niedrig angesetzt, ins Leere gehe.
Der vom Gemeinderat gefaßte Grundsatzbeschluß hat zum Inhalt, daß die Stadt
Innsbruck gemeinsam mit dem Land Tirol
und dem Tourismusverband Innsbruck,
Igls und Umgebung "beabsichtigt", auf
dem "Fennerareal" ein Erlebnismuseum
"Haus der Alpen" zu errichten und zu betreiben. Grundlage dafür ist das vom
Förderverein "Erlebnismuseum
Haus
der Alpen" vorgelegte Grundkonzept. Zu
dem Zweck ist eine Trägereinrichtung zu
schaffen, der jedenfalls die drei genannten
Partner angehören müssen. Die Landeshauptstadt Innsbruck bringt die zur Errichtung notwendige Grundfläche auf dem
Fennerareal ein mit dem Vorbehalt,
daß die Republik Österreich ihre Zustimmung zur neuen Widmung des Grundes
gibt. Auch ist bei dem Projekt eine
flächensparende bauliche Lösung anzustreben.
Die Errichtungskosten, einschließlich Einrichtung, Ausstattung und dem Baugrund
(der mit 50 Mio. S bewertet wird), wurden

vom Gemeinderat mit insgesamt 250 Mio.
S zur Kenntnis genommen. Das Land Tirol trägt davon für Bau und Einrichtung
125 Mio. S, der Tourismusverband 25
Mio. S, die Stadt 50 Mio. S (zusätzlich
zum Grund). Von den auf 12 Mio. S veranschlagten "Vorlaufkosten" (für Vorprojekt,
Wettbewerb, Projektleitung) trägt jeder
Partner je ein Drittel.
Der geschätzte Abgang von rund 7,2 Mio.
S jährlich zum laufenden Betrieb soll zu
45 % vom Land, zu 35 % von der Stadt
Innsbruck und zu 20 % vom Tourismusverband getragen werden.
Die Stadt Innsbruck erwartet sich
vom Promotorenverein (und dann von der
Trägereinrichtung) die öffentliche Präsentation der jeweils fälligen Grundsatzentscheidungen, und zwar nach Ausarbeitung des Vorprojektes, nach Vorliegen der
Wettbewerbsunterlagen und vor der Auftragsvergabe anhand des Siegerprojektes und der endgültigen Kostenkalkulation.
Die Stadt beansprucht in der zu schaffenden Trägereinrichtung Mitsprache entsprechend ihrem finanziellen Beitrag. Auch
eine begleitende Kontrolle soll eingerichtet werden. - Soweit der Grundsatzbeschluß im Gemeinderat.
Stimmt auch der Landtag dem Beschluß
der Landesregierung auf Beteiligung mit
125 Mio. S zu, so könnte das Vorprojekt
Ende 1993 vorliegen. Rechnet man ein
Jahr für die Planung, könnte der Bau 1995
beginnen.


Beste Startbedingungen für junge
Unternehmer im "Tech-Tirol"
(Th) Nach nur zweijähriger Bauzeit wurde
am 5. März das Technologiezentrum Innsbruck, Eduard-Bodem-Gasse 5 und 7,
Roßau, eröffnet. Die 14. Einrichtung dieser Art in Österreich bietet jungen, innovativen Unternehmen aus den Bereichen
Umwelt- und Medizintechnik, Mikroelektronik,
Informationstechnologie
usw.
preisgünstige Räumlichkeiten, um zu arbeiten und zu forschen. Die Zusammenarbeit unter den Firmen, der für alle vorteilhafte Technologieaustausch, wird durch
ein Gemeinschaftssekretariat mit Telefon-,
Fax- und Kopierdienst sowie gemeinsamen Besprechungs- und bestens ausgestatteten Seminarräumen gefördert. Auch eine
starke Verbindungen zur Universität, z. B.

STADTNACHRICHTEN - APRIL 1993

für die Verwertung von Forschungsergebnissen, wird angestrebt. Mit derzeit 34 Unternehmen ist das Haus, so der Geschäftsführer Georg K. Motz, so gut wie
ausgelastet. Zwölf Interessenten stehen
noch auf der Warteliste.
Stadtrat Ing. Gert Greif der die neue
Einrichtung als wirksames Instrument
zur Förderung von Unternehmensgründüngen im Bereich neuer Technologien
bezeichnete, erwartet eine spürbare Initialzündung für die strukturelle Weiterentwicklung der Stadt Innsbruck. Die Dachgesellschaft "Tech-Tirol" wurde 1991 vom
Land Tirol, der Tiroler Handelskammer
und der Industriellen Vereinigung gegründet.


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