Innsbruck Informiert
Jg.2025
/ Nr.6
- S.4
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Gesamter Text dieser Seite:
Gemeinsam leben
Umwelt- und
Nachhaltigkeitspreis
Coole Plätze
Innsbruck macht
sich klimafit
Innsbruck setzt bei Projekten auf Klimaschutz und auf Anpassungen an den Klimawandel.
Die wichtigsten Initiativen und interessante Facts im Überblick.*
38,5 °C
betrug die höchste je
gemessene Temperatur in
Innsbruck (am 30.6.2019)
Hitzeaktionsplan
Auf Grundlage der Innsbrucker Anpassungsstrategie
und der Stadtklimaanalyse hat die Stadt
Innsbruck einen Hitzeaktionsplan (HAP)
erarbeitet. Dieser zeigt auf, was in Innsbruck
bereits gegen die steigende Hitzebelastung getan
wird und was noch angegangen werden kann.
Entstanden ist kein starres Werk, sondern ein
interaktiver Prozess, der jährlich evaluiert und mit
ExpertInnen abgestimmt wird (mehr dazu auf S. 14/15).
Jeder Einzelne zählt:
Klimaneutralität erreicht man nicht alleine.
Deshalb ist jeder noch so kleine Beitrag
jeder/s Einzelnen wertvoll.
Pionierstadt
Stadtklimaanalyse
Die Stadtklimaanalyse 2022 wurde vom Amt Stadtplanung,
Mobilität und Integration und vom Referat Stadtklima und
Umwelt beauftragt und von der Fa. Weatherpark GmbH
sowie dem Institut für Klima- und Energiekonzepte
erstellt. Anhand der flächendeckenden, systematischen
Ist-Analyse des Innsbrucker Stadtklimas werden etwa
Frischluft- und Kaltluftbahnen verortet, um sie gezielter
schützen zu können. Außerdem zeigt die Analyse auf,
welche Bereiche der Stadt besonders stark überwärmt
sind und welche lokalen Anpassungsmaßnahmen
(Begrünung, Entsiegelung usw.) notwendig sind.
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INNSBRUCK INFORMIERT
Mit der Initiative „Pionierstadt – Partnerschaft für
Klimaneutrale Städte 2030“ verpflichten sich die
teilnehmenden Städte (Wien, Graz, Klagenfurt, Villach,
St. Pölten und Innsbruck) und das Bundesministerium
für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität,
Innovation und Technologie (BMK) im Rahmen eines
Kooperationsvertrages, einen innovativen Weg in
Richtung Klimaneutralität zu gehen (mehr dazu auf S. 19).
Zur Abkühlung sogenannter Hitzeinseln gibt es in Innsbruck bereits zwei
Projekte: cool-Inn & COOLYMP.
cool-INN wurde von der Stadt
Innsbruck, der IKB, der Uni Innsbruck
und der Uni für Bodenkultur in Wien
(BOKU) umgesetzt. Der Park wurde bereits im
Sommer 2022 durch zahlreiche Veranstaltungen belebt
(KlimaSalon). Mit der Eröffnung von COOLYMP am
DDr.-Alois-Lugger-Platz wird im Juni 2025 ein Vorzeigeprojekt
für klimafitte Stadtgestaltung realisiert
(mehr dazu auf S. 20/21).
Die Stadt Innsbruck schreibt
alle zwei Jahre den Umweltund Nachhaltigkeitspreis aus.
Gefragt sind Projekte im Bereich
Umwelt- und Klimaschutz und
Nachhaltigkeit. Eingereicht
werden kann in drei unterschiedlichen Kategorien
(„Junge Ideen“, „Gesehen,
gedacht, gemacht“,
„Wirtschaften für morgen“).
Die ersten beiden Kategorien
werden jeweils mit
5.000 Euro dotiert.
2024
ist das Jahr mit der höchsten
Mitteltemperatur (11,5 °C) seit 1971.
„ClimateLENS | KlimaBLICK"
www.innsbruck.gv.at
Die städtische Website ist
für sich selbst ein KlimaProjekt, weil sie BürgerInnen
mit Infos versorgt und Papier
sparen hilft.
Energieplan
Die Stadt Innsbruck bietet neue
Impulse und Unterstützung
in den Bereichen erneuerbare
Energien. 2024 wurde etwa der
Solarleitfaden der Stadt Innsbruck
umfassend überarbeitet. Dieser
unterstützt dabei, Solaranlagen
effizient zu planen und zu installieren. Beteiligungen an Projekten
wie „Co-PED“ zeigen, dass Innsbruck
klimatechnisch mit voller Energie dabei ist. Bei „Co-PED“ geht es vor allem
darum, in Living Labs rund um Kulturzentren Energiegenossenschaften
aufzubauen und so die Energiewende
voranzutreiben. Die „Bäckerei –
Kulturbackstube“ soll eines dieser
Living Labs sein.
Klimafitter Wald
Mehr als 60 Prozent des Stadtgebietes von Innsbruck
sind Wald – insgesamt sind das mehr als 10.000 Hektar.
Um die Waldbestände langfristig widerstandsfähig und
gesund zu erhalten, sind konsequente Aufforstungsmaßnahmen von zukunftssicheren Mischwäldern sowie bewusstseinsbildende Initiativen zur Bedeutung des Waldes
notwendig (mehr dazu auf Seiten 8/9).
Die Stadt Innsbruck hat sich um die
Förderung des Projekts „ClimateLENS |
KlimaBLICK“ beworben. Das Projekt ergänzt
die Arbeit der „Pionierstadt – Mission:
Klimaneutrale Stadt“ auf ideale Weise,
besonders im Bereich Monitoring und
der Weiterentwicklung von Klimaschutzindikatoren. So sollen schneller, gezielter und
transparenter Maßnahmen gesetzt werden
können, um Innsbruck auf dem
Weg zur Klimaneutralität
voranzubringen.
Klima-Kooperationen
Klimabündnis Gemeinde
Seit Oktober 2022 ist Innsbruck Teil einer globalen
Partnerschaft zum Schutz des Klimas. Das europäische Klimabündnis-Netzwerk zählt über 2.000
Gemeinden in mehr als 25 Ländern, darunter
auch 90 Gemeinden in Tirol. Dabei will Innsbruck
Treibhausgasemissionen durch die Umsetzung
von Klimaschutz-Maßnahmen in den Bereichen
Mobilität, Energie, Boden, Beschaffung und
Ernährung sowie Klimawandelanpassung
reduzieren. Auch zahlreiche Teams in städtischen Kindergärten und Horten haben die
Initiative, Klimabündnisbetrieb zu werden,
bereits zu ihrem Projekt gemacht.
Blühende Inseln
Unter dem Motto „Garteln vor der Haustüre“ können
BürgerInnen seit 2021 kleine Flächen und Stellen
rund um Bäume – sogenannte Baumscheiben – im
öffentlichen Raum bepflanzen. Mitmachen können
alle, die zur Verschönerung der Stadt beitragen wollen.
Einzige Bedingung: Zeit für die regelmäßige Betreuung
und die Bereitschaft, die Gestaltung der bunten Insel
zu übernehmen.
Zur Bewältigung des Klimawandels in Innsbruck gibt es
Kooperationen zwischen den
verschiedenen Ämtern (Umwelt,
Forst, Verkehr, Wohnen usw.)
des Magistrats, den städtischen
Beteiligungsgesellschaften IKB,
IVB und IIG sowie den Universitäten (Innsbruck, Wien, EUnivercities, Ulysseus usw.).
*Hinweis: Diese Aufzählung erhebt keinen
Anspruch auf Vollständigkeit.
Verkehrsmasterpläne
Im Bereich Mobilität setzt
Innsbruck auf den Ausbau von
öffentlichem, Rad- und Fußverkehr. Der Masterplan Radverkehr
2030 wurde bereits beschlossen.
Ziel ist es, den Anteil des Radverkehrs bis 2030 auf 20 Prozent
zu steigern. Maßnahmen sind
unter anderem der Ausbau eines
lückenlosen Radwegenetzes. MD
INNSBRUCK INFORMIERT
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