Innsbruck Informiert

Jg.2025

/ Nr.6

- S.5

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Diese Ausgabe – 2025_Innsbruck_informiert_06
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In der städtischen Waldschule wird nicht nur im Rahmen
der Woche des Waldes gelehrt und gelernt. Beim Aktionstag „Landschaften voller HaZweiO“, eines österreichweiten
Aktionstages der Naturparkschulen und –kindergärten,
waren 70 Kinder aus der Volksschule Hötting, der Volksschule Saggen und der Schule am Inn mit dabei.

© M. FREINHOFER

Wald wirkt Wunder
Innsbruck ist umgeben von Bergwald. Und das soll so bleiben. Deshalb forstet
die Stadt heuer mit 12.000 jungen Ahornbäumen, Rotbuchen und Zirben
klimafit auf. Damit auch unsere Enkelkinder Schutz und Erholung finden.

60

Prozent des Innsbrucker
Stadtgebietes sind mit Wald
bedeckt. Der Wald ist aber
weit mehr als eine forstwirtschaftliche Ertragsfläche. Als CO2-Speicher trägt er wesentlich zu einer gesunden Umwelt bei
und ist Erholungsraum. In seiner Funktion als Schutzwald spielt er eine wichtige
Rolle als „Puffer“-Zone bei Umweltkatastrophen wie Erdrutschen, Muren oder Lawinen. Um diese Funktionen trotz Klimaerwärmung zu gewährleisten, wird heute
vermehrt auf Mischwald gesetzt. Dabei
ist es aber zu wenig, nur auf die beliebte
Fichte zu verzichten. Die Spezialisten im
Amt Wald und Natur wissen genau, wie
hier vorzugehen ist und in welcher Umgebung welche Bäume am besten wachsen.
Es wird gezielt klimafit aufgeforstet.
Waldbewirtschaftung ist immer auf lange Sicht zu sehen: „Aktuell fällen wir die
Bäume unserer Urgroßväter und pflanzen wieder neue Bäume für künftige Generationen. Gerade deshalb ist es wichtig,
jetzt auf Baumarten zu setzen, die auch in
ca. 100 Jahren noch möglichst gesund
und widerstandsfähig sind. Im heurigen
Frühjahr wurden in einer ersten Tranche
7.700 Laub- und Nadelbäume angeliefert,
8

INNSBRUCK INFORMIERT

4.000 Arbeitsstunden, die zur Klimafitness
der „grünen Lunge“ beitragen. „Wir können
auf den städtischen Flächen mit gutem
Beispiel vorangehen und versuchen, über
die Waldaufseher Überzeugungsarbeit zu
leisten. Zum Umbau in Richtung klimafittem Wald zählt nicht nur das Pflanzen
neuer Bäume, sondern auch die Pflege
von jungen, aber auch alten Beständen.
Diese Maßnahmen werfen keine hohen
Holzerträge ab, sind aber langfristig für
stabile und mischbaumartenreiche Bestände extrem wichtig“, führt Amtsvorstand
Matthias Stang aus.

Natur als Lehrmeisterin
insgesamt wurden vom Amt Wald und Natur für das Jahr 2025 12.000 Jungpflanzen
bestellt“, informiert der Leiter des Amtes
Wald und Natur, Matthias Stang, MSc über
die gezielten Aufforstungsinitiativen.

Von Bergahorn bis Zirbe
Das Aufforsten mit jungen Bäumen, vor allem mit Mischbaumarten wie Bergahorn
über Rotbuchen bis hin zu Zirben, ist wichtig für den Erhalt der Wälder. Vordringliches
Ziel dabei ist aber nicht ausschließlich die
Holznutzung. Wiederaufforstung ist nötig,
um den Wald gesund und widerstandsfähig zu halten: Immer öfter führen Schäden
infolge des Klimawandels oder starker Sturmereignisse zum Ausfall von Bäumen und
Waldverlust. Auch der Borkenkäfer frisst
sich aufgrund zunehmender Hitze und Trockenheit durch Tirols Wälder. Borkenkäfer
können sich vor allem im Sommer schnell
ausbreiten. Beschädigte Bäume bieten perfekte Nistgelegenheiten und müssen aufwändig bearbeitet werden.

Gemeinsam ein Ziel
Grundsätzlich ist der Waldumbau auf großer Fläche nur in Zusammenarbeit mit den
WaldbesitzerInnen möglich. Beim Auffors-

ten kooperiert das Amt Wald und Natur mit
den rund 2.000 Kleinwaldbesitzenden. Aktuell sind zehn Forstarbeiter und ein Lehrling ständig im Einsatz. Zudem sind drei
städtische Waldaufseher beratend in ihren
Aufsichtsgebieten unterwegs.
Insgesamt investieren die städtischen
ForstmitarbeiterInnen jährlich rund

Zahlen, Daten, Fakten
In Innsbrucks Wald
• wachsen 15 verschiedene
Baumarten.
• leben eine Vielzahl
unterschiedlicher Tierarten von
Insekten/Reptilien über Vögel bis
hin zu Reh-, Rot-, Stein-, Gamsund Auerwild.
• gibt es 160 Kilometer
Wanderwege, deren Betreuung
zwischen dem Alpenverein, der Stadt
Innsbruck und dem Innsbrucker
Verschönerungsverein aufgeteilt ist.
• existieren vier Trails sowie die
Bichltrails beim Baggersee/Rossau.
Insgesamt sind derzeit zwölf
Kilometer Trailangebot verfügbar.

Wenn von klein auf gelernt wird, wie wertvoll die Ressource Wald ist und das Bewusstsein für deren Erhalt geschärft wurde, werden auch kommende Generationen
noch vom wertvollen Erholungsraum profitieren. „Im Wald vom Wald lernen“ – diesem Motto hat sich die städtische Waldschule verschrieben. Idyllisch auf der
Erlerwiese mitten im Mühlauer Stadtwald
ist dort praxisnaher Schulunterricht möglich. Unter fachkundiger Betreuung kann
das heimische Ökosystem erforscht und
entdeckt sowie Flora und Fauna kennengelernt werden.
Das Waldklassenzimmer kann als außerschulischer Lernort sowohl im Rahmen
pädagogischer Angebote als auch für selbstorganisierten Unterricht von Schulen gebucht werden. Die Lehrenden der Waldschule sind Personen, die sich um den
Wald kümmern und mit ihm arbeiten: Sie
kommen aus den Fachbereichen Botanik,
Forst, Jagd, Zoologie oder Waldpädagogik.
Die SchülerInnen profitieren vom ganzheitlichen Ansatz und lernen, die Zusammenhänge zwischen Natur, Umwelt und Gesellschaft zu verstehen. Bei Interesse kann
die Waldschule unter www.etermin.net/
ibk-termin-Waldschule gebucht werden. KR

© C. FORC

HER

„Mehr als 10.000 Hektar des Stadtgebietes sind Wald.
Dieser Wald ist wertvoller Erholungsraum für unsere
Bevölkerung und bietet gleichzeitig unerlässlichen Schutz
vor Naturgefahren. Innsbruck ist von 11 Wildbächen und
Lawinenstrichen bedroht – umso mehr müssen wir laufend
in einen klimaresistenten Bergwald investieren und pflanzen
heuer wieder 12.000 Bäume..“
Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc



Termine in der „Woche des Waldes“
10. Juni, ab 10.30 Uhr
Haus der Begegnung
Wertvoller Wald – Dialog als Schlüssel für gemeinsame Strategien
10. – 14. Juni, zu den Öffnungszeiten
Stadtbibliothek Innsbruck
Waldwissen zwischen den Zeilen
10. – 14. Juni, jeweils ab 10.00 Uhr
Markthalle Innsbruck
Tirols Wälder und deren Schätze
12. Juni, ab 17.00 Uhr
Start Rotes Kreuz Ausweichquartier/Hafen Innsbruck
HOLZarchitekTOUR**


12. und 13. Juni, ab 14.00 Uhr
Alpenzoo Innsbruck
Tiere der Alpen im Wandel des Klimas**
13. Juni, 12.00 – 16.00 Uhr
Endstation Straßenbahnlinie/Waldbahn Tantegert
Schutzwaldmärchen. Ein Abenteuer für Kinder mitten im Wald*
13. Juni, ab 10.00 Uhr
Landesforstdirektion Innsbruck
Die Landesforstdirektion stellt sich vor
14. Juni, 14.00 Uhr
Fest des Waldes
Marktplatz, Innbrücke
14. Juni, ab 10.00 Uhr
Digitale Mountainbike-Schnitzeljagd
Treffpunkt, Marktplatz Infostand
14. Juni, 10.30 bis 12.00 Uhr
COOL-INN Park
Baumgeschichten
Alle Details finden sich unter www.wochedeswaldes.tirol
*Hinweis: Für Schulen gibt es Extra-Termine
**verbindliche Anmeldung nötig