Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.8

- S.43

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Gesamter Text dieser Seite:
Menschen geben, die auf ihr Auto wirklich nicht verzichten können!
Ideologisch gegen das Auto zu Felde zu
ziehen, ist ganz und gar nicht Absicht der
Stadt: Es ist aus unserer Gesellschaft und
Volkswirtschaft nicht wegzudenken. Aber
es ist für alle Städte überlebenswichtig,
den Pkw auf den ihm gebührenden Platz
zu verweisen.
Eins dürfte wohl einleuchten: Verkehrsberuhigung nur "von den anderen" zu verlangen, um selbst weiter mit dem Auto
fahren zu können, bringt keine Lösung.

Die Bürger selbst
forderten heftig die
Verkehrsberuhigung
für Innsbruck!

Die Mobilität der
Menschen muß gefördert
werden, nicht das Auto

Wenn heute Proteste gegen das Verkehrskonzept laut
werden - wobei sich fast immer nur die Unzufriedenen
äußern; Zufriedenheit artikuliert sich selten - soll
wieder einmal in Erinnerung gerufen werden, wie es
überhaupt zum Verkehrskonzept gekommen ist: Schon 1988
protestierten Bürger gegen "unerträgliche" Luftbelastung
durch den Verkehr und forderten vehement seine drastische
Reduzierung. Demonstranten blockierten die Innenstadt.
Ärzte appellierten an die "Verantwortlichen". Die
Wirtschaft mahnte in einem Flugblatt: So kann es nicht
weitergehen! Die Stadt hat gehandelt.

(Eiz) Innsbruck ist keine "Insel der Seligen": Wie in allen vergleichbaren Städten,
muß auch bei uns die rasant gestiegene
Motorisierung
zum
Verkehrskollaps
führen, wenn nichts dagegen unternommen wird. Die Staus der letzten Wochen
haben das eindrucksvoll vor Augen geführt - und die Richtigkeit der Slogan-Forderung unterstrichen: "Stadt statt Verkehr!"
Denn alle Probleme des Autos wird man
eines Tages lösen können, nur eines
nicht: Seinen Platzbedarf.

Versuche, eine Stadt "autogerecht" zu machen, haben sich, wie viele Beispiele zeigen, als undurchführbar erwiesen. Macht
man jedoch den Verkehr menschengerechter, wird auch die Stadt wieder lebenswert.
Und davon profitiert auch die Wirtschaft.
Es gilt also nicht, das Auto zu fördern
(man fährt es ja nicht zum Selbstzweck),
sondern die Mobilität der Menschen.
Menschen- und stadtverträgliche Mobilität
ist nur bei Nutzung aller Verkehrsarten optimal möglich: Öffentlicher Verkehr, Radfahrer, Fußgänger - dann hat auch noch der
"nicht verzichtbare Rest des motorisierten
Individualverkehrs" Platz in der Stadt.
Es kann daher keine Rede davon sein, daß
(wie in einem Zeitungskommentar befürchtet) "Innsbruck zum Dorf verkehrsberuhigt" werden soll. Richtig ist, daß eine
Stadt Leben bedeutet, Betriebsamkeit,
Kommunikation und rasche Erreichbarkeit. Ungezügelter Autoverkehr erstickt jedoch genau diese Urbanität. Die autoverstopfte Museumstraße (Titelbild, Seite 1)
ist ähnlich lebenswert und wirtschaftsfördernd wie ein Stau auf ckn Autobahn.

Bequemlichkeit der Benützung des eigenen Pkw wird man verzichten müssen,
wo immer das möglich ist. Untersuchungen in anderen Städten (die jetzt auch für
Innsbruck gemacht werden) haben ergeben: Mehr als die Hälfte der Menschen hat
eine Alternative zum Auto! Wird diese
genützt (was, wie die Erfahrung lehrt, Appelle allein nicht erreichen), dann kann
auch der "nicht verzichtbare Rest des motorisierten Individualverkehrs" leichter bewältigt werden. Denn es wird immer

^ g h r s b e r u h i g u n g s k o n z e p t Innsbruck: zu wenig, zu viel, zu langsam^

Es gibt nur ein Rezept
gegen Verkehrsinfarkt

Menschen ja, Autos nein

Alle Städte sind gezwungen, steuernd einzugreifen. Dies geschieht in Innsbruck
nicht anders als überall sonst, weil es
nur ein erprobtes, erfolgversprechendes
Rezept gegen den totalen Infarkt gibt:
. Der motorisierte Individualverkehr muß
so weit wie möglich reduziert,
. der öffentliche Verkehr, Fußgänger und
Radfahrer müssen gefördert werden;
. der nicht verzichtbare Rest des motorisierten Individuai Verkehrs muß sozial- und
umweltverträglich gestaltet werden.

Von den Maßnahmen
ist jeder betroffen!

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Das alles geht nicht, ohne daß jeder
Einzelne davon betroffen wäre: Auf die

Zur Auffrischung der Erinnerung: Schlagzeilen in
Zeitungen der Jahre 1988, 1989 und 1990.

STADTNACHRICHTEN SONDERNUMMER 20. AUGUST 1993

Ozon: Verkehr
mehr eindämmen
, INNSBRUCK. Angesicht! der Cesnjiroälemaiik far dem Icvnibrack3 Umwelwindtrat José/ Rgripnmoser und Gastiüdhe-taiadorac P?t*r Moser Ibride SP) ,.zum Schutte
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