Stadtnachrichten
Jg.1993
/ Nr.8
- S.33
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Innsbrucks Bevölkerung ist in zehn
Jahren nur um 825 Personen gewachsen
Die Ergebnisse der Volkszählung 1991, die nun vorliegen und vom Bereich Statistik beim
Stadtmagistrat, Innrain 10, ausgewertet wurden, lassen tief in das "Innenleben" der Stadt
blicken. Veröffentlicht wurden die vollständigen Daten im Statistischen Vierteljahresbericht der Stadt Innsbruck, der für Interessierte beim A m t erhältlich ist.
Zuwanderung und die Geburtenfreudigkeit
bis in die Mitte der sechziger Jahre sind
auf der Graphik ebenso zu sehen, wie der
Pi 1 lenknick und der daraus resultierende
Geburtenrückgang zu Beginn der siebziger
Jahre.
Der Anteil der Kinder unter 15 Jahren an
der Gesamtbevölkerung ist 1991 auf 14
Prozent gesunken. Zwanzig Jahre früher
erreichte die Kinderrate noch zwanzig
Prozent. Der Seniorenanteil dagegen ist
von zwanzig auf 21 Prozent gestiegen.
1971 stand das Verhältnis Senioren und
Jugendliche noch 1:1. Heute kommen auf
einhundert Jugendliche bereits 149 Senioren.
Die Wohnbevölkerung der Tiroler Landes- ben. Der Altersaufbau der Bevölkerung
hauptstadt ist seit 1981 um 825 Personen läßt sich am besten durch die "Alterspyraoder 0,7 Prozent gewachsen. Verluste und mide" (siehe Grafik) darstellen. Von der
Gewinne in den einzelnen Katastralge- Idealform, einer exakten Pyramide, ist
meinden sind unterschiedlich; in fünf der Innsbruck jedoch weit entfernt.
neun Sprengel mußten Bevölkerungseinbußen in Kauf genommen werden. Die Zahl der jungen Mitstärksten Rückgänge verzeichnete die Kabürger nimmt weiter ab
tastralgemeinde Innsbruck mit 11,6 Prozent, es folgen Pradl mit 7,3 Prozent, Arzl Die Basis, das sind die jungen Jahrgänge,
und Amras mit drei Prozent, Wüten mit wird immer schmäler (Grafik), während
0,5 Prozent.
Einwohnerzunahmen gab es in
Hötting (22,2 Prozent), in Vili Altersaufbau der Innsbrucker Wohnbevölkerung
(24,9 Prozent), in Igls und
Mühlau (14 Prozent).
Die Katastralgemeinde Innsbruck
hat innerhalb von vierzig Jahren
ungefähr ein Drittel ihres Bevölkerungsstandes eingebüßt. Wie
Fachleute versichern, ist die
"Entvölkerung" des Zentrums eine Zeiterscheinung, die auch in
anderen Großstädten zu beobachten ist.
Seit vierzig Jahren:
Mehr Frauen als
Männer
Das Ergebnis der Volkszählung
und das anschließende Reklamationsverfahren lassen erkennen,
daß sich 9.565 Bewohner für
Innsbruck als "weiteren Wohnsitz" entschieden haben. Aus Erfahrung wissen die Fachleute,
daß "Nebenwohnsitzer" zumeist
Studenten sind, unter 35 Jahre
alt, ledig und zu mehr als der
Hälfte männlichen Geschlechts. Ihr Wohnsitz liegt zum überwiegenden Teil in der
Inneren Stadt, aber auch in Wüten und der
Höttinger Au.
Die Wohnbevölkerung der Stadt am Inn
setzt sich aus 63.007 Frauen und 55.105
Männern zusammen: 1000 Männern stehen demnach 1.143 Frauen gegenüber. In
den vergangenen vierzig Jahren blieb dieses Verhältnis relativ konstant.
Der Knabenüberschuß bei der Geburt - 51
Knaben stehen 49 Mädchen gegenüber wird durch die höhere Säuglings- und Kindersterblichkeit bei den Buben aufgeho-
der mittlere und obere Teil, die erwachsenen und älteren Mitbürger, breiter werden.
Die Unsymmetrie der beiden Seiten, Männer bzw. Frauen darstellend, fällt auf. Der
Frauenüberschuß in den höheren Altersgruppen ist nicht bloß auf die längere Lebenserwartung, sondern auch auf die
kriegsbedingten Verluste der Männer
zurückzuführen. Betrachtet man die "Alterspyramide", so fällt eine markante Einschnürung auf, die die Geburtenausfälle
der beiden Weltkriege darstellt. Betroffen
davon sind die heute 72- bis 75jährigen
sowie die heute 45jährigen. Die vermehrte
STADTNACHRICHTEN - AUGUST 1993
Veränderungen nach
dem Alter in den
Stadtteilen
Über 15 Prozent der männlichen
Wohnbevölkerung sind keine 15
Jahre alt. Beim weiblichen Geschlecht beläuft sich dieser Anteil auf 12,6 Prozent. Die 20- bis
25jährigen stellen die stärkste
männliche Altersgruppe, die meisten Frauen sind unter den
75jährigen zu finden. In diesem
Alter beträgt die Männerquote
nur mehr 5,3 Prozent. Ein Viertel
aller Frauen ist älter als sechzig
Jahre.
Betrachtet man die Wohnsitze
der alten Mitbürger, so fällt auf,
daß sich ihre Zahl in den Stadtteilen Olympisches Dorf, Reichenau und Amras am meisten
erhöht hat. Der Saggen und die
Hungerburg haben nun einen beträchtlich geringeren Seniorenanteil.
Wie die Untersuchung weiter erkennen läßt, hat sich die Kinderrate im Olympischen Dorf am
meisten verändert. Der Rückgang beläuft
sich auf über zehn Prozent. Auch im Stadtteil Reichenau sank die Quote von 19,9 auf
12,1 Prozent. Abnahmen über vier Prozent
gab es in Igls und Arzl. Das einzige Plus
hat die Hungerburg aufzuweisen.
Relativ gesehen die meisten Kinder gibt es
in Vili - 20,8 Prozent der Kinder dieses
Stadtteiles sind noch nicht 15 Jahre alt.
Hohe Kinderquoten sind auch in HöttingWest, auf der Hungerburg, in Arzl,
Mühlau und im Olympischen Dorf zu finden. Pradl hat mit 11,7 Prozent den niedrigsten Kinderanteil aufzuweisen.
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