Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.4

- S.27

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Spatenstich für den neuen
Kindergarten in Igls
Fernkreuzweg in Igls, an dem neben Gemeinderäten auch führende Beamte und
Techniker teilnahmen.
Nach den Plänen der Architektengemeinschaft Dipl.-Ing. Ginther/Schlögl wird an
der Stelle des vor einigen Monaten abgetragenen Altbaues ein moderner Neubau mit
mehreren Gruppen- und Aufenthaltsräumen,
Garderoben und Waschräumen errichtet.
Das großzügige Stiegenhaus kann teilweise
auch als Spielfläche
verwendet werden.
Als Bodenbeläge für
die Aufenthaltsräume
werden Parkettbeläge
gewählt, in den Naßräumen und im Stiegenhaus sind keramische Böden vorgesehen. Den Kindergarten
heizt ein gemischtes
System von Fußbodenheizung und Radiatoren. Die Gesamtkosten
betragen
voraussichtlich
Bürgermeister Romuald Niescher und Stadtrat Mag. Hermann Girst14 Mio. S.

mair beim Spatenstich für den neuen Kindergarten in Igls. (Murauer)

(Th) "Wenngleich die Zeit der Neubauten
von Bildungsanstalten vorüber ist, wird
die Stadtgemeinde auch weiterhin - wo es
die Zunahme der Kinderzahl erfordert entsprechende Schritte setzen. Aktuell ist
dies derzeit bei den Kindergärten in Arzl,
Hötting und Igls", erklärte Bürgermeister
Romuald Niescher am 15. März beim Spatenstich für den neuen Kindergarten am

Frauenplattform hilft bosnischen
Opfern von Vergewaltigungen
(Th) Opfer des Krieges im ehemaligen Jugoslawien sind im besonderen Maße die
Frauen. Die Massenvergewaltigungen lösen
in der Bevölkerung tiefes Mitgefühl aus.
Um Solidarität zu beweisen und zu helfen,
schlössen sich Tiroler Frauen über alle Parteigrenzen hinweg zur Tiroler Frauenplattform "Kriegsopfer: Vergewaltigte Frauen"
zusammen. Diese Initiative plant in Zusammenarbeit mit Care-Österreich konkrete
Projekte: In Bosnien-Herzegowina sollen
gemeinsam mit Gynäkologen oder örtli-

chen Frauengruppen Beratungsstellen aufgebaut werden, in denen speziell geschulte
lokale Sozialarbeiterinnen den mißhandelten Frauen psychosoziale Betreuung und
Hilfe anbieten. Darüber hinaus tritt die
Frauenplattform für die Anerkennung von
Vergewaltigung als Kriegs verbrechen sowie als Migrationsgrund für Frauen und
Kinder ein. Für diesen Personenkreis sollte
auch die Visumspflicht aufgehoben werden. Spenden erbeten: Konto 630.103 bei
der Raiffeisenzentralkasse Tirol.


Früheres "Haus der Jugend" in
Pradl wurde zum Flüchtlingsheim
(Th) 50 Bosnier und zwölf Asylwerber aus
Afrika wohnen seit kurzem im ehemaligen
"Haus der Jugend" in der Gumppstraße in
Pradl. Das geräumige, im Eigentum der
Caritas stehende Gebäude war in den vergangenen Monaten unter der Leitung der
Kontaktstelle der Caritas für Flüchtlingsbetreuung instandgesetzt worden, wobei insbesondere Mitglieder der Pfarrgemeinde
Neu-Pradl als zukünftige Anrainer tatkräfti-

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ge Hilfe leisteten. Finanziert wurde die Adaptierung des zuletzt als Schule genutzten
Gebäudes durch das Land Tirol, die Stadt
Innsbruck, das Stift Wüten und die Caritas.
Den in Zwei- bis Sechsbettzimmern untergebrachten Männern, Frauen und Kindern,
die unter der Aufsicht eines Heimleiters
ihren Tagesablauf regeln, stehen mehrere
Küchen sowie Gemeinschaftsräume zur
Verfügung.


STADTNACHRICHTEN - APRIL 1993

Sozialwäscherei
und kostenlose
Bekleidung für
Bedürftige
(Th) Wer keine eigene Waschmaschine
besitzt, wird für die nun gebotene Möglichkeit dankbar sein: Seit kurzem betreibt der "Verein zur Beratung und Betreuung von Obdachlosen in Tirol" in
der Ing.-Etzel-Straße, Bogen 35, eine
Sozialwäscherei. Wie Vereinsobmann
Pfarrer Günther Jonischkeit erläutert,
können hier z. B. Obdachlose, Mindestrentner und Flüchtlinge zum Selbstkostenpreis ihre Wäsche waschen und auf
Wunsch auch bügeln lassen. Als
Waschkosten werden 35 Schilling für
vier Kilogramm berechnet.
Räumlich verbunden mit der Wäscherei
ist die Kleiderausgabestelle für Bedürftige, die 1992 von 982 Personen in Anspruch genommen wurde. Hubert Katzlinger, Geschäftsführer des Vereines:
"Seit der Eröffnung vor einem Jahr verzeichnen wir steigende Nachfrage, die
Armut in Tirol nimmt zu." Die gut
erhaltenen und kostenlos erhältlichen
Kleidungsstücke stammen von den Sozialprojekten "Klamotte" und "Wams",
regelmäßig in den gängigen Größen zugekauft werden Unterwäsche und Schuhe. Vor der Neueinkleidung nehmen die
Klienten die angeschlossenen Duschund Waschmöglichkeiten gerne in Anspruch.


Kurzzeitpflege:
15 Pflegebetten
im Blindenheim
(Th) Das Blindenheim in der Ing.-Etzel-Straße nimmt schon seit Jahren
auch nichtblinde Pflegebedürftige in
seinen Pflegetrakt auf. Zu den bisher
bestehenden 52 Dauerpflegebetten und
der elf Betten umfassenden Tagesstation für Pflegebedürftige werden weitere
15 Betten für die Kurzzeitpflege zur
Verfügung gestellt. Die Umbaukosten
tragen Stadt Innsbruck und Land Tirol,
die Kosten der Einrichtung in der Höhe
von einer Million Schilling übernimmt
die Tiroler Volkshilfe.
In Tirol werden siebzig bis achtzig Prozent der Pflegebedürftigen in den Familien betreut. Weil diese Dauerpflege
höchste Ansprüche an die pflegenden
Personen stellt, ist es erforderlich, Entlastungen anzubieten. Die pflegebedürftigen, zumeist alten Menschen können
ab Mai z. B. für die Zeit eines Urlaubes
oder eines Kuraufenthaltes dem Blindenheim anvertraut werden.