Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.1

- S.39

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irse und Dinkel sind in der
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S chulkuche
keine rremdworter
Wenngleich der gesundheitliche W e r t der Vollwertkost unumstritten ist,
fällt es dennoch vielen Zeitgenossen schwer, Zugang zu dieser A r t der Ernährung
zu finden. U m s o wichtiger ist es, daß die jungen Menschen im Kochunterricht
in den Hauptschulen und im Polytechnischen Lehrgang mit Hirse, Grünkern
und Vollreis konfrontiert werden.

(Th) Wie die Jugendlichen auf das für
Augen und G a u m e n Ungewohnte reagieren, ließ uns F r a u Annemarie Stemberger, Lehrerin für Werkerziehung (in
diesen Bereich fällt "Kochen") am Polytechnischen L e h r g a n g in der Siegmairschule wissen. Sie unterrichtet seit

ebenso verwendet wie - für die Zubereitung von Nachspeisen und Keksen - Vollmehl. Allerdings sind manchmal (kleine)
Kompromisse, besonders bei der Zuckermenge, notwendig.
Obwohl im Laufe des Schuljahres die
Vorurteile
deutlich
abnehmen
und
viele Gerichte
als schmackhaft
empfunden werden, "hält sich
insgesamt
die
Begeisterung in
Grenzen".
Frau Stemberger bleibt optimistisch: "Wir
machen
dennoch
weiter."
Bedeutend anders ist die Einstellung
der
Kinder,
wenn
sie von zu Hause diese Er-

In der Schulküche der Siegmairschule sind die Mädchen und Burschen des Polytechnischen Lehrganges Pradl-Ost mit Eifer dabei, ein schmackhaftes und
gesundes Menü zuzubereiten. Den erforderlichen Überblick behält mit Ruhe
Frau Oberlehrerin Stemberger (Bildmitte).
(Foto: Murauer)
24 J a h r e n , bei d e r eigenen Umstellung
auf die Vollwerternährung vor fünf
J a h r e n leistete eine vom Landesschulrat
herausgegebene Broschüre mit 100 für
den Schulunterricht geeigneten Rezepten wertvolle Dienste. Ihre Erfahrung in
Kurzform: "Auch bei den Jugendlichen
spielen Gewohnheiten eine große Rolle;
sie können n u r l a n g s a m an die neue
Kost herangeführt werden und eine zu
strenge H a n d h a b u n g würde eher schaden." Besonders die Burschen legen
Skepsis an den Tag, die Mädchen zeigen
sich durchwegs aufgeschlossener.
Im Schulalltag bewährt hat sich, daß immer nur einzelne Vollwertgerichte in das
Menü eingebaut werden. So z. B. eine
Knoblauchrahmsuppe, für die Dinkelmehl
verwendet wird. Am Speiseplan sind auch
Grünkernlaibchen sowie pikante bzw. süße
Hirseaufläufe zu finden. Vollreis wird

24

nanrungsari
reits kennen.
Selbstverständlieh kommen im
Unterrichtsfach
"Kochen" auch die Österreichische und
die Tiroler Küche nicht zu kurz. Allerdings wird auch dabei auf einen geringeren Fleischanteil geachtet - und der Salat
wird jetzt als Rohkost-Vorspeise genossen.
Großen Wert legt die Lehrerin darauf, daß
die Jugendlichen erfahren, warum Vollwertkost gesünder ist. Auch hier sind es
wieder die Mädchen, die sich - weil sie
Gesundheit mit Schlankheit assoziieren interessierter zeigen.
Die als Arbeitsbehelf für die Pflichtschullehrerinnen von Fachinspektorin Ernestine Sterba erstellte Broschüre "Urkraft
Getreide" wird derzeit neu aufgelegt und
soll im Frühjahr im Handel erhältlich
sein. Der Reinerlös ist für die Kinderkrebshilfe bestimmt. Das Büchlein könnte für interessierte Vollwert "IVeulinge"
eine Hilfe darstellen. Wir werden über
das Erscheinen berichten.


STADTNACHRICHTEN - JANNER 1993

Originelle
Objekte aus
Keramik
(Th) Lustige bis skurrile Objekte aus
Keramik sind noch bis 10. Jänner in
der Studiogalerie des Tiroler Landesmuseums Ferdinanden m zu sehen. Die
heute ausschließlich in Privatbesitz
befindlichen Erzeugnisse wurden von
Beatrix Hartmann-Bosse und Walter
Bosse in den zwanziger und dreißiger
Jahren zum Großteil in ihren Kufsteiner Werkstätten geschaffen. Unter den
90 Exponaten, die großes handwerkliches Können verraten, sind Vasen,
Krüge, Teller und Tierfiguren ebenso
zu finden, wie in lebhafter Bewegung
dargestellte, bunt bemalte Figürchen.
Besonders sie lassen den Humor und
den Sinn der Künstler für Ironie und
Karikatur erkennen.


Walter Bosse: Musikant. Um 1930.

Umweltschutzmaßnahmen
vom Land Tirol
gefördert
(Th) Verlängert wird die seit drei Jahren mit Erfolg durchgeführte Technische Umweltschutzberatung durch das
Technologietransfer- und InnovationsZentrum (TIZ) der Handelskammer.
Die mit Hilfe dieser Beratung verwirklichten Projekte, darunter Maßnahmen
zur Beseitigung von Geruchsemissionen, Abwasserbeseitigung bei einem
Berghotel oder Errichtung einer Solaranlage, stellen eine Investitionssumme
von über 100 Millionen Schilling dar.
Betriebe, insbesondere Klein- und
Mittelbetriebe, die freiwillig zusätzliche Investitionen für den Umweltschutz tätigen, können nun in den Genuß einer Landesförderung kommen.
Dafür sollen jährlich rund 100 Millionen bereitgestellt werden.