Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.1

- S.36

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Diese Ausgabe – 1993_Innsbrucker_Stadtnachrichten_01
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Die Stadt sucht Wege zur Verkürzung
eines wichtigen Behördenverfahrens
Die Stadtverwaltung arbeitet beständig daran, den Bürgern die unumgänglichen Behördenverfahren möglichst erträglich zu machen - etwa durch ihre Beschleunigung. Beispiel:
Im Stadtmagistrat steht derzeit das "Projekt Baubescheid" in Arbeit. Das angestrebte Ergebnis: Der Bürger soll durch eine Verkürzung bestimmter Bearbeitungszeiten rascher
zum beantragten Bescheid kommen.

(Eiz) An dieser Aufgabe arbeiten im Sinne
eines Projektgruppen-Managements
im
Rahmen einer Projektgruppe unter Vorsitz
des Bereichsleiters Organisation, Dr. Edgar
Graziadei, kompetente Mitarbeiter der Bauabteilung gemeinsam mit dem Organisationsamt. Die Projektgruppe wird fachlich
beraten durch einen hochkarätig besetzten "projektbegleitenden Ausschuß", dem
Magistratsdirektor Dr. August Wammes
ebenso angehört wie Baudirektor OSR
Dipl.-lng. Otto Müller und mehrere Baubereichsleiter. Projektgruppe und Ausschuß
"durchforsten" gemeinsam das Bauverfahren. Erreicht werden soll eine Beschleunigung des Verfahrens durch Verkürzung der
Bearbeitungszeiten.
Gemanagt und moderiert wird das von Ma-

gistratsdirektor OSR Dr. August Wammes
initiierte, vom Stadtsenat beschlossene Unternehmen im Auftrag der Stadt durch
Dipl.-lng Reinhard Bacher von der "Gesellschaft für Personalentwicklung", Wien, und
seiner Mitarbeiterin Mag. Ursula Pfriemer.
Beide haben auf diesem Gebiet Österreichweit reiche Erfahrung.
Der Baubescheid ist ein Musterbeispiel eine für ämter- und abteilungsübergreifende
Materie: Ein Bauansuchen muß von der
Baubehörde (Baurechtsamt, Bau- und Feuerpolizei), von der Planung (Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung, Bauberatung, Stadtkern- und
Ortsbildschutz,
Stadtvermessung) und von Ämtern der
Tiefbauabteilung behandelt und bearbeitet
werden (Amt für Straßenbau und Ver-

"Innsbruck hilft Sarajevo :
Erste Lkw-Ladung unterwegs!
(Eiz) Am 3. Dezember fuhr vom Zentrallager des Roten Kreuzes in Wien der erste
Sattelschlepper ab, der im Rahmen der
Partnerschafts-Aktion "Innsbruck hilft Sarajevo" Medikamente, Decken, Verbandsmaterial, Vitaminpräparate, Babynahrung
und andere dringend benötigte Waren geladen hatte. In Laibach übernahm sie ein
Vertreter der Stadt Sarajevo, die dort ein
Lager unterhält: Vor Ort kann rascher über
den Weitertransport entschieden werden,
wenn sich ein Korridor in die belagerte
Stadt öffnet. Ein für die Wasserversorgung
dringend benötigter Tankwagen, um den
ringend benötigte Güter, an denen es den Menschen
in der Partnerstadt
Sarajevo besonders
mangelt, führen am
3. Dezember vom
Zentrallager des Roten Kreuz.es in Wien
nach Laibach ab: Sie
wurden aus den
Spenden der
Innsbrucker Bürger
finanziert und warten
nun in Laibach darauf, daß sich ein Korridor in die belagerte
Stadt auftut.
(Foto:
Alexandra Eizinger)

der Bürgermeister von Sarajevo gebeten
hatte, ist bereits am 19. November mit
Kurs auf die schwergeprüfte Stadt abgefahren.
Die Hilfsgüter wurden a u s Spenden der
Innsbrucker Bürger finanziert. Bis zum
21. Dezember waren auf das Konto Nr.
0000 - 00 61 55 " I n n s b r u c k hilft Sarajevo" bei der Tiroler Sparkasse bereits
436.832,40 Schilling eingezahlt worden:
Aufrichtigen Dank! J e d e Spende der
Bürger wird von der Stadt verdoppelt.
Die Bevölkerung wird herzlich um weitere Spenden auf dieses Konto gebeten ! •

J

-

S P 3 INNSBRUCK HiLR

i-4 SARAJEVO ->,,:

STADTNACHRICHTEN -JANNER 1993

kehrsanlagen, Amt für Brücken-, Wasserund Straßenbau, Amt für Instandhaltung
und Reinigung von Straßen, Brücken und
Wasserbauten, Stadtentwässerung und Abfallbeseitigung) - und zwischendurch immer wieder von der Registratur als
"Schnittstelle", die den Lauf des Aktes
verfolgt.
Dieser mitunter recht zeitfressende Weg auf dem sich ja nicht nur e i n Bauansuchen befindet - wird von der Projektgruppe
auf Möglichkeiten von Verkürzungen analysiert. Die Verantwortung der "ErgebnisAkzeptanz" wird vom projektbegleitenden
Ausschuß wahrgenommen. Dies alles neben der "normalen" Arbeit, die ja weiterlaufen muß. Was bedeutende Mehrarbeit
mit sich bringt: "Der Zeitaufwand der Projektmitglieder wird außer der wöchentlichen Projektgruppensitzung speziell in der
ersten Phase der Ist-Erhebungen zusätzlichen Zeitaufwand (bis ca. 50 Prozent der
Wochenarbeitszeit) erfordern", heißt es in
einem Begleitpapier.
Begonnen hat das Projekt Ende September
mit der "Abstimmung des Projektauftrages". Die Analyse des erhobenen Ist-Zustandes erfolgte Ende November. Am 2.
Dezember wurden - unter Mitwirkung von
Dipl.-lng. Reinhard Bacher, "Gesellschaft
für Personalentwicklung" - der Ist-Zustand
präsentiert und "lösungsneutrale Ziele" formuliert. Bis Ende Februar 1993 soll ein
"Maßnahmen-Katalog" erarbeitet sein und
diskutiert werden. Bis Mitte März 1993
denkt man an den Abschluß des Projektes
mit Bericht an den Auftraggeber (den
Stadtsenat) - dann beginnt die Phase der
Umsetzung.
Bei der Arbeitssitzung am 2. Dezember ergab die Arbeit in drei Themengruppen bereits wichtige Erkenntnisse: Die effektive
Zeitspanne der eigentlichen Bearbeitung eines Bauansuchens ist sehr kurz; lang sind
die "Wegzeiten" des Aktes zwischen den
einzelnen Ämtern. Eines der formulierten
Ziele: Der Einreicher eines Bauansuchens
soll informiert sein, in welchem Stadium
(und wo) sich sein Akt gerade befindet. Ein
anderes Ziel ist das künftige Weglassen von
nicht erforderlichen Arbeitsschritten. Auch
die Delegation von Verantwortung (und
Befugnissen) könnte zur Verkürzung der
Bearbeitungszeit führen.
Ein für den Erfolg der Arbeit wichtiger
Umstand ist die Information und Motivation der städtischen Mitarbeiter durch die leitenden Mitglieder der Projektgruppe und
des begleitenden Ausschusses: Die Sachbearbeiter sind aufgefordert, eigene Ideen zur
Verbesserung mit einzubringen. Sie haben
die nötige Erfahrung zur Erreichung des
Zieles. Denn, wie es Baudirektor OSR.
Dipl.-lng. Otto Müller formuliert: "Das
Ergebnis soll praktikabel sein!"


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