Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1938

/ Nr.3

- S.11

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Diese Ausgabe – 1938_Amtsblatt_03
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.11

Amtsbwt» N». 3.
weisent di briesf, di dem gotzhaws darüber geben sind, dar vmb
ist dem gotzhaws di genad getan worden, daz es mag zollfrei treiben achczig säm mit wein alle jar in sein gotzhaws vnd dar aus,
als neit d i e gepiet der herschafft sein ge Tyrol vnd zu Gorcz, daz
sei in steten, in markten oder sust auf dem land an aller zolner vnd
mänichleichs irrung ut patet in priuilegio.
Item es sol auch daz gotzhaws ze Wyltein zollfrei varen durch
di Statt ze Inspruk dar ein vnd dar auz als oft vnd im fein not
vnd dürft beschiht an der Etat und mänichleichs irrung.
Item ez ist auch ze wizzen, daz der Stat gericht nicht verrer, noch
weiter geraicht, noch geraichen sol gen des gotzhaws gericht, denn
als sie vmbfangen ist mitfampt der Newnstat als auch daz auzweisent des gotzhaws brieff.
Item es fol auch aller zehent, der da gelegen ist vmb di Etat ze
Inspruk oder wo di Stat ander guter hat, di doch gelegen sind in
den zilen vnd marchen der pharrleichen Kirchen des Münsters ze
Wyltein, da von aller zehent, er sei groz oder chlain, dem gotzhaws
ze Wyltein geuallen, als denn das aufgefaczt ist worden von den
heiligen uätern, ut patet in priuilegio.
Item welcher vuraer der ist ze Inspruk, der da hatt ainen garten
oder mer bei der Stat oder in der Stat ze Inspruk, daz der von
den selben garten alle jar gebe seinen krautzehent, nach dem stangen mas, ie di zehente stange, was daz pringen mag, des sei vil
oder wenig, vnd sol auch daz auf dem akker ligen lazzen.
Item vnd welher purger der war. der seinen zehenten alle jar
nicht geit, als gefchriben stet, den mügen vnd sullen der abbt vnd
der conuent ze, Wyltein dar vmb ansprechen vnd benoten mit gaistleichen rechten als vmb ander des gotzhaws zehent.
Item vnd was di purger ze Inspruk dem gotzhaws ze Wyltein
von anderm irem gut oder von ander fache zehenten füllen, den
selben zehent sullen sie geben als von alter vnd mit rechte dar kamen ist, ut patet in priuilegio.
Iiem vnd welcher der war, der dem gotzhaws seinen Zehenten,
wi der benant ist, nicht gab noch geben wolt vnd des nicht tat, den
sol vnd mach daz gotzhaws ze Wyltein vnd der conuent daselben
den mit gaistleichem rechte vnd anders nit dar zu benölen vnd
bringen, daz er in geb, als er in pilleich vnd durch recht geben sol,
ut patet in priuilegio.
Item welcher purger der ist, der guter von dem gotzhaws ze
Wyltein hatt vmb amen benanten zins, es sein Hawser, hosfstett,
akker, wisen oder welcherlei gut ez ist, daz vrbor haizzt vnd wa sich
daz ervindet mit dem rechten, daz er desselben vrbors daz minner
oder daz merer ist an worden ane desselben gotzhaws vnd des
conuents daselben hant vnd wisen vnd hat den zins auf daz ander
geleit, wa sich daz ervindet, da sol man aus daz, daz er an worden
ist, einen zeitlichen zins legen dem gotzhaws ze pesserung alle jar
auf daz jawch akkers drei Zwangiger vnd aber dar nach als mügleich vnd zeitleich fei, daz man doch wizze, daz ez dem gotzhaws
mit aigenschafft zu gehör vnd daz ez auch ane sein hant vnd wizzen
niemant full noch müg an werden.
Item daz di purger ze Infpruk in rechtem Zinnslehen weis von
dem gotzhaws ze Wiltein pestanden habent den Sakken, der genand ist der alte Sakk oder der Vält Sakk, als weit vnd als prait
di march geraichen mit aller feiner zugehörung vnd als auch wol
aus weisent di vrieff, di daz gotzhaus ze Wyltein von in dar vmb
hott, wi sie in enphahen sullen, vnd was recht sie dar vmb dem
gotzhaus tun sullen vnd wag rechtens daz gotzhaus dar auf hatt,
wenn ichts darinn ledig wirt, vnd wi si den järichlich verczinfen füllen, vnd was recht daz grotzyaus dar auf hatt, wenn fi den zinns
versäzzen über den dritten zinns, und wi fi in zehenten sullen,
sein lig wenig oder vil ze gras oder ze anderm paw, vnd ainer
der seine recht, der war vil oder wenig, di er hiet in dem selben
Sakken, ainem andern ze Inspruk verchawffen wolt, wi er di dem
abbt vnd dem gotzhaus auf geben fol mitsampt den lehen briefsen,
andern, der da chawft hat, von hant füll leihen mit andern newn
di er dar über hat, vnd wi ez denn der abbt vnd daz gotzhaus dem
lehen bliesen, vnd wann auch daz also über varen würd, waz
rechtens dann daz gotzhaus dar über hiett gegen den, di daz überuaren hieten, vnd, wi daz alles also vermacht fei, daz aus weisen
di brieff, die darüber gegeben sind doch alweg dem gotzhaws ze
pehaltten der recht seins gerichts."
Berichtigung: Als Ausstellungsort der Urkunde Nr. 3 (bei den der
Ehafts-Oeffnung folgenden Abschriften) vom 8. Dezember 1242 wurde
versehentlich wie bei Nr. 2 „Anagni" eingefetzt. Es ist jedoch kein
Ort genannt, sondern heißt nur: „in der obern capellen vnnser
frawen", womit wohl eine Kapelle in Vrixen gemeint ist. Falsch

ist bemerkenswerterweise das in der
„1242", denn das in Wilten erhaltene
und hat folgende Datierung: „Actum
indictione II. in die sancii Zenonis in
riore."

Abschrift angegebene Jahr
Original stammt von 1244
anno domini IvId!<^XI.IIII,
capella sancte Marie supe-

Vie Lheaterfrage im Jahre
v o n 9 r . K a r l schaselbauer

Die Sorge wegen eines theaterlosen Winters zerstreut
folgende Notiz im „Voten für Tirol und Vorarlberg"
l1886, S. 711):
„Bekanntlich hat der Gemeinderat in seiner letzten
Sitzung abgelehnt das k. k. und National-Theater gegen
Bezahlung der Uebertragungsgebühren zu übernehmen,
da er diese Ausgabe, die er auf die Summe von 10.000
bis 15.000 Gulden schätzte, nicht verantworten zu können
glaubte. Infolge dieses Beschlusses hat das k. k. Finanzministerium die Berechnung der Gebühren angestellt und
unter Zugrundelegung eines Gebäudewertes von 15.000
Gulden und der Annahme, daß die Gebühr zu gleichen
Quoten von dem übergebenden und dem übernehmenden
Teile zu tragen seien, den die Stadt treffenden Anteil
mit 262 Gulden 50 Kreuzer berechnet. Da diefer kleine
Betrag zu keinen weitern Bedenken Anlaß bietet, so beschloß der Gemeinderat in seiner vorgestrigen Sitzung,
das Theater in das Eigentum der Stadt zu übernehmen.
Wir haben somit von nun an kein ,.K. K. und NationalTheater" mehr, wie der bisherige Titel desselben lautete,
fondern ein „städtisches Theater" und es werden nun
auch die Vermutungen verschwinden, daß der nächste
Winter eine theaterlose Saison sein wird." Bis 15. Mai
1887 erhielt es Direktor Ignaz Czernits in Pacht.

Die Maul- u. Klauenseuche dor loo Jahren
v o n Ä r . K a r l schaöelbauer

Bei der gegenwärtigen Vorsicht wegen der Einschleppung der Maul- und Klauenseuche erscheint eine
Notiz bemerkenswert, die vor 100 Jahren im „Bothen
von und für Tirol und Vorarlberg" veröffentlicht worden war. Sie lautete i „ T i r o l : Da gegenwärtig auch in
den umliegenden Gegenden von Innsbruck nicht nur die
Maul- und Klauenseuche unter dem Horn- und Kleinviehe vorkommt, sondern in mehreren Ortschaften sogar
die Lungenseuche ausgebrochen ist, so wird zur Verhütung von Krankheitsverschleppungen angeordnet, daß
auf dem demnächst, d.i. am 17. Dezember 1838, in Innsbruck abzuhaltenden Thomasmarkt außer geschlachteten
und der vorschriftsmäßigen Vefchau zu unterziehenden
Schweinen kein lebendiges Horn-, Schaf-, Ziegen- oder
Borstenvieh gebracht werde."

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