Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1967

/ Nr.2

- S.3

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Nummer 2

Amisblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Schneider stifte! ein Ewiges Licht aus den von ihm
errichteten A l t a r in der St.-Ialobs-Kirche und überläßt die Aufsicht darüber einzig der Stadt, dem Rat
uud den Bürgern. Die wichtigsten Stellen dieser Urtunde lauleu."
„ I n dein uaincn goles vergich ich Eberhart Sneider, pnrgcr ze Insprnl, . . . das ich von gotrs weisvng vnd unt friunt
rat vnd mit meiner hansfrawn ^"lngnrsen vnd chind willen,
gvnst vnd hant han geaichcnt vnd geschaffen an der zeit vnd
an der stvnd, da ich es wol gctvn moht fvnftzchn pfvnt Pcrncr
gcltcs, da mit ich gcwidcmt han dem alter ("^ "Altar), der da
Icit in sant Iacobeschirichenze Insprul, vnd ist geweicht in
den ern vnsers Herren lcichnamen, also daz man in dclänchten
sol cbichlcichen mit wachs vnd mit öl von den vorgcnantcn
Pfenning. Vnd di selben Pfenning han ich gcschaft ze nemen
vnd anch zc geben — (es folgt nnn eine lange Reihe der Güter) — mit sogtaner beschaidenhait, swcr chirchc mair ist ze
sant Jacob ze Insprnk vnd swer Pfleger ist datz dem heiligen
gcist in der Niwcn Stat, die snln alle jar nach meinem tod
dvrch meiner scl vnd dvrch meiner vodern sel willen, vnd
dvrch aller gclanbigcn scl willen von den vorgenanten drein
hvndcrt chaescn vnd ains vnd viertzich streichniasseu ein

Seite 3

osseniv spent haben zc meiner jarzeit vnd dar zv ein vigili.
Vnd der vorgenanl chirchmair vnd der Pfleger dez vorgenanten spilals snln neinen von den vorgeschoben vier pfvndeu
ain psvnt Perucr, daz svln si geben dem pfarraer ze selsscraet
vnd zwainlzich zivaiutzicher fvmf Priestern, drcy zwainlzicher
dem schulniaister, daz er vigili haizz singen, dem mesncr zwcu
^waintzicher, daz er vigili länt, so snln si in selber nemcu
ain pfvnt Pcrucr, daz si haben div mn . . . Vnd gib anch vollen gewalt nach meinem tod den vorgenantcn Pflegern div
vorgcnantcn gnt, div besvnderleichcn gehören! zv der spent
ze besetzen vnd cusehcn nach der Purger rat zc Inöprvl. Daz
ditzze aichen vnd geschcst cbichleichcn also slcl bclcib. dar vmb
gib ich disen offen brief für mich vnd für alle meine erben dem
rat gcmainchlcich den pnrgcrn ze Insprvl mit meinem insigel
vnd mit der stat insigcl zc Insprvk vcrsigelt. Daz die vorgcnanten pilrger daz vorgenant gcschaest vnd spcnt niht ab
lazzen gen ebichleich, div weil der vorgenant dienst wert, doch
des vorgenant gutz sol ich selber Pfleger sein, div weil ich leb.
Pei dem geschärft ist gewesen her Dietcrreich der Pfarraer, H
(cinrich) mein svu, Ch(bnrad) der Fvlsak, H(cinrich) der Plaeterle, Nacnwot der Chelner, Engel Vngclschalich vnd ander
erber länt. Daz ist gcschechen nach Christcs gepvrt vber drintzehnhvndert jar vnd dar nach in dem zwai vnd zwaintzichistem
jar an sant Gorigen tag."
Dr. Karl Schadelbaner

Von der Landsturm Vauabteilung Bezirk Innsbruck (1915/17)
I m Juni 1!)15 wurde in Hall die Landsturm-Vauabteilung „Bezirk Innsbruck" aufgestellt, die 150
Mann 18jähria.e, 42- bis 50jährige und Mindertaugliche unter dem Assistenten Niemetz und Partieführer
Magerte aus Hötting zugeteilt erhielt. Dazu kamen später noch Leute aus dem Bezirk Hallein. Der Sterzinger
Geschäftsmann Anton Knollenberger, der ebenfalls als
18jähriger zu dieser Kompanie eingezogen wurde,
brachte unlängst seine Erinnerungen an jene Zeit, denen folgende Notizen entnommen sind.
Von Hall kam die Vauabteilung zuerst nach Schubs,
wo eine Verteidigungslinie ausgebaut werden sollte,
doch bereits am 22. Juni wurde sie nach Niederdorf
beordert und von dort über Altprags nach Vrückele.
Es mußten aus alten Festungen kommende Panzerkuppeln auf schwere Wägen aufgeladeu und über Plätzwiese zu den Strudeltöpfen gebracht und dort eingebaut werden. Alle Manu zogen am Seil, bis mit viel
„Horuck" der Hohlweg Plätzwiese erreicht wurde. Dort
waren die ersten Kranattrichter. Bald lag vor den
Leuten der Monte Piano. Der Feiud hatte von allen
Seiten Einsicht, und ein Feuerüberfall hätte verheerend

Wenig später mußte eine ungarische Batterie ohne
jeden Weg bei Schluderbach in Stellung gebracht werden und am 19. Juli eine deutsche mitten in der Plätzwiese. Am 18. August war ein 30,5-Zentimeter-Mörser
zum Beschütz der Gegend von Cortina einzubauen.
Ähnliche schwere Aufgaben hatten die Männer der
Vauabteilung auch weiterhin zu erfüllen. Die Arbeiten
mußten zumeist bei Nacht und bei jeder Witterung
durchgeführt werden. Den älteren Leuten setzten die
Strapazen und Entbehrungen mehr zu als den jüngeren. Es gab Verluste durch Feindeinwirkung und noch
mehr durch Typhus und Nuhr. Die Betreuung war
schlechter als bei anderen Verbänden. Nach dem Durchbruch bei Tolmein wurde die Vauabteilung aufgelöst,
und die restlichen Loute wurden verschiedenen Truppen
zugeteilt.
Ein 1916 im Felde entstandenes Gedicht schließt:
„ I h r schlichten Helden, mit Schaufel und Beil
Habt ihr an dem Vau geschafft,
Auf dem, will"s Gott, in naher Weil
Die Siegesfahne sich rafft."
K. Schadolbauer