Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1965

/ Nr.2

- S.5

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nttmmer2

Seite 5

vas Wichtigste vom letzten Monat
!".»"»"»:
5. wird der Direktor der Umversiläts-Bioliothel i. N, Hofrat Dr. Nudolf Flatscher (80 Jahre alt) beigesetzt.
N. stirbt der belieble Ai^! Dr. Hans Pissarel im 62. Gebens
jähre.
14. verabschiedet Bürgermeister Dr. Alois lugger den An°
den«Forscher Hias Rebitsch zn seiner -1, Expedition dorthin,
15. feiert Univ.-Prof. Dr. Hermann Vretschncidrr, Vorstand
des Institutes für Organische und Pharmazeutische Chemie, seineu 6tt. Geburtstag.
— wird im Ausstellungssaal der Handelslaiulucr eiile Schau
„Die Architektur mn !",>!!<>" gezeigt.

lk. vollendet der General der ttebirgstruppcn i. N. Valentin
Feuerstein seiu 80. Lebensjahr, und
- dcrGencralvikar des Bistums Innsbruck, Prälat Michael
Weiskopf, das 75.
19. wird das Hans Bürgcrstraßc 3 abgebrochen, um als Geschäftshaus uen erbaut zu werden.
24. vollendet Allbundesrat Heinrich Schaidreiter das 80. Lebcusjahr,
28. überuimmt Bürgermeister Dr. Alois Lugger im Emftfangssaal des Europarates in Straßburg den der Stadt
Innsbruck zuerkanutcn Europaprcis. I n Innsbruck
Nnrd diese Auszeichnung iu drei „Europatagen" vom
27. bis 29. März gefeiert werden.
:ll. werden die 6 Alpinisten, die mit den Schiern zu einer
Fahrt nach (Grenoble starten, in Innsbruck verabschiedet.

llusstellungen im Monat Februar
Tiroler Kunstpadillou, ^iciluweg 8a:
E. H. Walter Kühn, Landschaftsbilder nnd Porträts. 1895
wurde Walter Kühn in Dresden geboren. Sein Vater war
der Pionier der künstlerischen Fototechnik. I n Innsbruck
besuchte Walter ,ttühn die Real- uud Gewerbeschule und anschließend die Kunstakademien in Wien und München. Seit
1925 ist er als freischaffender Künstler in Innsbruck tätig.
Aedentcndc Ausstclluugeu seiner Werke fanden 1929 im
Salon Unterbergcr. 1933 im Taxishof, 1936 im Tiroler
Landcsmnseum Ferdinande»»!, 1953 ini Tiroler KnustPavillon, 1954 im Knnsthistorischen Institut der Universität Innsbruck und 1959 zweimal im Tiroler Kunstftavillon

statt. Die jetzige Ausstellung wurde zum 70. Geburtstag
des Künstlers veranstaltet.
Galerie im Taxispalais:
Artnr Nikodem, Zeichnungen, Pastelle, Ölbilder nnd Aquarelle.
Neue Universität, Kunsthistorisches Institut:
Thomas Puttfarkcu (Hamburg), Bleistift-, Pinsel- und Federzeichnungen.
Handelskammer:
Die Wirtschaft ini Dienste der Gesundheit.

Erinnerung an die Innsbrucker Kaiserhochzeit von 1765
Das wuchtigste Monument der Stadt, die Triumphpforte,
und ihre beiden schönsten Straßen, die Maria-Theresienund Leopoldstraße, erinucru an die größte Festlichkeit, die
Innsbruck in seiner Geschichte erlebte, an die Kaiscrhochzeit
im Sommer 1765. Da bisher noch nichts verlautete, daß man
des 200. Jahrestages dieses Ereignisses dnrch die eine oder
audere Feier gedenken wolle, sei hier kurz auf diesen Anlaß
aufmerksam gemacht. Da damals auch das Stadtbild Verändcruugcu erfuhr, wie dcu Abbruch des Vorstadttorcs, desscu frcigcwordcne Quadern für die Errichtung der TriumphPforte verwendet wurden, oder die Zuschüttung des Stadtgrabens, würde etwa eine Ausstellung „Innsbruck im Jahre
1765," oder „Erinnerungsstücke an die Kaiserhochzcit" gewiß
Interesse bei der einheimischen Bevölkerung finden.
Die Vorbcreituugeu für diese Hochzeit, die amtlich bereits
im Herbst 1764 einsetzten, bezogen sich zuerst auf die Verproviautierung. Als am 10. I u u i 1765 die verläßliche Nachricht anlangte, daß der kaiserliche Hof am 15. I n l i eintreffen
werde, rief das Guberuium neuerlich zur Eiuhaltung der
Geflügel- und Victualienlieserungen aus, „indem nun bald
die Zeit herannahet, welche uuser Land und insbesondere
unsere Stadt allgemein (mit) Freude uud Frohlocken erfüllen wird, da es I . Kais. Majestäten gefiel, das Hoch^eitsfest
ihres zwrilgeborneu Erzherzogs Peter Leopold. Großherzog
von Toskana, mit der köuigl, Prinzessin I n f a n t i » M a r i a
Ludoviea. Tochter König Carls I I I . von Spanien, nicht nur
in der Hauptstadt unseres Vaterlandes zu feicru, sondern
auch solches mit höchst ihrer uud des römischen Königs Joseph
nnd der durchl, Familie Gegenwart zn verherrlichen".
Bei der Tarstclluug des feierlichen Eiuzuges der Kaiserin
M a r i a Theresia am 15. J u l i gibt der vorzitierte Stadtchronist

Gottfried Pusch wertvolle Hinweise auf die Kleiduug der
Schützeu. Diese für alle Trachtenpfleger wertvolle Stelle lautet„Heute (— 15. J u l i ) in der Früh, als dem crsehntcsten,
hochcrfrenlichen und unvergeßlich bleiben werdenden Tage,
an welchem uns das Glück werden solle, I . M a j . M a r i a Theresia nach einem laugen Zeiträume von 26 Jahren, damals
als künftige Thronfolgcrin, heute aber als unsere teure Landesmntter an der Seite höchst ihres kaiserlichen Gemahls,
Franz I., und in Begleitung ihrer Familie ;n sehen, zogen
die von den umliegenden Dorfschaften fich gesammelten Compagnien des Inntalischen Landmiliz Regiments in die Stadt,
um sich mit der Bürgerschaft, welche gleichfalls mit ihrer
Fahne in neuer gleicher Montiruug aufzog zu verewigen.
Diesen folgten verschiedene Compagnicn Scharfschützen; die
erste, bestehend aus Ercmptcn nnd Bürgern, hatte eine grüne
Uniform mit goldenen Galonen. Die kurze Kleiduug. der Sä«
bel au der Seite und eiuc Art Casquct mit Fcderbuscheu auf
dem Haupte, gaben der Mannschaft ein kriegerisches Ansehen.
D i r übrigen Bauern Compagnien waren gleich Une die Landm i l i ; in ihrer gewöhnlichen ganz gleichen Kleidung nnd bc«
stand in einer lurzeu, blaucu Jacke, roten Brustsleck, schwarzen Beinkleidern, weißen Strümpfen »nd grünen Hut mit
Seidenbändern nnd zum Teil mit Federstränßcn geziert. I h r e
Ober- und Unter-Offiziere trugeu earmoisinfarbene Jacken
nach der Landesart nnd eine ganze Compagnie Scharfschützeu
aus dem nächstgelegenen Gerichte Thauer, welche deu Beschluß machte, war gleichmäßig carmoisinfarb gekleidet. Alle
Straßen erschallten von mnntercr Feldmusik, wovou einige i n
^ gleicher Kleidung erschienen...
D r . K. Schadelbauer