Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1965

/ Nr.2

- S.3

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Nummer 2

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

selbst auszustatten, Zur Ausstattung gehören Veiten
mit Nachltästcheii. ein mehrteiliger Einbauschrant.
Tisch. Stillile, Vorhänge und selbstverständlich die
Waschuische. Teppiche. Bilder, Blumen oder Griinpflanzen sowie persönlich liebgewordene EinrichtungsZehenstände, wie Schreibtisch, Radio, Fautenils und
ähnliches mehr, können selbstoerständlich von den Bewohnern mitgebracht werden,
Die Kranlexstalioii ist nach den moderne!! Gesichtspunkten nnsgestattet. Sie dient zur Aufnahme von
Haustranten und wird von Barmherzigen Schwestern
betreut. I h r angeschlossen ist eine komplett eingerichtete Ordination. Die an sich zeitbedingte schwierige
Frage der Personalbeschassnng wurde durch die Magistratsdirektion in vorbildlicher Weise gelöst.
Die verpflegsmäßige Versorgung aller Heimbewohner erfolgt von der Zentralküche aus. 14 Thermowagen, also für jedes Geschoß der Gesamtanlage 1 Stück,
bringen das Essen einschließlich Geschirr auf die Stockwerke. I n den dort befindlichen Teeküchen wird portioniert, und in eigens eingerichteten Eßecken bzw.
Eßzimmern wird gespeist. Erwähnt sei auch noch, daß
jeder Heimbewohner die Möglichkeit hat, i n den Stockweltsküchen kleine Speisen selbst zuzubereiten. Die Benützung eines abschließbaren Kühlfaches steht darüber
hinaus jedem Bewohner zur Verfügung.

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Für die Zubereitung der Speisen sind moderne Geräte aus rostfreiem Stahl vorgesehen, die auf Grund
der ans dem Gebiete der Gastronomie gesammelten Erfahrungen eine größtmögliche Auswerluug der verwendeten Nahrungsmittel sicherstellen. Die verabreichten Speisen werden so ausgewählt, daß den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die auf dem Gebiete der Verpflegung betagter Menschen bisher gewonnen worden
sind, weitgehend Rechnung getragen wird.
Um der Problematik der Vereinsamung betagter
Menschen wirkungsvoll entgegentreten zu können, werden kulturelle und unterhaltende Veranstaltungen
mannigfacher Art durchgeführt. Darüber hinaus wird
auch aus eine sinnvolle, aus völlig freiwilliger Basis
stehende Beschäftigung und Betätigung Bedacht genommen werden müssen. Leseräume, Fernsehzimmer,
Hobby- und Vastelräume sollen jedem Bewohner des
„Innsbrucker Wohnheimes" die Möglichkeit bieten,
seinen persönlichen Liebhabereien und Neigungen
nachgehen zu können. Jedem Heimbewohner soll seine
Handlungsfreiheit weitgehend bewahrt bleiben! Er
soll handeln und sich bewegen können, wie er es als
freier und ordentlicher Bürger unserer schönen Heimatstadt bisher gewohnt war!

Vischofserinnenmgen für Innsbruck
Anläßlich der Erhebung Innsbrucks zum Bischofssitz
im Vorjahr haben die Diözesanen über die Inthronisation des ersten Bischofs Dr. Paulus Nusch und über
die geschichtliche Entwicklung, die zu diesem Ereignis
in der jüngsten Diözese Österreichs geführt hat, ausführlich in Presse und Rundfunk erfahren. So gut wie
unbeachtet blieben dabei die nicht wenigen Begebenheiten, die an Landesbischöfe erinnern, welche in neuerer Zeit vorübergehend in Innsbruck verweilten und
hier auch wirkten. Besonders beachtenswert ist Innsbruck als Heimatstätte von mindestens sechs Landesbischöfen, die durch ihr Wirken einen hervorragenden
Namen erlangten. Innerhalb der Mauern der Landeshauptstadt haben aber anch einige Bischöfe das Zeitliche gesegnet.
Am 12. September 142? erfolgte hier der Tod des
Bischofs Verthold von Brixen. Eben hatte er in Innsbruck die Taufe des Erbprinzen Siegmund vorgenommen.
Kardinal Nikolaus von Cusa, von 1450 bis 1464 Bischof von Bliren. verweilte öfters in unserer Stadt.
Der große Bischof verlieh den Innsbrnckern Ablässe,
bedachte die St.-Iatobs-Kirche mit einem Gnadenbrief und vermittelte bei strittigen Auseinandersetzungen zwischen der städtischen Bevölkerung und dem Stift
Wilten.
Bischof Georg von Trient erkrankte während seines
Aufenthaltes am herzoglichen Hof zu Iunsbrncl und
starb am 22. August 1465 nach angetretener Rückreise
nach Trient zu Matrei ani Brenner.
Christoph von Schroseustein, ein gebürtiger Oberinntaler, der l 19tt zum Koadjutor von Briren mit
Recht der Rachfolge gewählt und vom Papst 1502 be-

stätigt wurde, starb als Nachfolger des heiligen Kassian"in Innsbruck am 29. März Ì521.
Hieronymus Otto Vaur (Agricola), von 1624 bis
1627 Fürstbischof von Vrixen, hatte — obzwar 1571
zu Dillingen geboren — bereits 157? in Innsbruck, wo
er heranwuchs, seine zweite Heimat gefunden.
Der Weihbifchof von Vrizen Johannes Nasus, aus
dem Franziskanerorden kommend, in welchem er als
Prediger und Schriftsteller berühmt wurde, verschied
in Innsbruck am 16. Mai 1590 und fand feine Ruhestätte in der damals neuerbauten Hofkirche. Am
20. März 1786 wurden seine Gebeine in die Gruft der
Iesuitenkirche übertragen, jedoch am 14. März 1842
wiederum in die Hofkirche umgebettet.
Kaspar Ignaz Kiinigl, von 1702 bis 174? Oberhirte
von Vrixen, Erbauer der dortigen Hofburg, des Neugebäudes und des Domes, wurde als Sohn des Landeshauptmannes Johann Georg Graf Künigl am
7. März 1671 in Innsbruck geboren.
Leopold Maria Joseph Epaur, von 174? bis 1778
Fürstbischof von Brixen und Vollender des Vrirner
Domes, erblickte als Sohn des Regierungspräsidenten
Johann Gras Spaur am 10. Mai 1696 in Innsbruck
das Licht der Welt.
Joseph Philipp Franz Spaur, der ini Oktober 176A
zum Bischof von Seckau ernannt und nach dem Hinscheiden seines Bruders Ignaz am 26. Mai 1779 als
Bischof nach Bliren postiert wnrde, ward am 23. September 1718 in Innsbruck geboren" er starb am
26. Mai 1791 in Vrixen.
Issnaz Joseph Franz Stanislaus Spaur, geboren am
8. Mai 1729 in Innsbruck, wurde am 23. Juni 1775