Innsbruck Informiert

Jg.2025

/ Nr.2

- S.23

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Stadtgeschichte

Innsbruck vor 100 Jahren
Aus dem Stadtarchiv von Christof Aichner

© STADTARCHIV/STADTMUSEUM INNSBRUCK (3)

13. Februar
Eisbahn und Sonnenbad. Es wird uns
geschrieben: Ein Kuriosum, hervorgerufen durch das heurige abnormale Winterwetter, kann in der Schwimmschule Höttingerau beobachtet werden. Bis 11 Uhr
vormittags ist die Eisbahn in gutem Zustande – um die Mittagsstunde meint die
Sonne es schon so gut, daß regelrechte
Sonnenbäder genommen werden können,
da die Lufttemperatur in der geschützten
Schwimmschule bis 4 Uhr nachmittags an
schönen Tagen 25 bis 30 Grad Celsius beträgt.

Die Maria-Theresien-Straße im Schnee

4. Februar
Raufereien finden in den letzten Tagen
in vielen Innsbrucker Kaffeehäusern statt.
Meist entstehen gegen Schluß von Tanzunterhaltungen oder beim Nachhausegehen am Morgen oder in Kaffeehäusern am
frühen Morgen Streitigkeiten und Raufereien. Eine bedeutende Nachtruhestörung
gab es in der Nacht zum 3. Februar nach
2 Uhr früh in der Meranerstraße, wo sich
ein Medizinstudent und ein Speditionsbeamter verprügelten. Die Exzedenten mußten auf die Wachstube gebracht werden.
6. Februar
Das Eiskostümfest des Innsbrucker Eislaufvereins findet am Freitag den 6. Februar
um 8 Uhr abends statt. Im Falle neuerlicher
Verschiebung ist der Samstag der 7. oder
Montag der 9. Februar als Termin vorgesehen. Der Ausschuss hofft, daß die kostspieligen und heuer ganz besonders großen
Vorarbeiten doch nicht umsonst verausgabt sind. Die Abhaltung des Festes wird
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durch die rote Eisfahne und durch Ankündigung in den Aushängekästen verlautbart.

Innstraße zwei faustgroße Rindsknochen,
sogenannte Suppenknochen, auf die Straße geworfen. Einer dieser Knochen traf
den soeben vorbeigehenden Postbeamten Vinzenz Dander am vorderen Schädeldach. Nur dem Umstande, daß der Getroffene eine Pelzmütze aufhatte, ist es zu
verdanken, daß nicht ein Unglück geschehen ist. […] Dieser Fall beweist wieder, daß
das Hinauswerfen von Gegenständen oder
Abfällen bei den Fenstern die schwersten
Folgen nach sich ziehen kann. […]

Eislaufen am Platz des Eislaufvereins

7. Februar
Ein lebensgefährlicher Unfug. […] Trotz
des strengen polizeilichen Verbotes, Abfälle, Knochen und dergleichen zum offenen
Fenster auf die Straße zu werfen, gibt es
noch immer Leute, die das Verwerfliche
und die Gefährlichkeit dieser Unsitte nicht
voll erfassen. So wurden am 4. des Monats
mittags, aus dem Fenster des 3. Stockwerkes im Gasthof „Zur grünen Eiche" in der

11. Februar
Der Maskenzug in Hötting am Faschingssonntag. Es wird uns berichtet:
Bisher wurden folgende Gruppen für den
Maskenzug zusammengestellt: Alt-Hötting
mit Höttingerturm; die Höttinger-Nudelsetzer und Nudelbacher; Höttinger Vogelfänger; Ritterkampf bei der Innbrücke. Das
Reinerträgnis dient zur Anschaffung von
Instrumenten und Monturen der Musikkapelle und der Schützenkompagnie.

18. Februar
Die Straßenreinigung in Innsbruck. Der
Schneefall am Montag hat wieder einmal
gezeigt, wie ungenügend die Vorsorgen für
die Straßenreinigung in Innsbruck sind.
Am Montag blieb fast den ganzen Tag der
Schnee in Form einer glitschigen Masse auf
den Gehsteigen liegen,- ja selbst noch am
Dienstag, 24 Stunden nach dem Aufhören
des Schneefalls, waren einzelne Gehwege
in Pradl und Wilten noch nicht gesäubert.
Für die Wegschaffung des Schnees von den
Fahrbahnen wurde überhaupt nicht vorgesorgt, – diese Sorge überließ der Stadtmagistrat der Sonne, die den Schnee gestern
auch bald zum Schmelzen brachte, so daß
man in den meisten Straßen und Gassen
knöcheltief im Wasser oder Schneebrei
waten mußte. […] Es war also wahrlich
kein Vergnügen im Laufe des gestrigen Tages in den Innsbrucker Straßen zu gehen.
Die Füße wurden nun, wenn man nicht besonders wasserdichte Schuhe an hatte, in
kurzer Zeit vollends naß,- von oben drohte
einem jeden Moment eine Dachlawine auf
den Kopf zu fallen und von der Seite her
wurde man von vorbeifahrenden Autos
über und über angespritzt.

Sillfall und Bergisel

21. Februar
Verhaftung. Wie uns aus Hötting berichtet wird, beobachteten kürzlich Einwohner eines Hauses in der Höttingergasse
im Hofraum einen Mann, der sich dort in
verdächtiger Weise herumtrieb. Auf die
Anzeige hin hielt die Polizei den Mann an
und erkannte ihn als einen erst am gleichen Tage aus dem Innsbrucker Gefangenhaus entlassenen Häftling, der gerade
wieder im Begriff schien, einen Einbruch
zu verüben.
24. Februar (Faschingsausgabe)
Eine Seilbahn auf den Berg Isel. Um den
Fremden die Besteigung des Iselberges zu
erleichtern, trug sich die Lokalbahngesellschaft mit dem Plan einer Fortsetzung der

Trasse von der Endstation auf den Berg
Isel. Die schweren Berglokomotiven waren schon in Floridsdorf bestellt, da mußte im letzten Augenblick der Plan infolge
Einspruches des Industriellenverbandes
aufgegeben werden. Die Sporthäuser in
Innsbruck protestierten nämlich dagegen,
weil sie um den Absatz ihrer Bergstöcke
an die Fremden, die den Berg Isel nie ohne
Alpenstange zu besteigen pflegen, kämen:
Schließlich wurde aber eine Einigung mit
einer neuen Gesellschaft erzielt, die eine
Seilbahn an besagten Berg bauen will.
Hiebei sollen von genannten Sporthäusern zu liefernde Gletscherseile Verwendung finden, wodurch eine geschäftliche
Schädigung dieser Gewerbetreibenden
vermieden wird.

LOVE IS IN THE AIR

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