Innsbruck Informiert
Jg.2025
/ Nr.2
- S.5
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Gesamter Text dieser Seite:
nen ihr unmittelbares Lebensumfeld am
besten kennen und daher auch wertvolle
Entwicklungsimpulse und Verbesserungsvorschläge liefern können, die Innsbruck
noch lebenswerter machen“, erläutert
Sarah Rasi (Referat für BürgerInnenbeteiligung).
© M. FREINHOFER
Digital optimiert und gefördert
Smart und nah an den BürgerInnen: Das Referat
für BürgerInnenbeteiligung und partizipative
Stadtgestaltung ist mit dem Dialograd live
und niederschwellig bei Veranstaltungen in
allen Stadtteilen unterwegs und informiert
Interessierte.
50 Stimmen in 50 Tagen
Innsbrucks digitale Beteiligungsplattform ist online. Das neue Portal
mitgestalten.innsbruck.gv.at lädt alle BürgerInnen dazu ein, Ideen zur
Stadtgestaltung einzubringen.
Die Plattform ist für mobile Geräte optimiert, sodass die Beteiligung per Handy
oder Tablet einfach möglich ist. Zudem
sind alle öffentlichen Veranstaltungen
gelistet, an denen man sich beteiligen
kann sowie zukünftig auch interessante Veranstaltungstipps rund um das Thema Stadtentwicklung. Die Gesamtkosten
für das erste Betriebsjahr betragen rund
48.000 Euro. Für die Folgejahre werden
jährlich 35.000 Euro veranschlagt. Das
Projekt wurde als Leuchtturmprojekt bei
der Tiroler Digitalisierungsförderung eingereicht und wird vom Land Tirol mit insgesamt 63.900 Euro gefördert.
Bürgervorschläge
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INNSBRUCK INFORMIERT
BürgerInnen abholen
Das Bedürfnis, sich aktiv an der Gestaltung und Entwicklung der Stadt zu beteiligen, ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Mit der neuen Möglichkeit,
sich einzubringen, bieten wir den Meinungen der BürgerInnen eine Plattform. „Beteiligung bildet das Fundament unserer
Demokratie. In einer Zeit, in der demokratische Grundwerte immer wieder auf die
Probe gestellt werden, ist es wichtig, gerade auch auf lokaler Ebene den Dialog zu
© C. FORC
HER
I
nnsbrucks Partnerstadt Freiburg hat
eine, genauso wie die Städte Graz, Linz,
Wien. Auch das Land Vorarlberg verfügt
über eine Beteiligungsplattform. Mit ihnen
stand die Stadt Innsbruck im Vorfeld der Einführung von mitgestalten.innsbruck.gv.at
im Austausch. Für das neue digitale Format sprechen die große Reichweite, die
Transparenz, der Servicecharakter und
ein niederschwelliger Zugang. Zudem zeigen die Erfahrungen aus anderen Städten, dass digitale Verfahren eine effektive,
kosteneffiziente und sinnvolle Ergänzung
zu herkömmlichen Beteiligungsveranstaltungen darstellen. Das aktive Engagement, die Dialogkultur, das Verständnis für
Entscheidungen und das Vertrauen in die
Stadtverwaltung werden damit gefördert.
Darüber hinaus reiht sich das Projekt perfekt in die Bemühungen hin zu einer Smart
City ein.
fördern und Beteiligungsmöglichkeiten
auszubauen“, erläutert der Leiter des Referates BürgerInnenbeteiligung und partizipative Stadtgestaltung, Lukas Weiss, MSc.
Positive Beiträge
Die digitale Beteiligungsplattform ist
mehr als nur ein technisches Tool, sie ist
auch Ausdruck und ein Bekenntnis zu einer offenen, transparenten und bürgernahen Verwaltung und Politik. „Dahinter
steht auch die Haltung, dass die BürgerIn-
„Bürgernähe und gelebte Demokratie – dafür
stehen wir als Stadtregierung. Mit dieser OnlinePlattform gehen wir in Innsbruck völlig neue Wege
und nehmen tirolweit eine Vorreiterrolle ein. Uns
geht es um Einbindung von Stadtteil-Bewohnerinnen
und -Bewohnern, die ihr Umfeld am besten kennen.“
Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc
Erfüllt der eingereichte Vorschlag die Zulassungskriterien, wird dieser freigeschaltet. Wird der Vorschlag dann innerhalb von
50 Tagen von mindestens 50 registrierten
Personen auf der Plattform unterstützt,
wird er von der Stadt Innsbruck im Hinblick auf Sinnhaftigkeit und eine mögliche
Umsetzbarkeit geprüft. Voraussetzung
zum Mitmachen ist eine Anmeldung auf
mitgestalten.innsbruck.gv.at. Auch mit
der ID Austria ist es möglich, Vorschläge
einzubringen. Die Schwelle von 50 Stimmen haben in den ersten fünf Tagen z. B.
die Ideen zu einem Eislaufplatz am Sieglanger und zur Begrünung des Marktplatzes erhalten. Damit werden die Vorschläge
von der Stadt Innsbruck mit den ExpertInnen des Stadtmagistrats besprochen und
geprüft. Nach zwei Wochen lagen insgesamt bereits 100 Vorschläge vor und über
700 Personen haben sich auf der Plattform
registriert. Das Ziel ist es jedenfalls, besonders sinnvolle Vorschläge im Rahmen
der Möglichkeiten umzusetzen. Natürlich
kann nicht alles gleich umgesetzt werden
und es gibt zahlreiche Gründe (z. B. budgetär, rechtlich, fehlende Sinnhaftigkeit
oder politische Zustimmung etc.), warum
ein Vorschlag nicht realisiert werden kann.
Daher werden IdeengeberInnen bei Bedarf
zu einem persönlichen Gespräch in den
Stadtmagistrat eingeladen. „Wir wollen
jedenfalls transparent machen, wann ein
Vorschlag umgesetzt werden kann, aber
auch aufzeigen, wenn gewisse Dinge nicht
so realisiert werden können, wie man sich
es vielleicht selbst vorgestellt hat. Das soll
einerseits die Transparenz erhöhen, aber
gleichzeitig auch Verständnis schaffen“, so
Lukas Weiss.
forsten und so mitzuhelfen, diesen blinden Fleck im historischen Bildarchiv der
Stadt zu füllen. Beim Kooperationsprojekt mit dem Innsbruck Marketing wird gemeinsam nach ungewöhnlichen Blickwinkeln aus der Landeshauptstadt gesucht.
Zudem sind Informationen zu aktuellen
und vergangenen Beteiligungsprojekten
zu finden. Ein eigener Werbespot macht
Lust zum Mitmachen.
Einfach reinschauen
Gleich zum Start des neuen Formates für
niederschwellige Bürgerbeteiligung können sich Interessierte mit Ideen und Beiträgen unter dem Motto „Let’s beat the
heat“ an der Entwicklung des städtischen
Hitzeaktionsplanes einbringen und an einer Umfrage teilnehmen, wie die demokratische Mitsprache weiter ausgebaut
werden kann. Weiters ruft das Stadtarchiv/Stadtmuseum die InnsbruckerInnen
auf, ihre privaten Fotoalben, Bildarchive
und Sammlungen nach Ablichtungen von
alten Innsbrucker Gasthäusern zu durch-
Feedback erwünscht
Ein Ziel von mitgestalten.innsbruck.gv.at
ist es, die Plattform stetig weiterzuentwickeln und zu verbessern. Deshalb sind alle
BürgerInnen aufgefordert, ihr konstruktives Feedback einzubringen und damit daran mitzuarbeiten. KR
Beteiligungsplattform versus Bürgermeldungen
Mit dem Launch der Beteiligungsplattform geht der Relaunch
der Bürgermeldungs-Plattform www.buergermeldungen.com/
innsbruck Hand in Hand. Rund 9.300 Meldungen wurden in elf
Jahren bearbeitet. In zwei Schritten erfolgt hier ein technisches
Update. Zugleich kann nun der Fokus als MängelmelderPlattform verstärkt werden. Wer Ideen zur Gestaltung der
Stadt einbringt, wird in Zukunft auf die Beteiligungsplattform
verwiesen. Um eine schnellere richtige Zuordnung und
letztlich Lösung des Mangels zu gewährleisten, bearbeitet
das Bürgerservice die Meldungen erst vor, bevor sie
online gestellt werden. Damit wird auch ein lückenloser
Datenschutz gewährleistet. Das System schließt die
Meldungen, die erledigt sind, in Zukunft automatisch.