Innsbruck Informiert

Jg.2015

/ Nr.12

- S.60

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Rathausmitteilungen
Aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum

Innsbruck vor 100 Jahren
von Lukas Morscher

03. Dezember 1915

Die Universität und die Universitäts­
bibliothek, die erst einige Jahre nach ihrer
Fertigstellung ihrem eigentlichen zweck
zugeführt werden konnte.

© STADTARCHIV/STADTMUSEUM (3)

Die Hunde in Innsbruck. Aus dem Jahres-Veterinärberichte für 1914, den Vizebürgermeister Zösmayr in der gestrigen Gemeinderatssitzung erstattete, ist
die wissenswerte Tatsache ersichtlich,
daß sich im ersten Kriegsjahre 1914 die
Zahl der Hunde nicht etwa vermindert,
sondern um 100 vermehrt hat. Im Jahre
1913 wurden 1647, im Jahre 1914 1746
Hunde gezählt. Heuer wird sich das Verhältnis kaum geändert haben.

04. Dezember 1915
Im Zorn. Gestern abends gingen zwei Arbeitskameraden durch die Neuhauserstraße. Schon in der Werkstätte hatten
sie Zank miteinander, der auf der Straße dann seinen Abschluß damit fand,
daß der eine seinem Gegner ein Kesselchen ins Gesicht schlug. Die Folge war
eine gespaltene Oberlippe, durchtrennter
Nasenflügel und losgeschlagener Zahn.
Nachdem im Anblick der starken Blutung
sich die Gemüter abgekühlt hatten, gingen beide zusammen weg, um ärztliche
Hilfe aufzusuchen.

09. Dezember 1915
Ein Rettungsauto für Innsbruck. Der Beginn des großen Krieges im vergangenen
Jahre verhinderte leider die Ablieferung

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INNSBRUCK INFORMIERT

des bestellten Kraftwagens und es wäre
die Rettungsabteilung auch noch für längere Zeit nicht in der Lage, ein solches, so
lang ersehntes Fahrzeug in Dienst stellen
zu können, wenn nicht die Herren Besitzer der Glasschleiferei Wattens das dort
auf eine ältere Chassis aufgebaute Krankenauto in großmütiger Weise der Innsbrucker Rettungsabteilung zur dauernden Benützung überlassen hätten. Dank
dem Entgegenkommen seitens des Militärkommandos erhielt die Rettungsabteilung einen gut geschulten Lenker, sowie
das nötige Benzin und so konnte das Auto
gleich gestern nachmittags schon die ersten Transporte, darunter einen nach Hall,
erledigen. Die Innsbrucker freiw. Rettungsabteilung ist somit in die Lage versetzt, zur
ersten Hilfeleistung bei Unfällen, sowie zu
dringlichen Krankentransporten auch in
Innsbrucks weitere Umgebung rasch auszurücken und in ungleich früherer Zeit, als
dies mit bespanntem Rettungswagen der
Fall wäre, am Ziele zu sein.

11. Dezember 1915
Das neue Universitäts-Bibliotheks-Gebäude als Militär-Spital. Der Krieg hat
dem eben fertiggestellten Bibliotheksgebäude unserer ebenfalls noch nagelneu-

en Universität eine ganz andere Bestimmung aufgetragen; vorerst natürlich, bis
das Endes dieses ungeheuren Ringens der
Welt verkündet werden kann. Ein Fähnchen mit dem internationalen Zeichen
des Roten Kreuzes verkündet Zweck und
Bedeutung des prächtigen Hauses und
in seinen großen hellen Räumen werden
mit Aufopferung und Geduld, mit vorbildlichem Fleiße Soldaten gepflegt und geheilt, deren Leiber in den Kämpfen Schaden genommen haben, um es gleich zu
sagen, das neue Bibliotheksgebäude ist
die chirurgische Klinik zur Nachbehandlung schwerverwundeter Soldaten. […]

14. Dezember 1915
Mehl- und Brotmangel. Vor mehreren
Tagen schon wurde die Bevölkerung durch
eine halbamtliche Mitteilung darauf vorbereitet, daß in Bälde eine gewisse Mehlknappheit eintreten werde. Wir befinden
uns nun im ersten Teile dieses unbegreiflichen Zustandes, der angeblich bis zum
21. Dezember andauern soll. Gestern hatten die Bäckermeister in Innsbruck schon
in den ersten Vormittagsstunden ausverkauft, ihre geringen Mehlvorräte, die sie
von der amtlichen Fassungsstelle bekamen, reichten nicht für den zehnten Teil