Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1958

/ Nr.2

- S.3

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Amtsblatt der Vandesbauptstadt
Anstieg des Verkehres über den Brenner g^
.s)aben im Jahre IW^l den Brennerpaß in beide
tungen ."!l!^, sill) diese ^ahl im Jahre l!»57 aus <>>»«>,000. I m Jahre
!!!.") l passierten den Brennerpaß 2 auf " i l l Millionen, Eine noch startele Steigerung
meist der Giiternertehr aus, der lion l.25!< Tonnen im
Jahre l!!"»<> aus ll!!!,^l!.") Tonnen im Jahre 1!!.")? einporschnellte.
Für die nächste Zeil ist naturgemäß noih eine wesentliche Steigerung des Personen- und Güterverkehrs zu erwarten. Der weitere Ausbau der Brennerstrafe ist datier dringendst geboten. Die Voraussetzungen für den Umbau der Vrennerstraße zu einer
den heutigen Verhältnissen des Personen- und W i r t schaftsverkehres entsprechenden europäischen Hauptverkehrsstraße fiuden in der Natur ideale Kegebenheiten, so daß auch die hiefür erforderlichen M i t t e l in
erträglichen (Grenzen bleiben.
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck
ist sich bewußt, daß die Neugestaltung des Verkehrsweges über den Brenner eine weit über den Rahmen
einer Stadtgemeinde hinausgehende Frage darstellt.
Die üösung kann nnr durch Zusammenwirken aller
interessierten und verantwortungtragenden Kreise im
I n - und Auslande gefunden werden. Die Innsbrucker
Gemeindevertretung erachtet es aber als ihre Pflicht,
im Namen der Landeshauptstadt Tirols als ernste
Mahnerin auszutreten, keine Zeit mehr zu verlieren,
soll nicht in Zukunft dem ganzen Lande nnd allen
im Bereiche der Vrennerstraße liegenden Gebieten
stärkster wirtschaftlicher Schaden erwachsen und außerdem eine Verlagerung des Verkehres auf andere A l penüberquerungen, die nicht in unserem Heimatlande
liegen, notwendig machen."
Weitere Anträge des Stadtrates, die ebenfalls
angenommen wurden, betrafen die Grab-, Urnen-,
Leichenhallen- und Friedhofsgebühren, die mit W i r kung v o m ì . Jänner dieses Jahres erhöht wurden, aber
noch immer unter dem Durchschnitt anderer großer
Städte Österreichs liegen, ferner die Bewilligung
einer Subvention von 50.000 Schilling für die Landesgruppe T i r o l des Österreichischen Blindenverbandes und einen Beitrag von 45.000 Schilling für die
Junqbiirgerfeiern. die künftig auch in Innsbruck abgehalten werden.
Nach der Genehmignng von Nachtragskrediten
s 10.000 Schilling für die Miete städtischer Personenwagen und 51.«00 Schilling für den Ausgleichszuschuß, der nach dem Gewerbesteuerausgleichsgesetz für
jeden auswärtigen Arbeitnehmer, der in Innsbruck
arbeitet, an seine Wohngemeinde zu zahlen ist) legte
der Obmann des Nechtsausschusses. Gemeinderat Dr.
Knoll. Entwürfe für eine Satzung lind für eine Wahlordnung der Krankensürsorgeanstalt der Beamten
der Stadtgemeinde Innsbruck vor. Die bisherigen
Vorschriften entsprechen nicht mehr den heutigen Verhältnissen und mußten überarbeitet werden, Ein An-

I

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trag des Bürgerineisterslelluerlrelers damper, mindestens zwei Vertreter der Gemei ndefiihrung in den
Vorstand der Anstalt zu entsenden, wurde aus Vorschlag des amtsführeuden Stadtrate".. Süß mit Mehrheit abgelehnt, der empfahl, mic bisher keine M i t glieder der Gemeindefiihruiig vorzusehen, da diese
ohnehin im llberwachungsausschuß der Anstalt vertreten sei. Beide Entwürfe wurden schließlich unier
Berücksichtigung des Vorschlages des Stadtrates Süß
mit den Stimmen der Fraktionen der Ö^

in der vom Nechtsausschuß beantragten Form angenommen.
Als letzter Punkt der Tagesordnung wurde die
Verwendung des Vorgeländes nördlich der Sportplätze am T i v o l i behandelt. Wie Bür^ermeisterftelluertreter Gamper ausführte, hatte der Stadtrat am
23. Jänner beschlossen, den Platz auf ein weiteres
Jahr für Zirkusse uud Vergnügungsparks freizugeben, Musik jedoch nur bis 23 Uhr zu erlauben. Gegen
diesen Stadtratsbeschlnß hatte die Sozialistische Fraktion einen Minderheitsantrag angemeldet, den Stadtrat Obenfeldner vertrat. Er wies auf den Mangel an
Spielplätzen i n Innsbruck hin und erklärte, es sei
falsch gewesen, für diesen Winter den Eislaufplatz
nicht auf dem Vorgelände des T i v o l i , sondern auf
dem sogenannten Schlackenplatz anzulegen, die K i n der aber auf einem Platze spielen zu lassen, der im
Sommer immer wieder durch Zirkusse beschädigt
und verunreinigt würde, so daß er für die Kinder
eine Gefahr bedeute. Stadtrat Obenfeldner empfahl,
das Gelände als Kinderspielplatz herzurichten, die
Zirkusse und den Vergnügungspark jedoch in ein
anderes Gebiet, zum Beispiel in die Reichenau, zu
verlegen.
Gemeinderat Dr. Seykora sprach sich dafür aus, daß
mehrere Spielplätze in verschiedenen Teilen der Stadt
anstatt eines zentralen geschaffen werden, und setzte
sich für den Antrag des Stadtrates ein.
Der Obmann des Vauausschusses. Stadtrat Dipl.?ng. Nosche, wies darauf hin, daß die künftigen Umstände dazu zwingen würden, den Platz als Parkgelände zu benützen, da für den Sportplatz und das
Schwimmbad 1500 Wagen untergebracht werden müssen, eine Zahl, die sich beträchtlich erhöhen würde,
wenn Innsbruck die Olympischen Winterspiele erhält.
Stadtrat Dr. Winter schlug vor, die Entscheidung
zu vertagen, bis ein von Stadtrat D i p l . - I n g . Nosche
angekündigter Bericht des Vauausschusses über neue
Spielplätze vorläge. Stadtrat Süß trat dafür ein. das
Gelände weiter als Mehrzweckplatz zu belassen, weil
die Instandsetzung rund eine halbe M i l l i o n Schilling
getostet habe lind die Vergnügungssteuer der ,",irtnsse
nicht außer acht gelassen werden dürfe. Ein Versuch,
die Zirkusse in ein anderes Gebiet zu verlegen, würde
auf Grundschwierigleiten stoßen.
Bürgermeisterstelloertreter Gamper wandte sich gegen einen Aufschub der Erledigung, woil bereits mehrere Zirtusse angefragt hätten.
Der Antrag des Stadtrates, das ^orgelände am
Tivoli auch in diesem Jahre für Zirkusse und Vergnügungsunternehmen freizugeben, wurde schließlich mil den Stimine» der ÖVP und F P Ö angenommen.
Die Sitzung schloß nach fünfuieitelstündiger Dauer.

Pz.