Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.2

- S.29

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p o litik & stadtve r waltung

r ess o r tbe r icht E

Großraumkonzepte statt Insellösungen
Stadtrat Ernst Pechlaner hat seit dem 2. November 2010 die politische Verantwortung für die Ressorts
Verkehrsplanung, Straßen- und Verkehrsrecht sowie für Umwelttechnik und Abfallwirtschaft von seinem Vorgänger
Dipl.-HTL-Ing. Walter Peer übernommen.

© Stadt Innsbruck

Innsbruck weniger ein Problem mit dem
innerstädtischen Verkehr als vielmehr mit
dem täglichen Pendlerverkehr. Ein Aus­
bau des Park’n’Ride-Angebotes ist daher
erstrebenswert und eine konsequente At­
traktivierung der öffentlichen Verkehrs­
mittel in meinen Augen unumgänglich.
Diese Bemühungen müssen aber in ein
entsprechendes Großraumkonzept einge­
bettet sein, wir dürfen nicht nur von Orts­
tafel zu Ortstafel denken.
Ein anderes großes Vorhaben ist,
dass der Verkehrsverbund Tirol (VVT)
ein wirklicher Tarifverbund wird und es
ein einheitliches, gemeinsames Ticket
geben muss.

Stadtrat Ernst Pechlaner

W

elche Herausforderungen stehen Ihnen als Verkehrsstadtrat
2011 bevor?
STR ERNST PECHLANER: Für ein solides
Verkehrskonzept wird wichtig sein, dass
wir bei der Parkraumbewirtschaftung kei­
ne Insellösungen anstreben. Es muss ein
Gesamtkonzept geben und dieses sollte bis
Mitte des Jahres 2011 erstellt sein. Außer­
dem werden wir die Komplettierung des
Radwegenetzes vorantreiben und die neu­
en Verkehrslichtsignalanlagen ausbauen.
Abgesehen davon habe ich vor allem für
die Anliegen der Bürgerinnen und Bür­
ger ein offenes Ohr. Gelebte Bürgernähe
heißt für mich, Wünsche und Anregun­
gen aus der Bevölkerung ernst zu neh­
men und zu berücksichtigen, wo es im
allgemeinen Interesse ist.
Wo erkennen Sie in der Innsbrucker Verkehrssituation augenblicklich Handlungsbedarf?
Für einspurige Fahrzeuge gibt es zu we­
nige Parkmöglichkeiten, hier besteht
Nachholbedarf. Abgesehen davon hat

Sie möchten also die Zusammenarbeit zwischen Stadt Innsbruck und Land Tirol in
Verkehrsfragen vertiefen?
Ja, wir müssen mit den einzelnen Um­
landgemeinden in engen Kontakt tre­
ten. Innsbruck ist eine offene Stadt, die
sich über jeden Besucher freut. Aber es
ist unser vitales Interesse, dass Pend­
lerInnen nicht erst im Stadtgebiet in
Bus oder Bahn einsteigen. Das Angebot
muss so gestaltet sein, dass öffentliche
Verkehrsmittel eine echte Alternative
zum PKW sind. Das schafft man mit
Attraktivität hinsichtlich Takt, Verbin­
dung, Preis und Qualität. Unser Ziel
muss sein, in Zukunft für alle Menschen
Mobilität zu garantieren.
Wie kann man diese Mobilität Ihrer Meinung nach sicherstellen?
Die Frage nach der Zukunft der Mobili­
tät ist eine der dringendsten Fragen der
Gegenwart – und die Suche nach Ant­
worten die große Herausforderung für
Politik und Gesellschaft, da Erfolg oder
Misserfolg neuer Verkehrskonzepte da­
von abhängen. Verkehrspolitik ist auch
sozial verantwortlich. Man denke an
die Raumordnungspolitik vergangener
Jahre: Über 50 Prozent der österreichi­
schen Verkaufsflächen liegen außerhalb

der Ortszentren. Das wirkt sich auf die
Verkehrsentwicklung aus. Wir sprechen
zwar vom „einkaufen gehen“, meinen
aber „einkaufen fahren“. Die Politik
hat einen Gestaltungsauftrag und wir
müssen uns überlegen, wohin wir uns
und die Stadt entwickeln – denn ent­
sprechende Maßnahmen haben dann
Bestand für Jahrzehnte.
Welche Pläne haben Sie in Ihrer Funktion
als Umweltstadtrat?
In diesem Bereich gilt es, den engagier­
ten Energieentwicklungsplan kontinu­
ierlich zu verwirklichen. Mit den drei
Aktions- und der Steuerungsgruppe
haben wir schon einige Punkte ausgear­
beitet, die wir im Februar-Gemeinderat
präsentieren möchten – etwa eine Ener­
gie-Homepage der Stadt oder eigene
Energieberatungstage. Da gibt es einige
spannende Projekte, die ich vor den Vor­
hang holen möchte.
Ganz besonders freut mich das Pro­
jekt „Abfall macht Schule“, wo kleinen
Kindern auf spielerische Art verantwor­
tungsbewusste Abfallbeseitigung nä­
hergebracht wird. Solche Projekte sind
ausbaufähig, denn im Umweltbereich
ist eine breite Bewusstseinsbildung aus­
gesprochen wichtig.
Wie würden Sie sich selbst am besten beschreiben? Was ist Ihnen wichtig?
Mein Lebensmotto ist: „Das Leben ist
zu kurz, um traurig zu kämpfen“. Wich­
tig sind mir Gerechtigkeit, Vertrauen
und eine gute politische Kultur. CM

kontakt

Das Büro von Stadtrat Ernst Pechlaner
befindet sich im 1. Stock des Rathauses,
Eingang Maria-Theresien-Straße 18,
1. Stock, Zimmer Nr. 1340.
Terminvereinbarungen unter Telefon
5360 1340 (Sandra Höpperger),
ernst.pechlaner@magibk.at bzw.
sandra.hoepperger@magibk.at

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