Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.2

- S.9

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innsb r uck t r aue r t

„Wenn Hilde Zach sich verabschiedet,
heißt das noch lange nicht, dass sie geht.“ 

I

nnsbruck stand am 21. Jänner im Zei­
chen der Begräbnis-Zeremonien von
Alt-Bürgermeisterin und Ehrenbürge­
rin Hilde Zach. Familienangehörige, Eh­
rengäste aus dem In- und Ausland sowie
die Bevölkerung erwiesen der Verstorbe­
nen die letzte Ehre. Gut 15.000 Menschen
begleiteten Hilde Zach auf dem letzten
Weg durch ihre geliebte Stadt.
Das Requiem im Dom zu St. Jakob wur­
de gemeinsam von Diözesanbischof Dr.
Manfred Scheuer, Erzbischof Dr. Alois Ko­
thgasser und Abt Prälat Raimund Schreier
unter Mitwirkung einer großen Zahl von
Priestern zelebriert. Die Lesung wurde
von Superintendentin Luise Müller vor­
getragen. Prof. Dr. Esther Fritsch, Präsi­
dentin der Israelitischen Kultusgemeinde,
verlas den Psalm 23 auf Hebräisch. Nichten
und Neffen trugen für ihre Tante Hilde die
berührenden Fürbitten vor. Die Pauken­
messe von Joseph Haydn, aufgeführt vom
Domchor mit Orchester unter der Leitung
von Domkapellmeister Christoph Klemm
und unter Mitwirkung der Musikschule
der Stadt Innsbruck war die musikalische
Ehrerweisung an Hilde Zach.

„Zach hat nie im Stich gelassen“
Diözesanbischof
Dr. Manfred
Scheuer,
Erzbischof
Dr. Alois
Kothgasser

„Sie ist leidenschaftlich für die Menschen
eingetreten, hat sie gefördert und sich um
sie gekümmert“, so Bischof Dr. Manfred
Scheuer in seiner beeindruckenden und
sehr persönlichen Predigt. „Hilde Zach
war eine wunderbare und gläubige Frau,

Ehrengäste aus dem In- und Ausland

An Ehrengästen kamen zu den Begräbnisfeierlichkeiten unter anderem Vizekanzler Bundesminister
DI Josef Pröll, die ehem. Vizekanzler Dr. Ehrhard Busek und Hubert Gorbach, der ehem. Nationalratspräsident Dr. Andreas Khol, Staatssekretärin Mag. Verena Remler, Landeshauptmann Günther
Platter, der Südtiroler Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder, Alt-LH und Alt-Bgm. LT-Präs. DDr.
Herwig van Staa, Bgm. Mag.a Christine Oppitz-Plörer, Altbgm. Ehrenbürger Romuald Niescher,
viele BürgermeisterkollegInnen aus Nord- und Südtirol, Mitglieder des Tiroler Landtages, der
Landes- und Stadtregierung und des Gemeinderates, Abgeordnete zum National- und Bundesrat,
Repräsentanten des Österreichischen Städtebundes und Gemeindebundes, der 1. Bürgermeister
von Freiburg Otto Neideck und Faruk Catal aus Sarajevo.
Der fürstliche Kommerzienrat Prof. DDr. Herbert Batliner, ein besonderer Freund und Mäzen
Innsbrucks, war von Liechtenstein angereist. Von Seiten des Europarates kamen u.a. Gaye Doguanoglu, Vizepräsidentin des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarates, Giovanni Di
Stasi, ehemaliger Präsident des Kongresses und Kaiser-Maximilian-Preisträger 2009 sowie Erwin
Mohr, Altbürgermeister von Wolfurt/Vorarlberg, Vizepräsident des Rates der Gemeinden und
Regionen Europas.
Weiters nahmen Julia und Tobias Moretti, Repräsentanten des Diplomatischen Corps, VertreterInnen der Universitäten, BehördenvertreterInnen, MitarbeiterInnen des Magistrats der Stadt
Innsbruck unter Leitung von Magistratsdirektor Dr. Bernhard Holas an den Begräbnisfeierlichkeiten
teil. An der Ehrenformation beteiligten sich über 700 TeilnehmerInnen mit 40 FahnenträgerInnen.

Dr. Kurt Bruni

als Mensch und Politikerin hatte sie die
Fähigkeit, sich in andere hineinzuden­
ken. Sehr vielen Problemen von Kranken,
Betagten und Hilfesuchenden sei sie per­
sönlich nachgegangen. Davon habe sie
wenig gesprochen. „Ihr Wunsch war, dass
der Herrgott auf Innsbruck schaut, dass
die Stadt von großen Katastrophen ver­
schont bleiben möge“, so Bischof Scheuer.

„Wie ein Hirtenhund, der
um seine Herde kreist“
Die Eucharistiefeier endete mit Worten
von Kammersängerin Brigitte Fassbaen­
der. Im Namen der Trauergemeinde und
mit persönlicher Hingabe schilderte
Kammersängerin Brigitte Fassbaender
Hilde Zach als eine Frau mit Respekt und
Demut, von schrankenloser Toleranz,
mit Herzlichkeit und Wahrhaftigkeit
und verglich sie mit einem Hirtenhund,
der um seine Herde kreist. „Sie hatte
für uns alle ein offenes Ohr und ein of­
fenes Wort, war immer präsent mit Rat
und Tat. Unbeirrbar und beharrlich ist
sie ihren Weg gegangen durch die Hö­
hen und Tiefen des Lebens. Wenn auch
die Stadt nun ohne sie leben muss, Hil­
de Zach wird immer gegenwärtig sein in
ihrer strahlenden und unvergleichlichen
Eigenart.“ Entsprechend dem Wunsch
von Hilde Zach in den letzten Tagen ih­
res Lebens dankte Brigitte Fassbaender
im Namen der Verstorbenen der Fami­
lie, den Bürgerinnen und Bürgern Inns­
brucks und allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern.

„Innsbruck ich muss dich lassen“
Nach dem Gottesdienst bewegte sich
der Trauerzug durch die Stadt zum
Westfriedhof. Der mit weißen Rosen
geschmückte Sarg wurde von einer Kut­
sche mit zwei Pferden gezogen. Die Ein­
segnung am Westfriedhof nahm Propst
Dr. Florian Huber vor, der der Verstor­
benen ein herzliches „Pfiati Hilde und
auf Wiedersehen“ mit gab. Am Grab
spielte eine Bläsergruppe der Musikka­
pelle Amras u. a. das Lied „Innsbruck,
ich muss dich lassen.“ Die Schützen von
Wilten und St. Nikolaus schossen einen
letzten Salut. WW/EH

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