Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.2

- S.6

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innsb r uck t r aue r t

Aktiv in Europa, umsichtig und gewissenhaft als Innsbrucks Finanzchefin (im
Bild mit Finanzdirektor Dr. Josef Hörnler),
verbunden mit der Heimat.

große Wertschätzung für Hilde Zach zum
Ausdruck bringen. „Ich bin als Seelsorger
und Bischof verwöhnt worden von Per­
sönlichkeiten, die Werte hochhalten und
mit einer positiven Grundeinstellung und
Aufrichtigkeit ihre Ziele verfolgen. Zu die­
sen Persönlichkeiten zählt in besonderer
Weise Bürgermeisterin Hilde Zach. Es ist
eine Ehre für mich, meine Ehrenbürger­
kette Hilde Zach überreichen zu können“,
so Stecher damals.

© stadt Innsbruck (3)

6

Der Einstieg von Hilde Zach
in die Stadtpolitik
Der Einstieg von Hilde Zach in die Kom­
munalpolitik erfolgte nach der Gemein­
deratswahl vom 24. April 1994. DDr. Her­
wig van Staa hatte gemeinsam mit Hilde
Zach beim ersten Antreten mit der Liste
„Für Innsbruck“ die relative Mehrheit an
Mandaten erreicht und wurde Bürger­
meister von Innsbruck. Hilde Zach über­
nahm als amtsführende Stadträtin die

Hilde Zach * 25.8.1942 – † 15.1.2011

H

ilde Zach ist am 25. August 1942 in Innsbruck geboren. Ihre Mutter stammte aus
einer mit 16 Kindern gesegneten Haller Salinenarbeiterfamilie. Die Eltern Josef Zach (er
kam mit 13 Jahren als Lehrbub von Bayern
nach Hall) und Mathilde Ebenbichler haben
einander als Lehrbub und Lehrmädchen kennen gelernt und hatten später als Eheleute die
Möglichkeit, einen Betrieb in Hall von ihrem
Lehrherrn zu übernehmen. Selbst war sie das
mittlere von drei Kindern.
Die Schwester ist heute Wirtin im Leipziger Hof und der Bruder übernahm den seit
Kurzem nicht mehr bestehenden elterlichen
Metzgereibetrieb in der Wilhelm-Greil-Straße.
Ihre Liebe zur Musik und zum Theater hat sie
von der Mutter geerbt. Die Familie Ebenbichler galt als sehr musikalisch und dem Theater
verbunden.
Nach dem Besuch der Volks-, Haupt- und
Handelsschule (im Internat in Feldkirch) hat

Ressorts Kunst und Kultur, Wirtschafts­
förderung und Tourismus, Jugend, Frau
und Familie und Statistik.
Nach der Gemeinderatswahl im Jahr
2000 wurde Herwig van Staa als Bürger­
meister bestätigt und Hilde Zach zur 1.
Bürgermeister-Stellvertreterin mit den
Ressorts Kultur sowie Erziehung, Bildung
und Gesellschaft mit Frauenförderung,
Familien und Senioren, Kinder- und Ju­
gendförderung gewählt.
Am 30. Oktober 2002 folgte im Ge­
meinderat mit großer Mehrheit die Wahl
zur Bürgermeisterin der Landeshaupt­
stadt Innsbruck, nachdem DDr. Herwig
van Staa am 26. Oktober als Landes­
hauptmann an die Spitze der Tiroler Lan­
desregierung wechselte. Hilde Zach da­
mals: „Dass mein Weg und mein Wirken
in der politischen Öffentlichkeit eine Sig­
nalwirkung für andere Frauen ist, erfahre
ich jeden Tag. Ich glaube, dass sich vieles
geändert hat und auch die Einstellung
der Männer vielfach eine andere wurde.
Frauen sind heute eine echte, ernst zu
nehmende Konkurrenz. Mit uns Frauen
ist zu rechnen.“
Bei der Wahl 2006 trat Hilde Zach als
Bürgermeister-Kandidatin an, schaffte
mit der Liste „Für Innsbruck“ wieder die
relative Mehrheit und wurde am 8. Mai
nach der Bildung eines Arbeitsüberein­
kommens von den Fraktionen „Für Inns­
bruck/Seniorenbund, ÖVP und SPÖ mit
28 von 40 Stimmen erneut zur Bürger­
meisterin gewählt. WW

Bürgermeisterin der Stadt Innsbruck 2002–2010

Hilde Zach später neben der Berufstätigkeit
die Matura im Abendstudium nachgeholt. In
der Handelsschule war sie immer Vorzugsschülerin. Ihren Wunsch, auf eine höhere
Schule zu gehen und Lehrerin zu werden,
hatte der Vater nicht goutiert, weil er der Meinung war, „dass sich das nicht auszahlt, weil
die Madeln eh wegheiraten“. „Alle mussten
wir die Metzgerlehre machen und im Geschäft
mitarbeiten, mein Bruder hatte das männliche
Privileg, die Handelsakademie besuchen zu
dürfen“, erzählte Zach einmal.
Hilde Zach kam mit 18 Jahren nach Innsbruck. Ihre Eltern hatten 1956 die Bombenruine „Weiß“, das Eckhaus am Bozner Platz/
Wilhelm-Greil-Straße erworben.
Im Alter von 20 Jahren – das war ihr erster Einstieg in die Politik – ist sie zur „Jungen
Wirtschaft“ gestoßen. Im Rahmen der politischen Laufbahn ist Hilde Zach mit 40 zum
Wirtschaftsbund gekommen, vertrat dort

die Interessen der Innenstadt-Wirtschaft und
wurde 1990 Wirtschaftsbundobfrau.
Die kaufmännische Ausbildung bekam sie im
elterlichen Betrieb, dort hatte sie 20 Jahre eine
Führungsposition inne. Anschließend folgten
über 12 Jahre selbstständige Tätigkeiten in verschiedenen Branchen u. a. auch in Deutschland,
Frankreich und England. Hilde Zach war Inhaberin einer gastronomischen Vollkonzession. Viele
kennen Hilde Zach auch noch von ihrem Betrieb
„Zach am Markt“, den sie später verpachtete.
Zwei schwere Schicksalsschläge, von denen sie sich nicht aus der Bahn hat werfen
lassen, hat Hilde Zach erlebt. Mit 30 Jahren
kurz vor der Heirat der tödliche Unfall ihres
damaligen Verlobten, Josef Norz, und 1997
die Krebserkrankung, die sie zunächst überwunden zu haben glaubte.
Hilde Zach lebte in langjähriger Lebensgemeinschaft mit dem Innsbrucker Arzt
Dr. Kurt Bruni.