Innsbruck Informiert

Jg.2010

/ Nr.1

- S.46

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INNSBRUCK VOR 100 JAHREN
Lokalbahn Innsbruck—Hall in Tirol am Morktgraben, 1909—1939
(Original Stadtarchw Innsbruck, P-6295)
4. Jänner (Die Frequenz der Universität Innsbruck.) Die von uns vor kurzem veröffentlichten Ziffern vom Besuche an unserer Hochschule haben sich durch neue Inskriptionen erhöht, und zwar wurde tatsächlich, was wir schon damals in Aussicht stellten, die Zahl 1200 überschritten. Insgesamt sind jetzt inskribiert: 380 Theologen, 308 Juristen, 227 Mediziner, 312 Philosophen,
zusammen 1227 Hörer; in dieser Summe sind auch die außerordentlichen Hörer und Hörerinnen mit inbegriffen. Für die Geschichte der Leopold-Franzens-Universität ist diese höchste bisher erreichte Zahl ein erfreulicher Markstein.
7. Jänner (Der letzte Dampfzug der Lokalbahn Innsbruck -Hall.)
Heute früh um 6 Uhr 30 ist der letzte fahrplanmäBige Dampfzug der Lokalbahn von Hall nach Innsbruck gefahren. Es wird wohl niemanden geben, der es bedauern würde, daß das alte Gerümpel verschwindet, und daß die schmalbrüstigen und unverläßlichen Lokomotiven mit ihrer chronischen Atemnot nicht mehr durch die Straßen pfauchen. Im Jahre 1891, als die Bahn eröffnet wurde,
sah man sie in Ermangelung eines anderen Verkehrsmittels gerne, heute ist das alte Fahrzeug durch den Fortschritt überholt, es paßte schon lange nicht mehr in unsere Stadt mit ihrem modernen Außeren. Auch die Haller werden versuchen, die „Kaffeemühlen“, wie man die spielzeugähnli
chen Lokomotiven nannte, ehestens zu vergessen. Das Personal des heutigen letzten Dampfzuges trug dieser allgemeinen Stimmung Rechnung. Der Lokomotivführer benützte als Signal eine große Kuhglocke und die Kondukteure luden unter allgemeiner Heiterkeit zu der letzten Fahrt mit dem „Dampf“ ein. Der erste elektrische Zug war festlich bekränzt.
10. Jänner (Die neue Schlacht- und Vieh-Anlage in Innsbruck.) Das
Schlachtwesen in Innsbruck bedurfte schon seit jahren einer gründlichen Umgestaltung und Verbesserung. Aus diesem Grund faßte der Gemeinderat bald nach der Vereinigung der Vororte mit Innsbruck den Beschluß, auf dem sogenannten Sillspitz zwischen dem Südbahn-Viadukt einerseits und dem Sill- und Innfluß andererseits ein neues Schlachthaus samt einem modern angelegten
Viehhof zu erbauen. Der Bau wurde im Maie 1908
begonnen und von Baumeister Ritter aufgeführt. Er steht jetzt fix und fertig da, nur die Kanalisierung ist noch teilweise durchzuführen. Sobald sie vollender ist, im heurigen Frühjahr, wird die ganze Anlage ihrem Zwecke übergeben werden.
18. Jänner (Endlich wird etwas billiger!) Wie
dem Inseratenteil unseres Blattes zu entnehmen ist, hat das städtische Gaswerk die Kokspreise für Privatzwecke herabgeserzt und empfiehlt angelegentlichst
gebrochenen und gesiebten Koks als Ersatz des teuren Antracites für Füll- und Dauerbrandöfen. Gedruckte Gebrauchsanweisungen sind im Gaswerk-Stadtbureau und bei den Kohlenhändlern erhältlich.
9. Jänner (Vom Wetter.) Wir können heuer bezüglich des Wetters die unglaublichsten Bocksprünge erleben. Morgen den 20. änner haben wir Sebastian und Fabian, eine sonst wegen der außerordendlichen Kälte gefürchteten Zeit, die man jedes jahr lieber hinter sich hat. Und heute? Schon seit mehreren Tagen verzeichneten wir morgens nur wenige Grade unter Null, vom Montag
angefangen bis heute stieg die Temperatur untertags so hoch, daß Weg und Steg Pfürzen glichen. Der hundertjährige Kalender vermerkt um diese Zeit grimmige Kälte, der Jahreskalender prophezeit „sehr kalt“. Heut nacht regnete es wie zur Zeit des Hochsommers.
Aus dem Stadtarchiv
Stadtmuseum Innsbruck Ingrid Bubestinger
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Es lockt im Jänner die Marille aus Südafrika - mit besonders schöner Rille!
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A-6020 INNSBRUCK - MUSEUMSTRASSE 19; TEL: 588406
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INNSBRUCK INFORMIERT— JANNER 2010