Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1949

/ Nr.5

- S.4

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der ^andcohauptftadl

P e c h e g a r t e n (nahezn ein Hektar) nnd ebenso der
Ve se l"epa rk (fast ein halbes Hektar) in Wilten sollen ihnen bald folgen, ivobei auch hier der l?r
richtnnc; von Spieliilöglichkeitcu für Kinder bcson.de
res Augeumerk zugewendet werden wird. Der Voll
Müdigkeit halber verdienen anch die in Kürx er
stehenden Grünflächen vor dei: Wohnblocks nnd m
den dazugehörigen Höfen Erwähuuug. Anch sie wer
den eine Bereicherung unseres spärlichen Grüns mil
ten in der Stadt sein.
Voi: großer Bedeutung sind die außerhalb dem geschlossenett Stadtgebiete liegenden Großaulagcn, un
ter denen das zusammenhängende Geläude um die
Wciherburg, die Villa Blanea nnd den Spitzbühel die
hervorragendste Rolle spielt. Dieses über 17 Hektar
große Parkgclände, dessen Kernstück, die Wciherbnrg
gründe, schon vor den: ersten Weltkrieg (1912) von
der Stadtgemciude erworben wurde, ist mit seineu
wunderbaren, abwechslungsreichen Anlagen eine gern
und oft anfgesnchte Erholungsstätte. Über eine be-rcits wieder gnt gepflegte Parkanlage nüt einer Vogel"
warte (siehe „Amtsblatt" 1949, Nr. 4) und einem
(allerdings noch nicht wieder hergestellten) Alpinum
gelangt man an der alten Wciherburg vorbei durch

I

eiueu Art Waldpark i l : die Wälder des Huugerburg
gebietcs. Von hier aus schweift der Blick über die
Stadt zum Schloß Amras mit seinem fast 20 Hektar
großen Park. Vor etwa 100 Iahreu in seiner heutigen
Grundform angelegt, bietet er mit seinen mannigfal
tigen Formen, seinen Felsenfchluchten und Wasser
fälle,: eiu interessantes Ansflngsgcbiet. Die dritte ani
Stadtrand liegende größere Anlage, der B e r g I s e l
(tt Hektar), ist dei: Freiheitskämpfern Tirols gewid
met. Ansprechende Anfgänge führen zn einer einzigartigen Weihestätte, deren besonderer Nei; in dein
Nahmen der sie umgebenden Natur liegt.
Abschließend möge noch eine Besonderheit erwähnt
werden: Jede öffentliche Anlage in Innsbruck ist ill
ihrer Art einmalig. Schablonen gibt es nicht, jede hat
ihre typischen Eigenarten. Diese werden bei den noch
dnrch die Stadtgärtnerei durchzuführenden Ansgestal
tungell besonders gewahrt und betont werdet:. Der
Anfang mit der Wiederherstellung der Grüuaulageu
ist gemacht. Aber erst iu dcu kommenden Iahreu
können sie wirklich in ihrer Gesamtheit zu aller Zu
friedcnheit zu den: gemacht werdeu, was sie sein solleni Gerì: besuchte Erholuugsortc für die Bevölkerung,
ansprechende Schmuckstücke unserer Stadt.

Stadtphysikus Dr. Hans Steidl 25 Jahre im Gesundheitsamt
Stadtphysikus Dr. Stcidl, geboren zn Straffen bei
Licnz am 21. J u n i 1895, ist" in: Mai 1924, damals
Sckundararzt der hiesigen Nerven"klinik, in del: städtischen Dienst übernommen worden nnd hat seine
Tätigkeit in: Gesundheitsamt am lli. Mai dieses
Jahres begonnen. Aus dem mannigfaltigen Aufgabenkreis des Amtsarztes haben ihn in der Folgezeit
vorzüglich zwei Gebiete gefesselt, nämlich der schul"
ärmliche Dieust und die Bekämpfung des Nanschgiftmißbranches. Über die erste Frage veröffentlichte er
iu: hiesigen Amtsblatte (1937, Nr. 4) einen längere,:
Aufsatz, der später als Sonderdruck unter den: Titel
„Der schnlärztlichc Dieust iu de,: Volks- und Hanpt^
schulen im Schuljahre 1935/3(i" ausgegebeu wurde.
Für del: 1932 erschienenen Tätigkeitsbericht „25
Jahre schulärztlicher Dienst in den städtischen Schn-

lei: i l : Innsbruck" hatte er einen Beitrag „Das nervenkranke Schulkind" verfaßt. Ans seinem zweiten
Forschungsgebiet ging eine Arbeit „Zur Erfassung
und Bekämpfung des
hervor,
die in der Zeitschrift „Der öffentliche Gesundheit^
dienst" (1942, Heft 17) abgedruckt wurde. Seit dem
Jahre 1945 widmete sich Dr. Steidl überdies il:
selbstloser Weise der Beschaffung nnd Vcrteiluug voll
Lebensmittelspeuden hanptsächlich an Schnlkinder.
Nach dein Ableben des Stadtphysikus Dr. Robert
Kapferer an: 20. Jänner 1949 übernahm Dr. Stcidl
die Führung der Magistratsabtciluug V I I . Nunmehr
hat ihn der Stadtrat zum Stadtphysikus eruaunt.
Möge Stadtphysikns Dr. Steidl diesen Posteli noch
viele Jahre znin Wohle der Stadt versehe,:! K. Ich.

Die Tuberkulosenfürsorge im Jahre 1948
Dr. Leo O b w e g e s e r .
Das Anwachsen der Tuberkuloseerkrautuugsfälle
il: dei: letzte» Iahrcu zwaug zu einer Intensivierung
des Abwehrkampfes. Insbesondere eine Erfassnng
möglichst aller Tnberkulosefälle, die zur Weitcroer
breitung der Krankheit beitragen, war dringend not
wendig.
Erste Voraussetzung dazu waren längst dringliche,
bauliche Veränderungen an der Tbc.-Fürsorgcstelle,
die dann anch zi: Beginn des Jahres 1948 durchge
führt wurden. Damit wurde eine hygienisch cinwaud
freie, leistungsfähige und Praktische Tbe.-Fürsorge

stelle erhielt, >oie sie sonst in Österreich nirgends besteht.
Die Juansprnchnahme der Tbe. Fürsorgestelle
dnrch Ärzte, Behörden und Krankenanstalten als fach
liche Instanz der Begutachtung nnd Befundnng erforderte aber auch zusätzliche technische ^inrichtuugcu,
dic ebeufalls im Laufe des Jahres 191« beschafft
wurden. (Der Aukauf eines Nöntgenaufnahmegerätes
gestattet nun anch der Fürsorge selbst Aufnahmen ^n
verfertigen, eine Duutelt"ammer wnrde eingerichtet
nnd ein medizinisch technisches ^aboratoiinm wnrde