Innsbruck Informiert

Jg.2025

/ Nr.7

- S.8

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Gemeinsam leben

An heißen Tagen unverzichtbar – das
Trinkwassermapping des Landes Tirol
weist den Weg zu Innsbrucks öffentlichem
Quellwasser: www.tirol.gv.at/hitze

seinsveränderungen, Atemnot oder Kreislaufversagen ist umgehend der Notruf 144
zu wählen.

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CK/R. KUBAND

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INNSBRUCK INFORMIERT

eine konkrete Herausforderung für Gesundheit, Stadtentwicklung und Zusammenhalt.
Mit dem Hitzeaktionsplan reagieren wir
nicht erst, wenn es brennt – sondern gestalten die Stadt aktiv um: vorausschauend, menschlich und solidarisch“, betont
Stadträtin Janine Bex, BSc, zuständig für
Stadtklima und Umwelt.

Symptome ernst nehmen
Langanhaltende Hitzeperioden führen zu
einer erhöhten Belastung des Herz-Kreislaufsystems. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen gehören zu
den ersten Anzeichen, gefolgt von Schwin-

„Die Klimakrise trifft uns dort, wo wir leben – in
unseren Wohnungen, auf unseren Plätzen, in
unseren Parks. Deshalb ist Hitzevorsorge keine
abstrakte Zukunftsfrage, sondern eine konkrete
Gestaltungsaufgabe für heute. Als Stadt setzen wir
auf kluge Planung, grüne Infrastruktur und soziale
Verantwortung. Denn jede Maßnahme, die wir jetzt
umsetzen, schützt Gesundheit, Lebensqualität und
das Miteinander in unserer Stadt – nicht irgendwann,
sondern genau jetzt.“
Stadträtin Janine Bex, BSc

del, Erschöpfung, Muskelkrämpfen oder
im Extremfall Hitzeschlag. Besondere Vorsicht ist bei Tropennächten geboten – also
Nächten, in denen die Temperatur nicht
unter 20 °C fällt. Ohne nächtliche Abkühlung fehlt dem Körper eine wichtige Regenerationsphase.

• Kleinkinder und Säuglinge: Der Flüssigkeitsbedarf ist hoch, die Schweißdrüsen
sind noch nicht vollständig ausgebildet.
• Menschen mit Vorerkrankungen: Insbesondere bei Herz-, Kreislauf-, Lungenoder Stoffwechselerkrankungen kann
Hitze die Symptome verstärken.
•
Schwangere und stillende Frauen:
Der Flüssigkeitsverlust ist erhöht, Komplikationen treten unter Umständen
schneller auf.
•
Alleinlebende oder mobilitätseingeschränkte Personen: Der Zugang zu Hilfe oder kühlen Orten ist nicht immer gewährleistet.

Besonders gefährdet

Schützende Maßnahmen

• Kühl und schattig bleiben: Aufenthalte
im Freien auf die Morgen- oder Abendstunden legen, körperliche Anstrengung
reduzieren.
•
Wohnräume abdunkeln, tagsüber nur
in den frühen Morgenstunden oder am
Abend lüften.
• Leichte, helle Kleidung tragen, vorzugsweise aus Baumwolle oder Leinen.
•
Sonnenschutz beachten: Hoher Lichtschutzfaktor, Kopfbedeckung und bei
Bedarf Sonnenbrille.
• Auf andere achten: Soziale Wärme hilft
bei physischer Hitze – kurze Nachfragen
bei älteren NachbarInnen oder ein Glas
Wasser im richtigen Moment können viel
bewirken.

Hitze betrifft alle – manche jedoch stärker als andere. Besonders gefährdet sind:
• Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter lässt das Durstempfinden nach. Auch
die Fähigkeit zur Wärmeregulation ist
eingeschränkt.

Bereits einfache Verhaltensweisen tragen
dazu bei, hitzebedingte Beschwerden zu
vermeiden:
• Regelmäßig Wasser trinken, auch ohne
Durstgefühl – mindestens 1,5 bis 2 Liter
pro Tag.

Treten trotz Vorsichtsmaßnahmen Symptome wie starke Erschöpfung, Schwindel, Muskelkrämpfe oder Fieber auf, sollte
rasch gehandelt werden: kühlen, ausruhen, ausreichend trinken. Bei Bewusst-

Heiße Tage stellen den Körper vor Herausforderungen. Wer gut vorbereitet ist,
schützt sich und andere – mit ausreichend Flüssigkeit, kühlen Rückzugsorten und
solidarischem Miteinander.

er Sommer steht für Sonne, Bewegung im Freien und Lebensfreude.
Gleichzeitig steigt mit zunehmenden Hitzetagen auch das gesundheitliche
Risiko – besonders für ältere Menschen,
Kinder und Personen mit Vorerkrankungen. Die Stadt Innsbruck informiert daher
über einfache, aber wirksame Maßnahmen, mit denen sich der Alltag bei hohen
Temperaturen sicher und gesund gestalten lässt. Parallel setzt sie mit klimaresilienter Stadtplanung gezielt Maßnahmen
für die Zukunft.
„Immer mehr Hitzetage sind nicht nur eine
Begleiterscheinung der Klimakrise, sondern

© C. FORC

Hitzeschutz beginnt
im Alltag

HER

© STADT INNSB

Hitzevorsorge im Stadtbild
Neben persönlichem Verhalten setzt die
Stadt Innsbruck auf nachhaltige Umgestaltung des öffentlichen Raums. Besonders sichtbar wird das am neu gestalteten
DDr.-Alois-Lugger-Platz – dem „COOLYMP“
im Olympischen Dorf. Bisher war der Ort
ein Hitzehotspot – der gesamte Platz
verfügte über nur 14 m² Grünfläche, was
0,34 Prozent der Fläche entsprach. Nun
wurden 57 Prozent der Fläche entsiegelt
und fast ein Viertel begrünt. Über 400 Ideen und Vorschläge der Bevölkerung flossen in die Planung ein – das Ergebnis:
Bäume, Schattenplätze, Wasserflächen
und Verdunstungszonen sollen den Platz
künftig um bis zu drei bis vier Grad kühlen.
„Mit Projekten wie dem COOLYMP zeigen
wir, wie aus einem Hitze-Hotspot ein Begegnungsraum mit Aufenthaltsqualität
wird – klimaangepasst, generationengerecht und gemeinsam gestaltet“, so Bex.
Auch andere Orte werden aktiv gekühlt:
Die Stadt hat mehrere „Cooling Zones“ eingerichtet – etwa in den Wohnheimen der
ISD in Hötting, Pradl, Reichenau, Lohbach,
der Inneren Stadt und im Olympischen
Dorf. Auch das IKB-Kundencenter in der
Salurner Straße zählt dazu – dort finden
Menschen Abkühlung, Zugang zu Trinkwasser und Informationen zum richtigen
Verhalten bei Hitze. „Diese Cooling Zones
sind nicht nur Schutzräume – sie sind ein
Ausdruck von Fürsorge und Verantwortung, besonders für vulnerable Gruppen“,
unterstreicht Bex. DJ
INNSBRUCK INFORMIERT

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