Innsbruck Informiert
Jg.2025
/ Nr.3
- S.5
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Gesamter Text dieser Seite:
© R. KUBANDA (4)
Magistratsdirektorin Mag.a Gabriele Herlitschka, MSc,
Personalamtsleiterin Mag.a Milka Peraic-Rasic,
Mag.a Karin Burger von der Personalentwicklung und
Gleichbehandlungsbeauftragte Sabine Floßmann
setzen sich aktiv für das Thema ein.
Maßnahmen im Überblick
D
ie höchste Position in der Verwaltung der Stadt Innsbruck ist mit einer Frau besetzt. Magistratsdirektorin Mag.a Gabriele Herlitschka, MSc führt
den Inneren Dienst seit nunmehr vier Jahren mit ihrer ruhigen Hand. Österreichweit
ist sie aktuell eine von vier Frauen in dieser Position in einer Landeshauptstadt.
Zum Thema Frauen und Karriere hat sie
eine klare Position: „Gender steht für mich
nicht über allem, sondern die Leistung unserer Mitarbeitenden. Nach meiner festen
Überzeugung arbeiten möglichst vielfältig zusammengesetzte Teams am besten,
da unterschiedlichste Erfahrungen und
Kenntnisse helfen, möglichst wenig zu
übersehen und möglichst viel einzubeziehen.“
Frauen ansprechen
Auch die Stadtregierung macht sich für das
Thema Frauen stark. Insgesamt 30-mal
findet man das Wort Frauen im Zukunfts8
INNSBRUCK INFORMIERT
vertrag der Stadtkoalition. Von der Frauengesundheit über das Thema Sicherheit
über geschlechtergerechtes Bauen und
Gender Budgeting bis hin zu einer geplanten Frauenumfrage, die die Lebenssituation und die Bedürfnisse von Frauen in
Innsbruck aufzeigen soll, reichen die Inhalte. Ein wesentlicher Schwerpunkt ist
die Förderung von Frauen-Karrieren im
Magistrat. „Frauen darin bestärken, aktiv
Leitungsfunktionen zu übernehmen, das
verfolgen wir ausdrücklich als politisches
Ziel dieser Stadtregierung“, erklärt Bürgermeister und Personalreferent Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc.
Eine Strategie, der sich auch Magistratsdirektorin Herlitschka anschließen kann:
„Frauen neigen vor neuen beruflichen
Möglichkeiten oder Angeboten häufig zu
Selbstunterschätzung oder Zurückhal-
Frauen im Magistrat
Frauen gesamt: 1.109
Frauen in Führungspositionen gesamt: 83
• Abteilungsleiterinnen: 2
• Amtsvorständinnen: 8
• Referentinnen: 37
• Kindergarten-Leitung: 29
• Schülerhort-Leitung: 6
Konkrete Angebote
In der Personalentwicklung wird das Thema Chancengleichheit schon bei der Konzeption des jährlichen Schulungsprogramms ernst genommen. Angesetzt
wird bei den Strukturen, um die Vereinbarkeit weiter zu stärken. So werden bewusst Teilnahmemöglichkeiten bei Teilzeitbeschäftigung berücksichtigt oder
Wahlmöglichkeiten bei den kommissionellen Dienstprüfungen geschaffen. Aber
wenn es um „Frauenthemen“ geht, dann
geht es alle Geschlechter etwas an: Erstmals wurde deshalb die Veranstaltung
„Taktgefühl – Wo sind deine Grenzen?“ als
Beitrag zur Sensibilisierung, Aufklärung
sowie Prävention von sexueller Belästigung, Diskriminierung und Gewalt aufgenommen. „Darüber hinaus ist die Nachfrage zum Thema ‚mentale Belastungen‘ groß
und die Anmeldezahlen gehen seit Jahren
stetig hinauf. Der Anteil von Frauen, die
sich dafür interessieren, ist ungleich grö-
*
Hinweis: keine kostenlose Kinderkrippe, es wird ein Betreuungsplatz ermöglicht
ßer“, wissen auch Personalamtsleiterin
Mag.a Milka Peraic-Rasic und Mag.a Karin
Burger von der Personalentwicklung mit
Verweis darauf, dass der Spagat zwischen
Berufs- und Privatleben und Achtsamkeit
im Umgang mit den eigenen Ressourcen
auch im Öffentlichen Dienst ein Thema ist.
Nutzen für alle
„Im Magistrat bieten wir bewusst und aus
Überzeugung z. B. Gleitzeit und Homeoffice-Möglichkeiten an, um Vereinbarkeit
von Beruf und Familie zu erleichtern. Familie bedeutet für uns in diesem Zusammenhang aber nicht nur klassisch die Betreuung von Kindern, sondern auch alle
anderen familiären Aufgaben und Ver-
HER
Gut die Hälfte der städtischen Belegschaft ist weiblich. 83 Führungspositionen
im Magistrat sind mit Frauen besetzt. Frauenkarriere in der Stadt sind gelebte
Praxis und wirken auch als starkes Signal nach außen.
tung. Hier wollen wir unterstützen und
sie selbst ermächtigen, auch durch unser Personalentwicklungsprogramm. Mir
war und ist es persönlich ein besonderes
Anliegen, möglichst viele EmpowermentMöglichkeiten anzubieten. Diese stehen
aber selbstverständlich immer genderneutral allen Geschlechtern als Angebot
zur Verfügung.“
© C. FORC
Frauen powern
• F lexible Teilzeitbeschäftigung möglich (keine Kernzeit),
Homeoffice-Möglichkeiten
• E rgänzende Führung auf ReferatsleiterInnen-Ebene
möglich (Teilung der Führungsposition)
• Möglichkeit der Inanspruchnahme einer
Betriebskinderkrippe (je nach verfügbaren Plätzen)*
pflichtungen, die das Leben so mit sich
bringen kann. Ein tragfähiges gesellschaftliches Netz und die Gemeinschaft
lebt auch vielfach von diesem Engagement in der Familie, im Beruf oder auch
im Ehrenamt“, so Innsbrucks Magistratsdirektorin.
In diese Richtung geht es auch beim Thema Gleichbehandlung. Sabine Floßmann
agiert in ihrer Funktion als Gleichbehandlungsbeauftragte gemeinsam mit ihrem
Stellvertreter Mag. Oliver Pohl: „Oft geht
es in meinen Beratungen nicht um Gleichbehandlung im ‚klassischen Sinn‘. Es geht
vielmehr um einen geschützten Raum, um
ein offenes Ohr, einen Rat oder um Verständnis.“ KR
„Frauen stehen interessante Tätigkeitsfelder
und spannende Karrieren bei der Stadt offen.
Groß geschrieben wird die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie. Die Flexibilität reicht bis zur
‚ergänzenden Führung‘. So wird etwa das Referat
Gemeindeabgaben-Vorschreibung derzeit von zwei
Frauen gleichberechtigt geleitet.“
Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc
INNSBRUCK INFORMIERT
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