Innsbruck Informiert

Jg.2024

/ Nr.3

- S.9

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Lebensraum Innsbruck

Mädchen mutig machen
Mädchen können programmieren und Frauen können Feuer
löschen! Veraltete Rollenbilder werden immer mehr aufgebrochen. Daran wird auch im Stadtmagistrat gearbeitet.

M

ädchen spielen mit Puppen, Buben mit Autos – ist zwar oft so,
muss aber nicht zwingend sein.
„Jedes Kind sollte die gleichen Möglichkeiten bekommen – unabhängig vom
Geschlecht“, hält Bildungsstadträtin
Mag.a Elisabeth Mayr fest und verrät: „Dazu
braucht es allerdings immer noch eine gezielte Förderung von Mädchen. Es gilt junge Mädchen mutig und selbstbewusst zu
machen.“

Eine tolle I.D.E.E.
Ein Projekt, das besonders auf die Förderung von Mädchen im technischen Bereich
setzt, trägt den Namen „I.D.E.E. lässt (Mäd16

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chen-)Träume wahr werden – Eine elektronisch-informatische Zukunftswerkstatt
ab fünf Jahren“. Dafür wird im Gebäude des Kindergartens und Schülerhorts
Angergasse ein „Forschungsfreiraum" eingerichtet, wo Mädchen wie Buben ab fünf
Jahren die Möglichkeit haben, gemeinsam
zu forschen und kreative Lösungen für Alltagsprobleme zu finden – auch mit Unterstützung von unterschiedlichen FachexpertInnen. Die Abkürzung I.D.E.E. steht
für die Schwerpunkte Informatik, Digitalisierung, Engineering und Elektrotechnik.
„Das Projekt ist so gestaltet, dass sich auch
Mädchen angesprochen fühlen. Sie sind
in diesen Bereichen nämlich mindestens

genauso auf Zack wie Buben – nur trauen sie sich oftmals weniger zu, das belegen auch Studien. Durch praktisches Üben
und Erleben sollen die Neugier gefördert
und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt werden“, freut sich Mayr
über das Projekt. Bis zum Sommer soll die
„I.D.E.E.n-Werkstatt“ eröffnet werden.

Fertig, Feuer, Mädels los!
Auch im Berufsleben gibt es oftmals Rollenbilder, die sich in den Köpfen festgesetzt haben. Diese gilt es ebenfalls zu
durchbrechen: „Frauen können ebenso
bei der Feuerwehr arbeiten wie Männer
in Kinderbildungseinrichtungen“, erklärt

Stadträtin Mayr. Den Frauenanteil bei der
Feuerwehr zu erhöhen, ist ein klares Ziel
im Stadtmagistrat: Innsbruck ist zwar neben Wien die einzige Berufsfeuerwehr
in Österreich, bei der Frauen angestellt
sind, jedoch beträgt der Frauenanteil nur
zwei Prozent. „Erfreulich ist, dass in Innsbruck auch eine Frau eine Führungsposition bei der Berufsfeuerwehr bekleidet. Es ist aber unser Ziel, grundsätzlich
mehr Mädchen und Frauen für diesen
wichtigen und anspruchsvollen Beruf zu
begeistern. Die Voraussetzungen für einen Job bei der Berufsfeuerwehr sind für
Männer wie Frauen gleich: BewerberInnen durchlaufen ein mehrstufiges Auswahlverfahren inkl. Persönlichkeitsanalyse, Sporttest und Bewerbungsgespräch.
Neben dem Abschluss eines handwerklichen Lehrberufes sind der Führerschein C,
ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein sowie körperliche und geistige Belastbarkeit Kriterien, nach denen BewerberInnen beurteilt werden. „Bei uns wird
nicht aufs Geschlecht geschaut, sondern
auf die Leistung – und diese muss von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im
gleichen hohen Maß erbracht werden. Obwohl die Gemeinschaft und der Team-Gedanke bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck
im Vordergrund stehen, ist die Arbeit für

NDA

„Nicht das Geschlecht oder Rollenklischees
sollen darüber entscheiden, welchen Beruf
Kinder später wählen, sondern ihre Fähigkeiten, Interessen und Talente. Deshalb
arbeiten wir aktiv an Projekten, die Hürden
abbauen und das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken.“

© R. KUBA

© D. GIESINGER

Eine Frau am Steuer des
Feuerwehr-Autos? In
Innsbruck ist das bereits
völlig normal.

Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr

Männer und Frauen die gleiche“, erklärt
in diesem Zusammenhang auch Branddirektor Mag. Helmut Hager.

Aufmerksamkeit schaffen
Um mehr Mädchen und Frauen für männlich assoziierte Berufe zu begeistern, aber
auch umgekehrt, um Hürden für Buben
und Männer in weiblich dominierten Bereichen abzubauen, gilt es Aufmerksamkeit zu schaffen, Vorbilder in gut funktionierenden gemischten Teams zu zeigen,
Rollenklischees und Berührungsängste
abzubauen und offen darüber zu informieren, was diese Berufsfelder ausmacht und
wie wichtig sie für eine gut funktionierende Stadt sind. „Nicht das Geschlecht, son-

dern die Interessen, die Talente und die
persönliche Eignung soll in der Berufswahl
entscheiden. Als Stadt können wir hier einiges dazu beitragen, dass das für die heranwachsende Generation gelingt“, hebt
Stadträtin Mayr hervor. Auch Aktionen mit
Schnuppermöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, wie der Boys‘ Day oder
der Girls‘ Day tragen dazu bei. Um den Berufsweg bei der Feuerwehr besonders für
Mädchen interessant zu machen, gibt es
heuer erstmals die Möglichkeit, am Girls‘
Day (25. April) bei der Berufsfeuerwehr der
Stadt Innsbruck zu schnuppern und sich
im Rahmen des Aktionstages auch die Arbeit bei der Feuerwehr aus der Nähe anzusehen. DG

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