Innsbruck Informiert

Jg.2022

/ Nr.6

- S.34

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Kulturstrategie 2030:
Für eine Stadt der Vielfalt
Der Kulturstrategieprozess ermöglichte bisher eine breite und
vielfältige Beteiligung der unterschiedlichsten Menschen zum
Thema Kultur. Nach Abschluss der Partizipationsphase geht
es um die politischen Beschlüsse für die Umsetzungsphase.

D

as Ergebnis des Partizipationsprozesses zur „Kulturstrategie 2030“
steht so weit fest und ist auf der
Webseite kulturstrategie-innsbruck.at/
inhalt abrufbar. Projektleiterin Rita Hebenstreit und Kulturamtsleiterin Dr.in Isabelle Brandauer schildern im Rückblick
ihre Eindrücke und wie es nach der Partizipationsphase weitergeht.

Was sagen Sie rückblickend: Was
konnte im Kulturstrategie-Prozess
bisher erreicht werden? Was hat
Sie besonders positiv überrascht?
RITA HEBENSTREIT: Diese Phase ermöglichte es Menschen aus verschiedenen
Berufsfeldern, Sektoren und Genres teilzunehmen. Mehr als 300 Personen haben
sich aktiv und intensiv über einen Zeitraum von einem Jahr an mehreren Workshops beteiligt und zusätzlich zu ihrem
Job sehr viel Arbeit in dieses Ergebnis gesteckt. Wir haben eine große Motivation
und Freude erlebt. Sie nutzten aber auch
die Möglichkeit, sich kritisch und kontrovers zu äußern.
ISABELLE BRANDAUER: Es hat sich gezeigt: Diese Phase hat vielen die Gelegenheit gegeben, wichtige Kultur- und Ge34

INNSBRUCK INFORMIERT

sellschaftsthemen und Bedürfnisse für
Innsbruck zu diskutieren und sich damit
eingehend auseinanderzusetzen. Wichtig waren die Inputs aus dem Bildungs-,
Tourismus- oder Inklusionsbereich. Das
hat die Sicht auf Kultur in Innsbruck sehr
bereichert und den Blick auf die jeweils
eigene Arbeit erweitert. Das nehmen die
einzelnen Beteiligten und auch die Kulturaktiven schon jetzt mit.

Warum waren die persönlichen
Begegnungen so wichtig?
HEBENSTREIT: Die Diskussionen in den
Workshops waren zum einen sehr wertschätzend. Es gab aber auch sehr emotionale und konfrontative Auseinandersetzungen – sicher ein Zeichen dafür, dass es
für einige um existenzielle Themen geht,
gerade beim Thema Fair Pay und fehlender Existenzgrundlage für manche Kulturarbeit.
BRANDAUER: Ein erstes wichtiges Ziel des
Prozesses wurde erreicht: Netzwerken
und Austausch, neue Kontakte und die
Weiterentwicklung von Ideen und Projekten ermöglichen. Es wurde jedenfalls eine
Grundlage geschaffen, auf der sofort aufgebaut werden kann.

Zum Zeithorizont:
Wie geht es nun weiter?
BRANDAUER: Nach dem Partizipationsprozess liegt nun ein sehr schlüssiges Ergebnis mit umsetzbaren, aber auch bewusst ambitionierten Maßnahmen vor,
das viele Ansätze für politische Entscheidungen bietet – insgesamt 74 Vorschläge an der Zahl, die man in den nächsten
zehn Jahren umsetzen könnte. Für Innsbruck, das noch nie einen solchen Diskussionsprozess geführt hat, ist dieses
Ergebnis sehr positiv. Es geht jetzt unter
anderem um Bereiche, die man besser
sichtbar machen und ausbauen könnte,
wie in der Inklusion, Kinder- und Jugendkultur, Diversität oder Umwelt- und Klimaschutz.

Wie schätzen Sie die
Bereitschaft der Kulturszenen
zur Mitarbeit ein?
HEBENSTREIT: Es gibt in den Kulturszenen eine große Motivation etwas für die
Entwicklung der Stadt und unserer Gesellschaft voranzubringen. Das Interesse
ist groß, schnittstellenübergreifend, über
Genres und Bereiche hinweg zusammenzuarbeiten. Es hat sich gezeigt: Netzwerken