Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.7

- S.25

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p o litik & stadtv e r w alt u ng

stand p u nkt e
F P Ö I nnsb r u ck

Soziale Sprengladung im Bereich der Integration?

D

er nicht immer erfolgreiche Integrationsversuch mit den Migranten ist
ein heißes Eisen, denn es kommt oft zu
Nachbarschaftsstreitigkeiten in Wohnanlagen, in denen das Zusammenleben mit
Zuwandererfamilien in manchen Fällen
sehr schwierig ist. Die Hauptkonfliktlinie entzündet sich häufig am Lebensstil
junger, kinderreicher Migrantenfamilien,
von denen oft gegen unsere Gesellschaftsregeln verstoßen wird, und alten Menschen, die sich in ihren Lebensgewohnheiten beschnitten und regelrecht an den

Rand gedrängt fühlen. Dazu gesellt sich
noch die vielfach mangelnde Bereitschaft
zur Mülltrennung, die erhebliche Kosten
nach sich zieht. Von vielen Mietern wird
die mangelnde Beherrschung der deutschen Sprache als zusätzliches Problem
gesehen, begleitet von stundenlangen
Lärmbelästigungen insbesondere in den
Abend- und Nachtstunden.
Um eine erfolgreiche Integration und
Eingliederung in unsere Gesellschaft
zu erreichen, lassen sich diese Probleme
nicht wegdiskutieren.

Die Freiheitlichen

Ihr Gemeinderat
Andreas Kunst

lib e r al e s f o r u m innsb r u ck

Gemeinsam für eine höhere Lebensqualität

M

y home is my castle“. In Wohnanlagen mit bis zu 400 Wohnungen ist
die alte englische Idylle wohl Vergangenheit. Mit den Großprojekten „Tivoli Neu“
oder dem „Lodenareal“ sind ganze Stadtteile entstanden. Hier treffen Interessen
und Gewohnheiten von über 1500 Menschen aufeinander – wohnen Familien mit
Kleinkindern, suchen Jugendliche ihren
Freiraum – hier spielt sich Integration
„Tür an Tür“ ab. Bei diesem Konfliktpotenzial ist es geradezu ein sozialpolitisches Muss, einen Modus zu finden, dass

Wohnen zur gemeinsamen Lebensqualität wird. Bereits 2006 hatte das Liberale
Forum Innsbruck mit einem Antrag für
mehr Freiraum und weniger Verbote in
Wohnanlagen für die Jugend zu diesem
Thema aufgezeigt. Gerade die Jugend wird
zum Bindeglied für ein Miteinander. Ein
„Jour fixe“ könnte sich zu einer Plattform
der Kommunikation entwickeln und ein
„Ombudsmann“ garantiert, dass Anliegen
ernst genommen werden. Nach Eröffnung
von „Tivoli Neu“ befassten sich bereits Studenten des MCI mit dieser Thematik! 

GR Mag. Christian Kogler

ti r o l e r s e ni o r e nb u nd

Wohnen: Das Gemeinsame hängt meist am Einzelnen

E

s kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“, sagt Wilhelm Tell in
Schillers Drama. Dieser Satz gilt auch
für das Zusammenleben in Wohnanlagen oder Gemeinschaftshäusern. Die
Erfahrung lehrt, dass es die Kontrolle
braucht: Oft ist es ein Einzelner, der das
Klima des Wohnens vergiftet und durch
unleidliches Verhalten für die anderen
Bewohner unerträglich macht. Aber
auch Positives kann man anführen: Einem Hausmeister kann es gelingen, in

einer Wohnanlage ein harmonisches
Miteinander zu erreichen.
Ähnliches gilt für das Zusammenleben
zwischen Einheimischen und Zuwanderern. Bei aller Toleranz gegenüber anderen Kulturen: Es hat sich eingebürgert,
dass Zuwanderer Kinderspiel- und andere
Plätze für sich beanspruchen und die einheimischen Kinder verdrängt werden. Das
birgt Konfliktstoffe.
Hier muss die Wohnungspolitik auch
in der Vergabe neue Überlegungen anstellen: Toleranz ist keine Einbahnstraße.

GR Helmut Kritzinger
Tiroler Seniorenbund

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