Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.4

- S.9

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Diese Ausgabe – 1993_Innsbrucker_Stadtnachrichten_04
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Wirtschaftsbereiche der Stadt "unter ein
Dach": Kommunalbetriebe-AG im Werden
Die Wirtschaftsbereiche der Stadt - Stadtwerke, Innsbrucker Verkehrsbetriebe A G ,
Stubaitalbahn A G , das Klärwerk, die (Stadt-Anteile von 51 Prozent an der) AhrentalBetreiberfirma IRAB Ges.m.b.H. - sollen unter dem Dach einer neu zu schaffenden
"Innsbrucker Kommunalbetriebe A G " vereinigt und nach privatwirtschaftlichen
Grundsätzen geführt werden: A m 25. März w u r d e dem Gemeinderat ein Bericht über
den Stand der seit einem Jahr laufenden Arbeiten vorgelegt.

(Eiz) Durch dieses in anderen Städten
schon erfolgreiche Modell, das auch einen
"Querverbund" von Gewinnen und Verlusten zwischen den einzelnen Betrieben ermöglicht, erwartet sich Innsbruck eine
bessere wirtschaftliche Gestion dieser Betriebe und längerfristig eine Entlastung des
Gemeindebudgets.
Der Gemeinderat hat schon im April 1992
die Zusammenfassung der genannten Unternehmen "in Erwägung gezogen" und
ein Komitee unter Vorsitz von StR.
Komm.-Rat Ing. Gerhart Greil mit der Erarbeitung der Grundlagen beauftragt. Eine
Projektgruppe auf Beamtenebene ging diesem Komitee an die Hand. Geprüft werden
sollten die notwendigen rechtlichen, betriebswirtschaftlichen und steuertechnischen Grundlagen.
Das Komitee gab dann zwei Gutachten in

Auftrag, die die Zulässigkeit, die Zweckmäßigkeit und die Durchführbarkeit des
Zusammenschlusses klären sollten. - Univ.Prof. Dr. Norbert Wimmer, beauftragt
vor seinem Eintritt in die Kommunalpolitik, kommt in seinem Rechtsgutachten
zum Schluß, die Überführung von Wirtschaftsbereichen der Stadt in eine Kapitalgesellschaft sei ohne Vorbehalt zulässig
und auch der Querverbund rechtlich möglich.
Die Gutachter Univ.-Prof. Dr. Gerhard
Seicht und Dipl.-Kfm. Dr. Helmut M arsoner führen in ihrer Machbarkeitsstudie aus,
daß die Überführung in eine Kapitalgesellschaft eine Effizienzsteigerung mit sich
bringen würde; eine Reorganisation chronisch defizitärer Betriebe (Stadtwerke,
IVB) sei jedoch "unverzichtbar". Die Nutzung von Synergieeffekten, die Anwen-

düng von Querverbundstrategien, die
Trennung zwischen kaufmännischer und
politischer Verantwortung, erhöhte Führungseffizienz sollen das angestrebte Ergebnis bringen.
Betriebe mit "potentiellen Gewinnchancen" sind: E-Werk, Wasserwerk, Klärwerk, Mülldeponie. Strukturell defizitär:
Bäder und Verkehrsbetriebe.
Das Komitee "Kommunalbetriebe AG"
empfiehlt in seinem Bericht an den Gemeinderat analog dem Gutachter-Vorschlag, die Stadt werke von den drückenden Pensionsverpflichtungen zu entlasten:
Die Mitarbeiter bleiben Stadt-Bedienstete
und werden der Kommunalbetriebe-AG
gegen Ersatz des Personalaufwandes und
des Pensionsbeitrages "zur Verfügung gestellt". - Nettobelastung für die Stadt: Im
Jahr rund 38 Mio. S. Mit dieser Lösung
wäre die Eigenkapitalausstattung der
Stadtwerke gesichert.
Der Gemeinderat nahm den Bericht zur
Kenntnis. Die weitere Arbeit soll so zügig
erfolgen, daß die "Kommunalbetriebe
AG" mit Jahresbeginn 1994 ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen kann.


Ehrenring für Vizebürgermeister a. D. Rudolf Krebs:
30 Jahre gewissenhafte Arbeit zum Wohle der Stadt
(Eiz) Der "Inbegriff eines Politikers, der folgte am 28. März 1985 als erster Vize- dankte der neue Ehrenringträger - und gab
zum Wohle der Stadt die Sachfragen im- bürgermeister und Baureferent Ferdinand den Lorbeer weiter: Was erreicht wurde,
mer über die Parteipolitik gestellt hat", Obenfeldner nach. Seit 12. Oktober 1989 sei "in Teamarbeit zwischen Vertretern unwie Bürgermeister Romuald Niescher in bis zu seinem Ausscheiden war er 2. Vize- terschiedlichster Parteien und mit Beamseiner Würdigung unterstrich, erhielt am bürgermeister und Baureferent. "Ein Auf- ten" zustande gekommen. "Ich war gern
22. März den Ehrenring der Stadt Inns- gabenbereich war ihm besonders ans Herz und mit Überzeugung Kommunalpolitiker.
Ich wünsche Innsbruck die beste nur mögbruck: Rudolf Krebs, der erst im Oktober gewachsen: der des Sportreferenten".
nach 30jährigem Wirken als Gemeinderat, "Erfreut, tief bewegt, aber auch stolz" liche Entwicklung und meinen Kollegen
eine Gesprächskultur, die es gestattet,
Stadtrat und Vizebürgermeister sein
daß auch die heikelsten Themen mit
Mandat zurückgelegt hat. Die ÜberAnstand behandelt werden können."
reichung fand in Anwesenheit zahlDer Feier wohnten neben Mitgliedern
reicher Prominenz bei einer stimdes Stadt- und Gemeinderates auch
mungsvollen Feier im festlichen
die Ehrenbürger Alt-Bgm. Dr. Alois
Ursulinensaal statt.
Lugger und Bgm.-Stv. a. D. FerdiDer Ehrenring ist nach der Ehrenbürnand Obenfeldner sowie mehrere Ehger-Würde die höchste Auszeichnung
renringträger bei: So Prof. Paul Flora,
der Stadt. Der neue Träger dieses
Arch. Hubert Prachensky, die StadtRinges sei "ein Mann, der sich mit
räte a. D. Dr. Hermann Knoll und Dr.
großem Fleiß, bemerkenswertem
Wilhelm Steidl, die ehemaligen GeSachverstand und absoluter Verläßmeinderäte Zita Mauler, Klaus
lichkeit den ihm überantworteten
Mahnert und andere. Alt-Abt Alois
Aufgaben gewidmet hat", charakteriStöger von Willen und der frühere
sierte Bürgermeister Niescher in seiDompropst Hans Weiser waren ebenner Schilderung des Wirkens von Ruso gekommen wie frühere Mitarbeidolf Krebs. Am 8. November 1962 in
den Gemeinderat gewählt, wurde er Innsbrucks neuer Ehrenringträger Rudolf Krebs (Mitte): ter
"Ichdes Geehrten aus der Beamtenschaft. Die "Tiroler Bläsersolisten"
im November 1977 Stadtrat, im war gern und mit Überzeugung Kommunalpolitiker... " - Rechts
umrahmten das Fest; die Reichenauer
Herbst 1985 Amtsführender Stadtrat Bürgermeister Romuald Niescher, links Bgm.-Stv. Univ.-Prof.
Schützen stellten die Ehrengarde. •
für Verkehrsangelegenheiten und Dr. Norbert Wimmer.
(Foto: Murauer)

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STADTNACHRICHTEN - APRIL 1993