Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.2

- S.31

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Ein Abfallkonzept für
Innsbrucker Heime
Der Müllberg muß kleiner werden! Dieser Forderung stehen wachsender Konsum, steigende Produktion, Wegwerfprodukte und oft allzu großzügige Verpackungen entgegen.
Daher liegt es an uns, Müll nach Möglichkeit schon beim Einkaufen zu vermeiden und die
nicht vermeidbaren Abfälle sinnvoll zu trennen.

(we) Müll kommt uns teuer zu stehen. Danicht möglich. Ein Ausweg besteht jedoch
her muß die Devise "Müllvermeiden, im Umstieg auf Mehrweg-Waschsysteme,
Trennen und Wiederverwerten" heißen. die von einigen Wäschereien angeboten,
Dies gilt für die Haushalte ebenso wie für bereits in manchen Heimen und KrankenBetriebe. Auch die Wohn- und Pflegehei- häusern Verwendung finden. Das Kostenme Innsbrucks sind davon nicht ausge- niveau und auch der notwenige Arbeitsnommen. Durch eine gute, durchdachte aufwand bei Einweg- bzw. MehrOrganisation könnte dort ebenfalls viel zur wegsystemen ist ähnlich. Ein Vergleich
Müllvermeidung beigetragen werden.
der ökologischen Gesichtspunkte ist
Die Fachakademie für Umweltäußerst schwierig, da der
schutz am WIFI Innsbruck
Verringerung der zu dehat sich der Problematik
ponierenden Abfälle
des in Wohn- und Pfleeinerseits die Gegeheimen
anfallen
wässerbelastung
den Mülls angenom,1P beim Waschen
men und ein Ab(* andererseits gefallkonzept entworgenübersteht. Ein
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Handstieg
auf
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schließlich für diesen
empfiehlt die ArBereich.
beitsgruppe denEine österreichweite Pioniernoch dringend, da
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tat, die dank der Initaive des
I n s bvt> - * damit mindestens das halbe
WIFI und durch die Mithilfe der
Behältervolumen und damit rund
Heime möglich wurde.
die Hälfte an Gebühren eingespart werden
Bei der Betrachtung der einzelnen Entsor- können.
gungssysteme stellte sich heraus, daß der Eine Besonderheit in der Entsorgung stellt
gute Wille eigentlich überall vorhanden
die Pyrolyseanlage im Malfattiheim dar. In
ist. Auch funktioniert in der Tat die Ab- dieser Anlage wird neben den anfallenden
falltrennung recht gut. Verbesserungen
Papiermengen u. a. auch der Windelanteil
könnten durch geeignete Behälter (bei- mitverschwelt bzw. mitverbrannt. Damit
spielsweise auf den einzelnen Stationen
gelangen auch Kunststoffe in einen weitfarbig unterschiedliche Behälter für Altglas, Altpapier, Restmüll usw.) erreicht
werden. Diese würden ihre Wirkung nicht
verfehlen und ihre Anschaffung wäre finanziell zu verkraften. Auch würde sich
dadurch kein erhöhter Arbeitsaufwand ergeben, der aufgrund der personellen
(Eiz) Bereits seit Mai 1991 übernimmt
Knappheit kaum möglich wäre. Mit den
der städtische Zentralhof Kühlschränke
im Konzept beschriebenen Maßnahmen
aus Innsbrucker Haushalten zur kostenlokönnte eine Restmüll- und damit Gesen, umweltschonenden Entsorgung: Das
bührenreduktion von 10% erreicht werden.
"ozonkillende" Kühlmittel und das KomJedenfalls lassen die festgestellten großen
pressoröl werden abgesaugt und der WieAbfall mengen und die damit zusammenderverwertung zugeführt.
hängenden Probleme den Schluß zu, daß
Inzwischen hat der Bund eine Verordnung
hier generell noch Handlungsbedarf bezur Rücknahme von Kühlgeräten erlassen,
steht.
die erwarten läßt, daß im Laufe des nächsten Jahres die Entsorgungskosten direkt
Den Löwenanteil beim unverwertbaren
vom Verursacher getragen werden müssen.
Restmüll stellen die Einwegwindeln dar,
Da sich die bisherige Vorgangsweise der
die mehr als die Hälfte des zur Verfügung
Stadt Innsbruck bei der Kühlschrankentstehenden Behältervolumens benötigen.
sorgung bestens bewährt hat und eine
Einsparung ist aus medizinischen Gründen

W-^c/,

gehend unkontrollierten Zersetzungsprozeß, wobei das vorhandene Filtersystem
nicht den dabei entstehenden Luftschadstoffen entspricht. Aus Gründen der
Lufthygiene empfiehlt das Abfallkonzept
daher dringend, auf derartige Anlagen
zu verzichten. Ein höheres auf die
Deponie zu bringendes Restmüllaufkommen ist hier der ökologisch günstigere
Weg.
Einsparungsmöglichkeiten würden sich
insbesondere bei der Versorgung der Heime, also beim Einkauf ergeben. Auf Initiative der Heime nehmen bereits einige Lieferanten z. B. Leergebinde (insbesondere
im Reinigungsbereich) wieder zurück.
Auch sollte beim Einkaufen Produkten mit
weniger Verpackung der Vorzug gegeben
werden. Im Bereich Küche würde der
vermehrte Einsatz von frischen, unverpackten Waren zur Abfallreduktion beitragen.
Ein wichtiger Teil der Umsetzung dieses
Konzeptes ist eine möglichst gute Schulung der Mitarbeiter. Die städtische Abfallberatung bietet dafür ihre Hilfe an.
Nachdem die Heime durch gemeinsame
Initiative das Zustandekommen dieses Abfallkonzeptes möglich gemacht haben, sollen auch bei der Umsetzung die gemeinsamen einheitlichen Lösungen vorgezogen
werden. Die Verwirklichung, auch der aufwendigeren Maßnahmen, wäre im Sinne
unserer Umwelt bei einem gemeinsamen
"solidarischen" Auftreten möglich, stellt
die Fachakademie für Umweltschutz am
WIFI abschließend fest.


Stadt entsorgt Kühlschränke
vorerst weiter kostenlos

STADTNACHRICHTEN - FEBRUAR 1993

Umstellung auf eine kostenpflichtige
Rücknahme Pobleme mit sich bringen
würde - durch das Inkasso wäre ein erhöhter Verwaltungsaufwand gegeben; die
wilden Ablagerungen dürften sprunghaft
zunehmen; damit würden auch die Entsorgungskosten insgesamt für alle Bürger
steigen - beschloß der Stadtsenat, die
Entsorgung von Kühlschränken, die aus
Innsbrucker Haushalten stammen, bis
zum wirksamen Inkrafttreten einer bundesweiten Regelung, längstens jedoch bis
zum 31. 12. 1993, in der bisher bewährten, für den Bürger kostenlosen Form
weiterzuführen.


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