Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1964

/ Nr.8

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Nummer 8
Frau Witwe Karoline Jung wird angesichts der kostenlosen Überlassung von Grund für Straßenerstellung im Betrage der Kosten von 33.901.50 Schilling für die Erstherstellung des öffentlichen Gehweges entlang der Grundparzelle 1841/7, KG. Pradl, eine
Subvention gewährt.
Für Abschlußarbeiten an der Götzener Schiabfahrt (Begrünung) wird ein Betrag von 40.000.— Schilling aus Mitteln für die Olympischen Winterspiele 1964 bewilligt.
Berichterstatter Ing. Fritz:
Auf Antrag des Bauausschusses wurden folgende Anderungs= und Teilbebauungspläne beschlossen:
Nr. 63/az, Pradl=Amras, Reichenau, Motorpool;
Nr. 84/h, Hungerburg, im Bereich der Grundparzellen 3517/2, /6, /8, /9, KG. Hötting,
Nr. 110, Arzl, Rumer Lager.
Gleichzeitig wurden die entsprechenden Teilstücke der bisherigen Pläne außer Kraft gesetzt.
Ingenieur Lener und Johann Maurer wurden Ausnahmegenehmigungen nach § 7a Innsbrucker Bauordnung erteilt.
Gemäß § 105 Innsbrucker Bauordnung wurde der Bau folgender Objekte bewilligt:
Zuschauerhaus des Tiroler Landestheaters; Unterflur=Umspannstelle in der Schillerstraße; Umspannstelle in der Höttinger Gasse; Wirtschaftsgebäude auf dem Campingplatz Reichenau und Doppelvolksschule Reichenau.
An die öffentliche Sitzung schloß sich eine vertrauliche Beratung über Grundstücksangelegenheiten an.
Berichtigung. Die im Juli=Amtsblatt mitgeteilte Gemeinderatssitzung fand am 11. Juni, nicht am 1. Juni statt.
Ehrenringträger Prof. Dr. Carl Senn zum Gedenken
Eine hochgeachtete Innsbrucker Künstlerpersönlichkeit ist am 26. Juli d. J. unserer Mitte entrissen worden. Professor Dr. Carl Senn hat seine Augen geschlossen und den ewigen Frieden gefunden. Ob des herben Verlustes wendet sich den Hinterbliebenen
allgemeines Mitgefühl zu.
Carl Senn, geboren als Sohn des Schuldirektors und Chorleiters von St. Nikolaus am 31. Jänner 1878 in Innsbruck, Mariahilfstraße 34, oblag schon neben seinem Gymnasialstudium eifrig dem theoretischen Unterricht bei Josef Pembaur d. A. Im Praktischen
lernte er bei Konzertmeister Eibel das Geigenspiel, dem mehrere andere Instrumente folgten. Bereits als Knabe erfuhr ihm die erste öffentliche Anerkennung durch die Verleihung des „Wilhelm=Greil=Preises“, der ihm wegen des virtuosen Beherrschens des
Orgelspieles verliehen wurde. Größere Kompositionen kirchenmusikalischen Charakters, die bei Feierlichkeiten in St. Nitolaus aufgeführt wurden, machten ihn über die Heimat hinaus bekannt.
Nach Abschluß des Gymnasiums wurde Carl Senn Kapellmeister am Innsbrucker Stadttheater. Dann ergriff der junge Musiker das Hochschulstudium in Wien, wo er nebenberuflich als Dirigent an die Volksoper berufen wurde. Ein großer Erfolg wurde ihm durch
die Aufführung des Männerchors mit Orchester „Aus Goethes Höllenfahrt Jesu Christi“ zuteil. Zahlreiche Chor= und Orchesterwerke erschienen in der Folge von ihm. Durch die Verleihung des Musikpreises der Stadt Graz wurde sein Wirken weiterhin populär. In
die Heimatstadt Innsbruck zurückgekehrt, nahm Professor Senn einen Posten bei der damaligen k. k. Staats
bahndirektion an, um so kompromißlos seiner kompositorischen Tätigkeit nachgehen zu können. Musikwissenschaftliche Zeitschriften würdigten Senns Schaffen. und bald schon startete er in München als Opernkomponist mit dem Werke „Der Rattenfänger“, das
in sieben Aufführungen große Erfolge brachte. Bedeutung erlangte auch seine Oper „Philippine Welser“. Der Tenor der damaligen Kritiken verglich Carl Senn mit einem anderen Tiroler und nannte den Komponisten den musikalischen Egger=Lienz. Vor allem
betraf diese Würdigung auch seine großen oratorienhaften Werke, wie etwa die „Franziskuskantate“ oder die Passionskantate, die der Persönlichkeit Senns zutiefst entsprangen. Nur streifend sei darüber hinaus daran erinnert, daß es Carl Senn war, der jene
Arbeitsgemeinschaft gründete, deren klar umrissene Ziele im Tiroler Liedgute bedeutende Früchte zeitigte. Eines seiner letzten großen Werke schuf Professor Carl Senn zum Jubiläumsjahr 1959, das den Namen des Freiheitshelden „Andreas Hofer“ trug. Seiner
Vaterstadt Innsbruck hatte er schon früher die „Sinfonietta“ gewidmet. In Anerkennung seiner hohen Verdienste erhielt der Künstler das Ehrenzeichen des Landes Tirol, seit 19. Mai 1963 warer überdies Träger des Ehrenringes der Stadt Innsbruck.
Die Leichenbestattung erfolgte über Wunsch des Verblichenen in aller Stille. Eine Bibellesung und Orgelklänge erfüllten die Arkaden des städtischen Westfriedhofes. Blumen der Verehrung und Kränze des Landes und der Vaterstadt schmücken das Grab des
großen Tonkünstlers. W. Eppacher
Altgemeinderat Alois Trager 1
In seinem Höttinger Heime, Bauerngasse 7, ver=, hörte später auch dem Landwirteausschuß des Innsschied am 22. Juli 1964 im Greisenalter der Klein=, brucker Gemeinderates an, und zwar vom 4. April bauer Alois Trager, vom 14. Dezember 1928 bis Fe=,
1946 bis 4. April 1950. Ein schwerer Gehördefekt bruar 1934 Gemeindeausschußmitglied der damals zwang ihn dann zum Rücktritt, obwohl ihn Bürgernoch selbständigen Gemeinde Hötting. Der in diesem meister Dr. Melzer, der ihn als Vertrauensmann und
Stadtteil überaus beliebte und angesehene Bürger ge¬ guter Kenner der Höttinger Verhältnisse besonders