Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1964

/ Nr.8

- S.3

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Nummer 8
Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Seite 3
Schematische Darstellungen, Pläne und Fotomon tagen bieten eine klare Übersicht und konkrete Anga ben über den Ausbau des Kraftwerkes „Untere Sill“. Auf den Aussatz „Das Kraftwerk Untere Sill“, der im März dieses Jahres im Städtischen Amtsblatt
erschien, sei in diesem Zusammenhang hingewiesen.
Das neue Gaswerk, eine Leichtbenzinspaltanlage, die bereits in Betrieb ist und giftfreies Gas erzeugt, ist auf mehreren Farbsotografien zu sehen.
Ein interessantes Ausstellungsstück ist die verklei nerte, maßstabgetreue Nachbildung des Zuschauerrau
mes des Tiroler Landestheaters, das in den nächsten Jahren in neuem Glanz erstrahlen wird. Der Zuschauerraum, nunmehr auf 900 Sitzplätze erweitert, soll in modernem, jedoch zeitlos elegantem Stil ausgestaltet werden, bei dem die traditionellen Farben
Weiß und Rot mit Goldverzierungen dominieren. Bühne und Foyer werden um ein Vielfaches vergrößert, Garderoben und Toiletteanlagen in das Tiesparterre verlegt. Ein Ideenvorschlag über die Lage und Gestaltung des geplanten Kongreßhauses beschließt
die Ausstellung.
Dr. Monika Fritz
Aus dem Gemeinderat
Der Innsbrucker Gemeinderat versammelte sich am 22. Juli 1964 zu einer ordentlichen Sitzung, der letzten vor den Ferien.
Vor Eingang in die Tagesordnung beantwortete Bürgermeister Dr. Lugger Anfragen aus der Gemeinderatssitzung vom 11. Juni dieses Jahres, betreffend die Einsichtnahme in die Tagesordnung über Grundstücksangelegenheiten, die Vergabe von Bauaufträgen
für das Kraftwerk „Untere Sill“ und über die Vertretung der Stadtgemeinde Innsbruck in der Gesellschaft mit beschränkter Haftung „Haus der Iu gend“
Gemeinderat Hofer und Genossen beantragten, die Straßenzüge in der Lohbachsiedlung nach abgeschlossener Kanalverlegung instand zu setzen und mit einer Straßendecke zu versehen.
Stadtrat Hackl fragte an, ob der Gesellschaftsvertrag „Haus der Jugend“, der in der derzeitigen Fassung den Verhältnissen nicht mehr entspricht, durch die zuständigen Organe in Behandlung genommen wurde.
Gemeinderat Dr. Knoll stellte den Antrag, mit dem Land Tirol und den in Betracht kommenden Stellen des Bundes Verhandlungen mit dem Ziele anzubahnen, daß im Falle eines Verkaufes das Sporthotel in der Axamer Lizum samt Nebenbauten für soziale und
sportfördernde Zwecke gemeinsam durch die Gebietskörperschaften erworben wird.
Gemeinderat Dr. Kögl stellte die Anfrage, wie Offerteröffnungen nach beschränkten Ausschreibungen bei der Stadtgemeinde vor sich gehen und welcher Firmenkreis zu Bewerbungen eingeladen wird.
Bürgermeister Dr. Lugger führte die Anfragen und Anträge der geschäftsordnungsmäßigen Behandlung zu.
In die Tagesordnung eingehend, teilte Bürgermei ster Dr. Lugger mit:
Der Stadt Innsbruck wurde der Europapreis zuerkannt.
Der Stadtrat und die Obleute der gemeinderätlichen Klubs sind zu einem Besuch der Ausstellung in Lausanne eingeladen worden
Der Rechnungsabschluß 1963 wurde vom Amte fertiggestellt und ist dem Kontrollamt zur Prüfung und Abfassung des Prüfberichtes überlassen worden
Berichterstatter Stadtrat Dr. Seykora:
Auf Antrag des Finanzausschusses bewilligte der Gemeinderat Nachtragskredite von zusammen 3.037.400.— Schilling und gab Kredite von zusammen 12.325.000.— Schilling frei.
Dem Tierschutzverein Tirol wird für das neue Tier heim in Mentlberg ein Baukostenbeitrag von 50.000. Schilling zuerkannt.
Eine längere Debatte löste die Gewährung eines Beitrages zum Bauvorhaben „Das neue Zentrum der Jugend“ der Marianischen Mittelschülerkongregation aus.
Gemeinderat Krebs anerkannte das Bemühen dieser Institution, ein derartiges Heim zu errichten. Alle ähnlichen Projekte der Jugendorganisationen seien förderungswürdig. Die Gewerkschaftsjugend beabsichtige, in Innsbruck ein neues Heim zu bauen. Auch
dieses Vorhaben möge entsprechend unterstützt werden.
Gemeinderat Dr. Mang sprach sich für die Schaffung eines neutralen Jugendzentrums aus und meinte, die Steuergelder würden damit objektiver und vorteilhafter verwendet als im vorliegenden Falle, wo es sich um eine einseitige Angelegenheit handelt.
Gemeinderat Dr. Knoll verwies auf die Überparteilichkeit der Marianischen Mittelschülerkongregation. Beim Jugendzentrum der Mittelschülerkongregation und beim Haus der Gewerkschaftsjugend gehe es um einen bescheidenen Beitrag der Gemeinde. Ein
eigenes Haus für die gesamte Jugend zu schaffen, übersteige die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde und gehe auch über den Rahmen hinaus, der einer kommunalen Einrichtung zusteht.
Bürgermeister=Stellvertreter Obenfeldner erklärte, die Jugendarbeit der katholischen Jugendorganisationen unterstützen zu wollen. Jugendarbeit sei in jeder Hinsicht zu fördern; jedoch sollte bei der Gewährung von Subventionen ein gerechter Maßstab angelegt
werden. Das Bauvorhaben der Gewerkschaftsjugend sollte eine gleich hohe Unterstützung erfahren.
Stadtrat Dr. Seykora führte aus, daß eine Reihe von Jugendverbänden von einem zentral geführten Heim nichts halte. Verbände und Vereine würden ein Haus der offenen Tür nicht aufsuchen. Der Finanzausschuß habe das vorliegende Projekt geprüft und als
gut befunden.
Mit Mehrheit faßte der Gemeinderat den Beschluß, der Mittelschülerkongregation zum Bauvorhaben einen Beitrag von 500.000.— Schilling zu bewilligen, wonon 250.000.— Schilling im Jahre 1964 flüssigzu stellen sind und ein gleich hoher Betrag (250.000.—
Schilling) in das Budget 1965 aufgenommen wird.
Der Mittelschülerkongregation wird die vorgeschriebene Abgabe zum Straßenbauaufwand auf den Betrag von 12.407.50 Schilling ermäßigt.