Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1964

/ Nr.8

- S.2

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1964_Amtsblatt_08
Ausgaben dieses Jahres – 1964
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
Nummer 8
Seite 2
Gegenstimmen zu diesem Vorhaben, die hauptsächlich von seiten der Gastwirte und Kaufleute kamen, waren sehr zahlreich. Diese seien daran erinnert, daß bereits vor geräumer Zeit in St. Pölten der Versuch unternommen wurde, die Altstadt vom allgemeinen
Autoverkehr zu isolieren. Eine Umfrage in der Bevölke rung ergab, daß die Ausführung dieses Planes glücklich und zur Zufriedenheit aller gelang. An eine Erweiterung der für dieses Vorhaben noch dringender benötigten Parkplätze wird ebenfalls gedacht. Die
gerade in den Mittags= und Abendstunden stark frequentierten Kreuzungen Maria=Theresien=Straße —Marktgraben und Innrain—Marktgraben sollen durch unterirdische, teilweise mit Rolltreppen ausgestattete Fußgängerpassagen entlastet werden.
Ein interessantes Modell ist weiter vom Wasserwerk Mühlau zu sehen. Es zeigt, wie das Wasser im Berginnern in einem langen Stollen, der bis unter das Samertal hineinreicht, gesammelt und von dort ins Kraftwerk Mühlau geleitet wird, das übrigens das
einzige Kraftwerk Europas ist, von dem das Wasser anschließend noch als Trinkwasser verwendet werden kann. Dieses wird in einem Speicherbecken von 25.000 Kubikmeter Inhalt gefaßt. Eineinhalb Tage könnte die Stadt mit diesem Wasservorrat versorgt
werden. Pläne geben Aufschluß über die Größe des Kanalnetzes im eigentlichen Stadtgebiet. Die Wasserversorgung von Igls wurde durch eine Pumpanlage beim Klarerhof gesichert, wobei das Wasser von den gespeicherten Klarerhofquellen zu einem
Hochbehälter nach oben gepumpt wird. Ahnliche Tafeln bieten dem Beschauer einen Überblick über die vorhandenen und geplanten Kanalsysteme für die Abwässer. Interessant ist das Foto eines sogenannten „Regenüberlauf
kanals“. Das Regenwasser, das während eines starken Gewitters die Kanalröhren fast zur Gänze füllen würde, wird durch diesen Überlaufkanal direkt in den Inn geleitet. In den nächsten Jahren soll in der Reichenau eine große Kläranlage entstehen, die
sämtliche Hauptkanäle aufnehmen wird. Das Projekt „Völser See“ kommt in dieser Ausstellung auch wieder zur Sprache. Nach dem aufgestellten Modell ist am Nord ufer des Sees der Bau einer Satellitenstadt mit eige ner Kirche, einem Einkaufszentrum, einer
Schule und so weiter vorgesehen. Im Westen dieser Stadt schließt das Strandbad an. Immer wieder werden von seiten der Stadtverwaltung Überlegungen getroffen und Pläne entworfen, wie für die ständig wachsende Inns brucker Bevölkerung
Bademöglichkeiten geschaffen wer den könnten.
Ein Teil der Ausstellung ist dem Wohnhausbau gewidmet. Modelle von modernsten Wohnsiedlungen in Pradl und Sadrach, Pläne und Skizzen von Hoch häusern, auch von den sogenannten „Sternhochhäusern“, geben dem Besucher Aufschluß über die fort
schrittliche Bauweise von heute, wie sie in Innsbruck in vielen Arten und mannigfaltigen Formen in Erscheinung tritt. Einzelne solcher Bauten, wie eine Wohnanlage in der Höhenstraße, das Gebäude des Wirtschaftsförderungsinstituts mit seinen geplanten
Zubauten und die Villa Blanka, die zur Gänze neu errichtet wird, sind im Modell zu sehen. Auch das Olympische Dorf, das durch zahlreiche Hochhäuser und kleinere Wohnsiedlungen zu einem neuen Stadtteil von Innsbruck ausgebaut wird, der in Zukunft etwa
10.000 Menschen beherbergen kann, wird in einer ver kleinerten Abbildung gezeigt, ebenso der Alpenflughafen mit dem neuen Flughafengebäude.