Innsbruck Informiert

Jg.2014

/ Nr.7

- S.59

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Heiligen Stuhl unterstellt, gegründet
und die Leitung dem Brixener Weihbischof und Generalvikar von Feldkirch,
Dr. Sigismund Waitz, übertragen. In der
Folge musste eine eigene kirchliche Verwaltung in Innsbruck aufgebaut werden.
Nachdem Waitz bereits 1934 als Erzbischof nach Salzburg kam, wurde 1938 der
damals erst 35-jährige Regens des Priesterseminars, DDr. Paulus Rusch, zum
Apostolischen Administrator bestellt
und zum Weihbischof geweiht.
Im selben Jahr erfolgte der Einmarsch
der deutschen Truppen in Österreich,
und bis 1945 war die Kirche in Tirol einer brutalen Verfolgung ausgesetzt, die
selbst vor der Tötung von Priestern nicht
Halt machte. Nach dem 2. Weltkrieg leistete die Kirche einen maßgeblichen Beitrag am materiellen wie geistigen Wiederaufbau des Landes, sei es durch die
Förderung des sozialen Wohnbaus auf
der einen oder des Ausbaus katholischer
Laienorganisationen oder Bildungshäusern auf der anderen Seite.

Geburtsstunde der
Diözese Innsbruck

© DAI (3), Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck

Die Errichtung der Diözese Innsbruck
sollte sich aber hinziehen, wurde doch die
Frage der zukünftigen Diözesanstruktur
nördlich wie südlich des Brenners gemeinsam betrachtet. Endlich wurde am
06. August 1964 Innsbruck zur Diözese
erhoben und die Diözese Bozen-Brixen
für Südtirol errichtet, am 08. Dezember
1964 wurde Bischof Rusch als erster Bischof von Innsbruck inthronisiert.
1968 wurde das bis dahin zu Innsbruck gehörende Vorarlberg abgetrennt
und zur Diözese Feldkirch erhoben. Die
kirchlichen wie politischen Bemühun-

Inthronisation von Bischof Paulus Rusch
als erster Bischof von Innsbruck im Dom
St. Jakob am 08. Dezember 1964

Arbeitsschicht von Bischof Paulus Rusch
zum Bau der Heilig-Jahr-Siedlung

gen, das zur Erzdiözese Salzburg gehörende Tiroler Unterland mit Innsbruck
zu vereinigen, scheiterten allerdings.

Innsbruck und seine Bischöfe
Nach der langjährigen Amtszeit von Bischof Rusch wurde 1980 Dr. Reinhold
Stecher zum neuen Bischof von Innsbruck geweiht. 1997 folgte diesem der
Salesianerpater und Rektor der Theologischen Hochschule Benediktbeuren, Dr.
Alois Kothgasser, nach. Bereits nach fünf
Jahren wurde Kothgasser zum Erzbischof
von Salzburg bestellt. Nach einem bischofslosen Jahr, in dem die Diözese vom
vormaligen Generalvikar Dr. Ernst Jäger
geleitet wurde, konnte 2003 im Innsbrucker Dom der Dogmatikprofessor Dr.
Manfred Scheuer zum vierten Bischof
von Innsbruck geweiht werden.

Diözesansynode Innsbruck
1971/72: Festversammlung
im Kaiser-Leopold-Saal der
Theologischen
Fakultät

Die Diözesangründung fiel in die Zeit
des Zweiten Vatikanums. Unter dem
Motto „Miteinander für alle“ sollten diese Ideen in einer Diözesansynode 1971/72
auf die Ortskirche umgesetzt werden.
Die gesellschaftlichen Veränderungen führten dennoch immer wieder zu
Spannungen mit und der Abkehr von
der Amtskirche. Dennoch prägen gerade
die Geschichte der Diözese Innsbruck
ein innerkirchlicher wie interreligiöser Dialog und eine caritative Verantwortung gegenüber den Notleidenden
in aller Welt. Dadurch konnten immer
wieder Akzente gesetzt werden, sei es im
Verbot des Kultes um das Anderle von
Rinn, des Benennens der Schuld an der
Vertreibung von Tiroler Protestanten
oder zahlreichen von Tirol ausgehenden
Hilfsprojekten. 

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