Innsbruck Informiert

Jg.1997

/ Nr.12

- S.45

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INNSBR

Jeder Tag ein kleines Abenteuer
Am 16. November wurde in der Reichenauer Pfarre St. Paulus nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten die erste Ausbaustufe des Kinderund Jugendzentrums eröffnet. Sechs Mio. S, aufgebracht von der Diözese,
der Stadt Innsbruck, dem Land Tirol, dem Bund und dem Jugendzentrum
selbst, wurden investiert. Die Stadt Innsbruck hat für 1998 und 1999 je eine
weitere Million im Budget als Zuschuß für den Endausbau vorgesehen.
Das Festprogramm begann mit einer
von Seelsorgeamtsleiter Dr. Florian Huber zelebrierten heiligen Messe.
Anschließend wurde in Anwesenheit
zahlreicher Prominenz das neue Jugendzentrum gesegnet und offiziell
eröffnet. Unter den Ehrengästen auch
Msgr. Prof. Dr. Adolf Karlinger, der in
den 60er Jahren das Jugendzentrum
St. Paulus begründet hatte.
Mag. Anno Schulte Herbrüggen war
es, der, als er 1994 als Kooperator
nach St. Paulus kam, sich gleich des
Jugendzentrums angenommen hat. Mit
vollem persönlichen Einsatz hat er den
Umbau bewerkstelligt und durch seine
Vision, das Jugendzentrum St. Paulus
neu zu beleben, auch viele Idealisten
zum Mitmachen motiviert.
Bei der Eröffnungsfeier bescheiden
im Hintergrund hielt sich Lioba Hesse,
die ab Jänner 1998 die Leitung des Jugendzentrums St. Paulus übernehmen
wird. Lioba Hesse hat ein Straßenkinderprojekt in Bukarest geleitet und war
in den letzten vier Jahren in einem SOSKinderdorf in Bukarest tätig. Anno
Schulte Herbrüggen, der nicht freiwillig von St. Paulus weggeht, ist trotzdem
nicht „sauer", sondern bereit für neue
Herausforderungen.
In seiner Ansprache kam der Bürgermeister auch auf die Bedeutung der

INNSBRUCK INI•OKMIl-R

offenen Jugendarbeit zu sprechen, verwies auf die große Verantwortung, die
eine Pfarre damit übernimmt. „Es ist eine Chance, die mit viel Risiko verbunden ist, eine Gratwanderung, die Mut
erfordert. Aber St. Paulus ist eine Besonderheit in Innsbruck, man spürt,
daß diese Pfarre lebt - von der Jugend
und mitgetragen von älteren Menschen", hob der Bürgermeister hervor,
nicht ohne zu danken, daß die Pfarre
der Stadt Innsbruck im bevölkerungsstarken Stadtteil Reichenau viel und
unendlich wichtige Arbeit abnehme.
In St. Paulus sind alle willkommen, es
gibt vier Bereiche: die pfarrliche Jugendarbeit, die Kindergruppen, die offene Jugendarbeit und das Kulturcafe
Propolis.
Beim Umbau nach den Plänen von
Architekt Günther Raminger sind nur
die Außenwände stehen geblieben. Ein
Großteil der Arbeiten wurde von
Kooperator Anno gemeinsam mit der
Jugend in unzähligen Arbeitsstunden
selbst geleistet, wobei auch Hausmeister Herbert Steixner ein starker Motor
war. Die Licht- und Tonanlage stammt
vom aufgelassenen Kennedyhaus, die
Verkabelung für Licht und Ton hat eine HTL-Klasse im Projekt „praxisnaher
Unterricht" gemacht. Das Platzangebot für die offene Jugendarbeit wurde

Der Leiter und „Motor" des Jugendzentrum-Ausbaus, Mag. Anno Schulte Herbrüggen, mit seiner Nachfolgerin, Lioba
Hesse, vor dem Kulturcafe Propolis.

verdoppelt, es gibt zwei Bandräume,
das Kulturcafe Propolis, die Bücherei
St. Paulus, mit rund 5000 Büchern die
größte Pfarrbibliothek Innsbrucks,
Mehrzweck-, Sport- und Gruppenräume und einen Meditationsraum im ersten Stock. Nicht zu vergessen die Fotogruppe, die Klettergruppe, die Bergfreaks...
Die Besonderheit von St. Paulus ist
die große Bandbreite. Vorschulkinder,
aber auch Zwanzigjährige gehen hier
ein und aus. Manchmal bis zu 300 am
Tag. Darunter „Problemkinder" ebenso
wie Lehrlinge, Gymnasiasten und Studenten. „Zu unterschiedlichen Zeiten
kommen hier die unterschiedlichsten
Menschen zusammen, jeder hat bei
uns seinen Platz, Kontakte worden geknüpft, hier wird der Traum wahi, daß
echte Begegnung möglich ist", bringt
es Anno auf einen Nenner. Begegnung,
die getragen ist, auch von den weiteren Mitarbeitern des Jugendzentrums,
wie Christina Lienhart mit dem Jugendchor „Paul", dem Leiter der Kulturarbeit, Mat tin Muigg, Michael Häuslmeier mit der hotogruppe und Sr. Loni Holzer mit ihrer Musizier-, Tanz- und Jazzdancegruppe für Kinder im Vorschulalter sowie Günther Waokc-rle,
( hi is tith) Lion hurt dem unermüdlichen Judotrainer, als eimit dorn Jugendnen der zahlreichen ehrenamtlichen
chor „Paul".
(Fotos: W. Weger) Helfer.

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