Innsbruck Informiert

Jg.1998

/ Nr.6

- S.37

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se Städte - immer wieder. Innsbruck
kann mit diesen Größenordnungen nicht
mithalten, das wissen wir. Die kleine Altstadt ist ein Juwel; die Theresienstraße
könnte es sein, gäbe es endlich auch
von Seiten der Bewohner einen zustimmenden Auftrieb. Den Bozner Platz erneuerte kürzlich das Gartenbauamt. Ich
glaube, es sind einige Pflanzen und
Sträucher hinzugefügt worden, verändert hat sich aber nichts, was ihn als
Platz aufgewertet hätte: Die Berberitzen
stehen in voller Höhe. Schade um diese
untaugliche Lösung, denn um aus den
Startlöchern herauszukommen, um die
Chancen zu nützen, muß sich jeder
bemühen, auch Politiker, die in der zweiten Reihe stehen. Wirtschaft und Politik
unterliegen einer ständigen Herausforderung, sie erfordern gute Köpfe und
Einsatz.
Innsbruck, vom Ballon aus, mit Blick auf die imperiale Hofburg, den Dom und die berühmte Häuserzeile am nördlichen Innufer. (Foto: W. Weger; Luftbild freigegeben vom Bundesministerium für Landesverteidigung; Nr. 13088-23; 1.6-98)
sität, mit aufsehenerregenden weltweit
anerkannten Forschungsergebnissen,
gehört zur internationalen Visitenkarte.
Als Tourismusstadtrat ist es mir in meinem Bereich gelungen, mit neuen Ideen
erfolgreiche Impulse zu setzen. Neue
Impulse sehe ich in einer engen Zusammenarbeit zwischen Universität,
Wirtschaft und Politik: Die „Marke Innsbruck" muß verstärkt als attraktiver
Standort im Herzen Europas präsentiert
werden - als Adresse für innovative Firmen, als Sitz internationaler Institutionen
(etwa der Alpenkonvention) oder universitärer Institute.
Rudi Federspiel, Tourismusstadtrat

Hinter den sieben
Bergen...
Du • (>: ;U "i i < viehische EU-Präsidentschaft
wirci durch Prunk & Show und Tourismuswerbung gekennzeichnet sein. Durch
politische Initiativen in heiklen Fragen wollen Klima & Schüssel nicht auffallen. Die
Ergänzung der Währungsunion durch eine Sozial- und
Beschäftigungsunion
und durch verDIE
GRÜNEN
besserte einniE I N N S B R U C K ! RGIHINE N

. . . . .

heitliche Umweltschutzrichtliniun wird einer späteren
Präsidentschaft überlassen werden.
Solche Fragen auf die Tagesordnung
zu setzen, bleibt anderen überlassen:
Das Transitforum wird die Autobahn
blockieren, Arbeitslosen- und Sozial-

initiativen werden mit Kundgebungen den
Ministerinnen die Folgen der europäischen Politik vor Augen führen müssen.
Da paßt es gut, daß sich ausgerechnet die Ministerinnen für Arbeit, Soziales
und Gleichberechtigung in der Hauptstadt jenes heiligen Landes treffen, das
bei den Betreuungseinrichtungen für die
Kinder berufstätiger Eltern am unteren
Ende der österreichischen Reihung liegt.
Diese Landeshauptstadt macht aus der
Verleihung des Maximilian-Preises für
Kommunalpolitik ja auch gleich eine Konferenz der Europäischen Konservativen.
Wenn „international" auch „modern"
und „weltoffen" heißt, hat Innsbruck
noch viel nachzuholen.

StR Mag. Gerhard Fritz

Warten in den
Startlöchern
Österreich übernimmt den EU-Vorsitz
- über 370 Millionen Menschen - für ein
halbes Jahr, das bringt Bewegung und
internationales, zahlungskräftiges Publi
kum.
Im Rahmen des österreichischen
EU Vorsitzes findet das Treffen tier EU
SozialministiM in Tirol statt. Das bedeutet eine ungeheure
Wiubuiuj tui unsere
Stadt. Können wir diese Chance aber auch
nutzen? Reicht die „Internationalität" dieser
Tiroler Seniorenbund
Stadt, nach welchen Maßstäben wird
gemessen? Genf, Paris erwähnt die internationale Presse - und nicht nur die-

I N N S B R U C K INI O R M I L R T - JUNI I W S

GR Helmut Kritzinger

International oder
provinziell?
Innsbruck ist weltberühmt - sicher -,
aber ist es deshalb auch gleich international? Zwei Olympiaden und seine Lage
inmitten einer dor weltweit am intensivsten genutzten touristischen Regionen haben dazu beigetragen, Innsbruck auf der
Welt bekannt zu mafiiiÜi"i"*
chen. Innsbruck ist sicher mehr Menschen
,,
ein Begriff als jede xbeliebige Stadt, sei sie
Liberales Forum auch 20mal größer.
Gemessen an der
Verknüpfung allgemeiner politischer, ökonomischer und sozialer Problemfelder ist
Innsbruck genau so viel oder wenig international wie die meisten anderen österreichischen Städte auch. Mißt man Internationalität hingegen an der Toleranz gegenüber Fremden(m), dem Umgang mit
Andersdenkenden oder daran, wie viele
Pioniere es hierorts gibt, machen wir eher
einen provinziellen Eindruck. Ein Theaterskandal wie jüngst in Innsbruck ist in einer weltoffenen Stadt schlicht undenkbar.
Wo sind die Pioniere geblieben, die mit
eigenem Geld eine Bahn auf die Hungerburg gebaut haben? Haben die Verhinderer und Bewahrer wirklich schon alle Neuerer hinausgegraust? Mit welchem
Recht schließen wir eigentlich Menschen,
diehiei wohnen und arbeiten und nur den
Makel haben, nicht hier geboren worden
zu sein - sprich international sind -, vom
kommunalen Wahlrecht aus?

GR Günter Hämmerte

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