Innsbruck Informiert

Jg.1995

/ Nr.3

- S.21

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Diese Ausgabe – 1995_Innsbruck_informiert_03
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Innsbrucker Kulturpanorama

Georg Schmöhe ab 1997
Innsbrucker Musikdirektor
Für jene Musikfreunde, die im September 1994 das Symphoniekonzert unter Gastdirigent Georg Schmöhe erlebt
haben, ist er kein Unbekannter: Georg Schmöhe, derzeit
noch Generalmusikdirektor des Staatstheaters Kassel,
wird beginnend mit der Konzertsaison 1997, nach Innsbruck kommen und die Nachfolge von Kasper de Roo antreten.
Georg Schmöhe:
„Ich freue mich sehr
auf meine Aufgabe in
Innsbruck. Als ich vor
einem Jahr in Innsbruck dirigieren durfte,
war dies ein schönes
Erlebnis und das Verhältnis zum Orchester
war von Anbeginn an
gut".
Schmöhe
zeigte
sich überrascht, daß in
Innsbruck so vorausblickend gearbeitet
wird und die Bestellung schon jetzt fixiert
wurde. „Das ist normalerweise nur in ganz
großen Häusern üblich
Verstehen sich schon prima: Theaterintendant und ist ein Beweis, daß
Dominique Mentha (rechts) und der künftige man hier professionell
zu arbeiten versteht".
Innsbrucker Musikdirektor Georg Schmöhe.
(Foto: RPD/Weger)
Er, Schmöhe, habe
nun zwei Jahre Zeit
Innsbruck kennenzulernen und
Der Stadtsenat hat in seiner
sich mit der Situation hier verSitzung vom 4. Oktober, folgend
traut zu machen. Wie das Proder Empfehlung des einstimmigramm aussehen wird, könne er
gen Beschlusses im Orchesterim Detail noch nicht sagen. Es
ausschuß, der Bestellung von
sollen lebendige Konzerte werSchmöhe als Innsbrucker Muden, alles Klischeehafte und die
sikdirektor ab 1. September
Routine gehörten auf jeden Fall
1997 zugestimmt.
überdacht. Schmöhe betonte
Im Rahmen einer Pressekonauch, daß er kein Freund von
ferenz am 6. Oktober im Bür„stilechten" Programmen sei. So
gersaal des Historischen Ratkönne er sich z. B. neben Walhauses präsentierte Kulturstadtzermusik auch Pruckner oder
rätin Hilde Zach im Beisein von
Strawinski vorstellen. Ein ProTheaterintendant Dominique
gramm z. B. nur mit ImpressioMentha und Kulturamtsleiter Dr.
nisten oder ein NationenproWalter Frenzel den künftigen
gramm findet Schmöhe eher faMusikdirektor der Öffentlichkeit.

de. Wichtig sei für ihn der inhaltliche Bezugspunkt. In Bezug auf
die Moderne Musik komme er
nicht nach Innsbruck um das Publikum zu „erziehen". „Neue Musik muß richtig serviert und nicht
untergejubelt werden, dann wird
sie auch akzeptiert", weiß
Schmöhe aus Erfahrung. Nach
einem großen Brahms-Klavierkonzert könne er sich durchaus
als zweiten Programmpunkt z. B.
Albin Berg vorstellen. Auch die
französische Musik soll in Innsbruck in Hinkunft gepflegt werden.
Der Vertrag mit Georg
Schmöhe soll ca. vier bis fünf
Jahre laufen. Doninique Menthas
zweite Periode in Innsbruck wird
- vorausgesetzt es kommt zur
Vertragsunterzeichnung - ebenfalls 1997 beginnen.
Generalmusikdirektor Georg Schmöhe stammt aus
Gummersbach/Westfalen.
Nach Studien bei Sergiu Celibidache, Franco Ferrara, Antonio Votto und Dean Dixon
wirkte er in Düsseldorf in der
Deutschen Oper am Rhein
und von 1974 bis 1980 als Musikdirektor der Stadt Bielefeld. 1980 bis 1983 war er
Chefdirigent des Orquesta
Sinfonica Venezuela in Caracas, dessen Europatournee er
1981 mit großem Erfolg leitete. 1989 bis 1992 war
Schmöhe Chefdirigent der
Nürnberger Symphoniker.
Seit 1992 ist Georg Schmöhe
Generalmusikdirektor des
Staats-Theaters Kassel. Gastdirigate führten ihn u. a. an die
Deutsche Oper Berlin, die
Hamburgische Staatsoper,
das Opernhaus Leipzig und
an die Grand Opera Paris.
Gastkonzerte leitete er u. a.

INNSBRUCK INFORMIERT - SERVICEBEILAGE - NOVEMBER 1995

beim RSO Berlin, beim Sinfonieorchester des Bayerischen
Rundfunks München, beim
ORF-Sinfonieorchester Wien,
beim Baseler Sinfonieorchester, bei den Bamberger Symphonikern, beim Orchester de
la Suisse Romande und bei
den Münchner Philharmonikern.

Banken als
Kunstmäzene
Bei der Anfang Oktober veranstalteten Kunstpräsentation im
Congress Innsbruck wurde das
großformatige Ölbild „Frühlingsmelodie" von Gerhild Diesner
der Öffentlichkeit präsentiert. Typisch für Diesners Duktus und
Farbgebung ist es eine Hommage an die Kräfte des Lebens und
der Natur. Dieses wertvolle
Kunstwerk ist von der Ersten
Österreichischen Spar-Casse
der Stadt Innsbruck als Leihgabe unentgeltlich zur Verfügung
gestellt worden. Die Stadt hat
das Bild an das Kongreßhaus zur
künstlerischen Ausschmückung
weitergegeben.
Neu in der Kunstsammlung
des Kongreßhauses sind auch
die „Kreisform in Gelb" von Hellmut Bruch (gesponstert von der
Raiffeisenbank), „Die Macht des
Rot" von Max Weiler (Leihgabe
der Kulturabteilung des Landes)
und die „Große Figur 1994/95"
von Franz Pöhacker (gesponstert von den Casinos Austria
und der Tiroler Sparkasse).
Seit seiner Eröffnung im Jahr
1973 konnte das Innsbrucker
Kongreßhaus eine beachtliche
Sammlung von Kunstwerken
der Bildhauerei und Malerei aufbauen. Insgesamt sind nun
schon 38 Künstler mit großen
Werken im Kongreßhaus vertreten. Stadt Innsbruck und
Land Tirol sind weiter bemüht,
Sponsoren zu finden.

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