Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.11

- S.48

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1993_Innsbrucker_Stadtnachrichten_11
Ausgaben dieses Jahres – 1993
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Zahlen, Daten
und Fakten
zu einem fiktiven
Igler Haushalt
So verständlich der Wunsch der Igler erscheinen mag,
daß ihr Stadtteil eine selbständige Gemeinde wird er muß, wie jeder private Wunsch auch, finanzierbar sein.
Neben vielen emotionellen Momenten, die hier ins Spiel
gebracht werden, ist daher sachlich die Frage zu
untersuchen: Wäre Igls allein wirtschaftlich lebensfähig?
Die Finanzabteilung des Stadtmagistrats hat die
dafür maßgebenden Zahlen analysiert. Das Ergebnis
soll Entscheidungshilfe bei der Beantwortung
dieser wichtigen Frage sein.

Um den Finanzzustand des Haushaltes
auch nur annähernd exakt beurteilen zu
können, muß zunächst ein fiktiver Jahreshaushalt der Gemeinde Igls erstellt werden, wie dies von den Vertretern des Vereins "Pro Igls" bereits versucht wurde.
Bei der Einnahmenermittlung, die auf
den Zahlen der Magistratsabteilung III
(Finanzabteilung) des Jahres 1992
basiert, sind zwei große Unsicherheitsfaktoren enthalten: Die Konjunkturentwicklung - sie beeinflußt direkt die Gemeindeeinnahmensituation - sowie die
derzeit noch nicht endgültig feststehenden
Änderungen durch die projektierte Steuerreform 1994, die sich vor allem im Bereich Lohnsummensteuer, Gewerbesteuer
bzw. Kommunalsteuer auf die Gemeinden auswirkt. Die sonstigen Einnahmen
aus dem vom Verein "Pro Igls" erstellten
Jahresbudget wurden ungeprüft übernommen, stellen jedoch eine glaubhafte Größe
dar.

zu den Ansätzen des Vereins der auf die
Bevölkerung von Igls anteilig entfallende
Schuldendienst herangezogen. Um eine
annähernd exakte Ermittlung der Belastung eines Igler Gemeindehaushaltes mit
dem entsprechenden Schuldendienst zu erhalten, müssen die unmittelbar Igls zuzurechnenden Investitionen, deren Vorteile

(fast) ausschließlich den Igler Gemeindebürgern zugute kommen, von den Innsbrucker Gesamtinvestitionen getrennt werden. Die darauf entfallenden, noch
aushaftenden Schulden wären von einer
selbständigen Gemeinde Igls zu übernehmen und gemeinsam mit den anfallenden
Zinsen zurückzuzahlen. Tilgung und Zinsen gemeinsam ergeben den jährlichen
Schuldendienst, wie er auf Basis 1992 errechnet wurde.

Mehrere Kostenfaktoren
gar nicht berücksichtigt
Nicht in die Berechnung mit hineingenommen wurde ein anteiliger Betrag der Igler
Bevölkerung an der Abgangsdeckung diverser gemeinschaftlicher Einrichtungen,
wie beispielsweise Klinik (2,9 Mio. S),
Kongreßhaus (206.000 S), Landestheater
(1,247 Mio. S), Olympia Eissportzentrum
(87.000 S) oder Berufsfeuerwehr (1,31
Mio.). Bei exakter Ermittlung wären
aber auch dafür Aufwendungen zu
präliminieren, da die Haftung für diese
gemeinschaftlichen Einrichtungen nicht
einseitig von den verbleibenden Innsbrucker Gemeindebürgern getragen
werden kann.
Als weitere Variante wäre auch die Übernahme der Schulden im Ausmaß der ProKopf-Anteile an den Gesamtschulden
denkbar, aus denen sich eine annähernd
gleich hohe Belastung ergeben würde.
Für die Straßenbahn- und Buslinien "6"
und "J" ergab sich laut Linienerfolgsrechnung der IVB AG für das Wirtschaftsjahr
1992 eine Unterdeckung in Höhe von
6,300.000 S. Dieser Fehlbetrag wurde von

Jährliches Verhältnis der Einnahmen/Ausgaben einer
selbständigen Gemeinde Igls in Tsd. öS

30 000
25000
20 000
15 000
10 000

Auch Verpflichtungen
sind zu übernehmen
Einer Abtrennung müßte jedenfalls
zunächst eine Vermögensauseinandersetzung vorausgehen, was konkret die
Übernahme der anteiligen Schulden für
Igls zu bedeuten hat.
Bei den Ausgaben wurde daher zusätzlich

4

Einnahmen

Ausgaben

STADTNACHRICHTEN - SONDERNUMMER IGLS - 30. NOVEMBER 1993