Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.11

- S.43

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Der ehemalige
Landeshauptschießstand von 1893
Während Schützen in Innsbruck bereits
1432 bezüglich eines in Hall stattfindenden Preisschießens erwähnt werden, wird
ein Schießstand in der Stadt Innsbruck erst
1516 das erste Mal genannt. Dieser befand
sich am linken Innufer auf dem Gelände
der heutigen Wohnanlage "Mariahilfpark"
knapp westlich der alten Grenze der Katastralgemeinde Innsbruck. - Übrigens gab

Von Dr. Herbert Woditschka

für Landesverteidigung, des Landes Tirol
und der Stadt Innsbruck nebst großzügiger
Spenden von Kaiser Franz Joseph I. und
Erzherzog Albrecht erbaut wurde.
Am 10. November 1892 erfolgte eine
Platzbegehung, bereits am 10. Dezember
der Baubeginn und am 19. August 1893
die behördliche Kollaudierung. Die feierliche Eröffnung in Anwesenheit des Kaisers
wurde für den 28. September 1893 festgesetzt. Der Bote für Tirol berichtete über
dieses Ereignis folgendes: "Um 3 Uhr 50
Min. traf Se. Majestät der Kaiser nebst den
Erzherzogen und Suite mittelst Separatzuges der Trambahn (- die Lokalbahn Innsbruck-Hall wurde 1974 durch Busverkehr
ersetzt -) vor dem Schießstande an, legte
den Weg von der Haltestelle der Trambahn
bis zur Schießstätte zu Fuß zurück, bejubelt und herzlichst begrüßt von den zu beiden Seiten des Weges spalierbildenden
Schützenkompagnien."

nannt. - In seiner Dankesrede sagte der
Kaiser: "Die Versicherung Ihrer unwandelbaren Treue und Hingebung
für Mich und Mein Haus
--_ -_, ^
nehme ich dankend
entgegen,
hocher1
freut zugleich, heute
aus Anlaß der Wiedererrichtung eines
Landeshauptschießstandes für Tirol,
Mitte der Schützen zu treten und die Ueberzeugung zu
gewinnen, daß das vielbewährte Schützenwesen im Lande noch immer mit Liebe
und Eifer gepflegt wird."
Um halb 5 Uhr verließ der Kaiser wieder
den Schießstand und gab um 6 Uhr abends
ein festliches Diner, bei welchem die Musikkapelle des 14. Infanterieregiments
konzertierte.

STADTNACHRICHTEN - NOVEMBER 1993

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es im 16. Jahrhundert noch zwei weitere
Schießstände: einen - er bestand nur bis
1595 - am Innrain und einen - erst um
1780 aufgelassen - beim Hofgarten westlich des Rennwegs.
1653 erfolgte die Erhebung des Schießstandes in Mariahilf zur "erzfürstlichen
Die Anlage des Landeshauptschießstandes
Hauptschießstatt". 1863 wurde ein Neubau
umfaßte unter andedes dortigen Schüt rem acht Stände für
zenhauses errichtet, /
Militär auf 200 bis
doch
geriet
der
600 Schritte, je 12
Schießstand 1889 in
Stände auf 200 bzw.
Konkurs und wurde
400 Schritte, zwei
fortan bis zu seinem
Revolver-Stände auf
Abbruch 1970 als
30 Schritte, einen
Kaserne für die LanStand mit einem laudesschützen bzw. als
fenden Hirschen auf
städtischer
Bauhof
100 und einen mit
verwendet.
einem laufenden HaNun begannen die
sen auf 40 Schritte.
Vorbereitungen zur
Nachdem
an
der
Wiederherstellung
Stelle des Schießeines Tiroler Lanstandes das "Olymdeshauptschießstanpische Dorf 1964"
des (vgl. J. E. Bauer,
gebaut worden war,
Innsbrucker Schütentschloß sich die
zenwesen
und
Innsbrucker HauptSchützenfeste
von
schützengesellschaft
der frühesten Zeit
bis zur Gegenwart, Das Gebäude des ehemaligen k.k. Landeshauptschießstandes in der Arzler Au auf einer alten in den Jahren 1969
S. 184 ff). Während Photographie von Anton Grati
(Original im Stadtarchiv) bis 1971, den neuen
LandeshauptschießFeldzeugmeister
stand
in
der
aufgelassenen
Arzler
Am Landeshauptschießstand wurde dann
Freiherr von Teuchert einen Platz auf der
Schottergrube
am
Eggenwaldweg
zu
erder Kaiser vom Ministerialrat Dr. Eduard
Ulfiswiese in der Höttinger Au für geeigrichten.
v. An der Lan-Hochbrunn (1839 - 1912)
net hielt, lehnte der seit April 1891 mit
feierlich begrüßt. - An der Lan war 1867
Auf dem Gelände des ehemaligen Landem Korpskommando betraute Feldmarder letzte Kommandant der Landesschütdeshauptschießstandes in der Arzler Au
schalleutnant Reicher diesen aus Sicherzenkompanie Innsbruck-Stadt und erwarb
befinden sich heute das über eine Zimheitsgründen ab und entschied sich im
sich um den Bau des Landeshauptschießmerschießanlage verfügende Restaurant
September 1892 für ein Areal in der Arzstandes große Verdienste; nach ihm ist
"Schützenheim" und die 1983 fertiggeler Au, auf welchem nun der Landeshauptauch eine Straße im Olympischen Dorf bestellte Wohnanlage "Schießstand".
schießstand mit Mitteln des Ministeriums