Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.11

- S.12

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Im Kirschental
sind 240 neue
Wohnungen geplant
Einem Autoreparatur- und Servicewerk wurde es
"zu eng" im dicht bebauten Wohngebiet der unteren
Kirschentalgasse: Die Firma wird ihre Werkstätten im Lauf
des kommenden Jahres an den Langen Weg verlegen.
Das macht in diesem Bereich die Realisierung zweier
Wohnprojekte in hoher Lagegunst möglich: zentrumsnahe,
ruhig und optimal belichtet. Insgesamt soll es rund 240
neue Wohnungen geben - ein Beitrag zur Entspannung des
Wohnungsmarktes. Die Planer standen vor der diffizilen
Aufgabe, mit nötigem Respekt vor der gewachsenen
Umgebung Zeitgemäßes zu schaffen.
Der gemeinderätliche Bauausschuß hat
das nun vorliegende Projekt nach mehrmaliger Diskussion einstimmig befürwortet,
der Gemeinderat beschloß am 18. Oktober
einstimmig die Auflage der geänderten
Flächenwidmungs- und Bebauungspläne.
Vor dem endgültigen Beschluß liegen beide Pläne bei der Stadtplanung, Amt für
Stadtkern- und Ortsbildschutz, Marktgraben 16, ab sofort bis zum 1. Dezember zur
öffentlichen Einsichtnahme auf; in dieser
Zeit können auch Stellungnahmen zu den
Projekten abgegeben werden.

Projekt 1: Wohnhöfe statt
Werkstätten für Autos

Kritzinger. Sie wurden mit der weiteren
Planung beauftragt und bearbeiteten seither ihr Projekt im Sinne einiger Anregungen in der Wettbewerbsbeurteilung und
unter Beachtung zusätzlicher städtebaulicher und nachbarrechtlicher Kriterien
weiter.
Bemerkenswert die Auffassung der Jury:
Das Projekt reagiere auf die differenzierte,
gewachsene, kleinteilige Bebauungs- und
Raumstruktur durch eine zwar straff organisierte, jedoch in ihrer räumlichen Ausprägung vielfältige und äußerst qualitätsvolle Bebauung, die in ihrer Gliederung
am Maßstab der Umgebung anknüpft.
Sie meint weiter, daß die "geschickte

Mit der Aussiedlung der Werkstätten des
Autohauses Köllensperger im kommenden
Jahr wird nicht nur ein städtebaulicher
Fremdkörper aus einem historischen
Kerngebiet der Stadt entfernt, sondern
auch die einmalige Gelegenheit geschaffen, eine größere Wohnanlage in bester
Lage zu errichten. Dies bietet auch die
Chance, die örtliche Situation städtebaulich und gestalterisch wesentlich zu verbessern.
Auf der Suche nach der bestmöglichen
Bebauungsart wurde im Herbst v. J. über
Initiative von Stadtführung und Stadtplanung ein (privat finanzierter) Architektenwettbewerb durchgeführt. Eine Jury
unter Vorsitz des Architekturprofessors
Dipl.-Ing. Manfred Kowatsch wählte aus
sechs eingereichten Arbeiten mit klarem
Votum das Projekt der Innsbrucker Architekten Horst Parson und Wolfgang

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STADTNACHRICHTEN - NOVEMBER 1993

Überwindung des vorhandenen Geländesprunges" (das Ergebnis einer alten Schottergrube) durch "die überwiegend einseitig
orientierte Randbebauung, die hohe
Wohnqualität, das variantenreiche Wohnungsangebot, die konsequente Baukörpergliederung und das Freiflächenangebot
besonders hervorzuheben" seien.

Das Bild der historischen
Häuserzeile in Mariahilf
wird nicht gestört
Man sieht die Bauten weder von der Mariahilfstraße noch von der gegenüberliegenden Innseite her, weshalb auch keine
Störung des historischen Stadtbildes entsteht. Beim Eintritt in den südlichen Teil
der Kirschentalgasse jedoch sieht man bereits den Hauptzugang zur Anlage, der so
angelegt ist, daß der markante Turm der
alten Höttinger Kirche sogleich sichtbar
wird. Die folgende platzartige Erweiterung
der Kirschentalgasse (vor der derzeitigen
Einfahrt zu den Autowerkstätten) bleibt,
räumlich ergänzt, ein kleiner öffentlicher
Platz. Die weiterführende Kirschentalgasse soll zwar ostseitig ein neues, zeitgemäßes "Gesicht" erhalten, wird jedoch
ihre straßenräumliche Charakteristik behalten, "weil sowohl die vorhandene Bauflucht als auch die generelle Bauhöhe hinsichtlich ihrer Raumwirksamkeit vom Bestand übernommen werden", unterstreichen die Architekten.
Die neue Anlage selbst bietet eine Reihe
von differenzierten Außenräumen und
eine Vielzahl von interessanten Durchblicken. Ihr Grundriß ist ein einfaches
Rechteck. Die Gebäude an den Hangkanten im Norden und Osten gleichen die
Höhendifferenz des umliegenden Geländes aus.