Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.11

- S.2

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INHALT:

STADT

INNSBRUCK

STADTNACHRICHTEN - NOVEMBER "93

Firmenparken ab 1994:
Gemeinderat beschloß
rechtliche Grundlagen

Seite 4

Campingplatz Reichenau:
Sozialwohnungen und ein
Wohnheim entstehen

Seite 5

Für bessere Luft: Die Stadt
fördert Umstieg auf Erdgas
mit 50 Mio. S in 5 Jahren

Seite 6

Innsbrucks Gasnetz wächst
nach Arzl, Roßau, Amras

Seite 7

Paracelsus-Messe: Gesundheit
steht im Mittelpunkt
Seite 8
Sozial- und Gesundheitssprengel: Neue Anlaufstelle in Wüten

Seite 9

Romuald Nie sc her 10 Jahre
Bürgermeister: Bilanz
Seite 10
Stadt Innsbruck schuf neue
" Umwelt-Sammelmappe "

Seite 11

In der KirschentalgasseMariahilf sind Wohnungen
geplant: Umwidmung Seiten 12, 13
Sanierung des TivoliStadions beginnt 1994

Seite 14

40 Jahre Kinderheim
"Pechegarten "

Seite 15

Hebamme und Kinderschwester
kommen ins Haus
Seite 16
Impfung gegen
Kinderlähmung

Seite 17

Stadtwerke: 203 Millionen S
für Ausbau der Gas-, Wasserund Stromversorgung
Seite 18
"Innsbrucker Radiopreis für
alte Musik" vergeben
Seite 21
IMPRESSUM:
"Stadtnachrichten" - Offizielles Mitteilungsblatt
der Landeshauptstadt Innsbruck.
Herausgeber, Eigentümer und Verleger:
Die Stadtgemeinde Innsbruck.
Chefredakteur: Albert Eizinger.
In der Redaktion: Ulla Ehringhaus-Thien
und Wolfgang Weger.
Sekretariat: Barbara Zorn.
Alle Innsbruck, Historisches Rathaus,
Herzog-Friedrich-Straße 21,
Telefon 57 24 66, Telefax 58 24 93.
Gestaltung, Herstellung: Type & Fashion.
Druck: Frohnweiler Druck Ges.m.b.H.,
Roßaugasse 1, Innsbruck
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem
Umweltschutz-Papier; Service-Beilage
in Heftmitte auf Recycling-Papier.

2

Liebe Mitbürgerinnen!
Liebe Mitbürger!
Jeder Bürgermeister wünscht sich in seiner Stadt eine blühende Wirtschaft.
Das Gerede vom permanenten Abwandern von Betrieben aus Innsbruck ist eine
Halbwahrheit: In den letzten zehn Jahren haben etwa zwei Dutzend Betriebe
Innsbruck verlassen, über 500 Betriebe sind im selben Zeitraum gekommen oder neu
entstanden. Per Saldo hat Innsbruck 1993 ziemlich genau um 500 Betriebe mehr als
1983. Zu jenen, die abgewandert sind, zählen einige prominente Betriebe, wie
Schwarzkopf, Walde und Tiroler Loden. Es lohnt sich, auf die Ursachen einzugehen.
Eine Firma wie Schwarzkopf zu verlieren, ist für jede Gemeinde bitter. Doch die
Firma expandierte und benötigte ein
großes Areal. Der Grund in Kematen
kostete damals unter 1.000 S per m2, in
Innsbruck gab es (damals) keinen Grund
unter 2.000 S. Diese Differenz kann
durch keine Förderungsmaßnahme des
Bundes oder des Landes auch nur
annähernd ausgeglichen werden.
Die Firma Keks Walde hatte ihre
Industrieanlage mitten im Wohngebiet.
Eine der modernsten Waffelstraßen
Europas produzierte im Schichtbetrieb
Tag und Nacht süße Waren. Permanenter
Schokoladegeruch machte mehr als
300 Familien das Leben unerträglich,
Behörden und Gerichte wurden
befaßt. Die Stadt half; in engster
Zusammenarbeit mit der Firma wurde der Industriegrund in Wohnbaugrund mit
hoher Dichte umgewandelt, vom Verkaufserlös konnte so die Firma ihre neue Anlage
im Unterland mit beachtlichen Eigenmitteln finanzieren. Gerne hätten wir auch dieses
Unternehmen in Innsbruck, doch die Lebensqualität vieler Menschen hatte Vorrang.
Am einfachsten ist es mit der Tiroler Loden. In Mitteleuropa steckt die gesamte
Textilindustrie aufgrund der Billigfertigung im Osten in einer schweren Krise.
Sowohl die TextilAG Landeck wie auch die Tiroler Loden haben zu kämpfen,
ihre Fusion war genau so logisch wie der Standort Landeck, der Grund in
Innsbruck ist nur gepachtet. Für den europaweiten Schrumpfungsprozeß der
Textilindustrie ist Innsbruck nicht der Sündenbock.
Manche Betriebe, die den Standort wechseln mußten, konnten wir halten. Ein
Musterbeispiel ist die Wagner"sche Universitätsbuchdruckerei (WUB), ein großes
und gutes Unternehmen. Man mußte aus Umwelt- und Sicherheitsgründen den
traditionellen Platz in der Erlerstraße räumen. Die Stadt Innsbruck rationalisierte den
Schlachthof, gewann dadurch freie Flächen und half damit der WUB und dem
Schlüsselverlag Moser.
Vorausblickend hat die Stadt große Flächen (Roßau, Haller Straße - Bahntrasse
u. a. m.)für Industrie und Gewerbe gewidmet. Die Verkaufsbereitschaft der
Eigentümer ist jedoch gering, die Preise sind hoch. Gibt es Gründe zu halbwegs
vernünftigen Preisen, dann hat die Stadt immer gekauft, um diese Flächen dann im
Baurechtsweg an Betriebe weiterzugeben. Zahlreiche Unternehmen wurden so
an- oder umgesiedelt und sind Beispiele für eine vernünftige Wirtschaftspolitik !

Romuald Niescher

STADTNACHRICHTEN - NOVEMBER 1993