Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.9

- S.24

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Auf dem Campingplatz Reichenau entstehen
Wohnungen: Städtebaulicher Wettbewerb
Auf dem derzeit nicht genutzten Campingplatz Reichenau sollen Familienwohnungen
und ein Wohnheim für Senioren entstehen; einen beträchtlichen Teil des Areals will die
Stadt unter weitgehender Schonung vorhandener Bäume als Park gestalten. Damit auf
diesem wertvollen Gelände eine möglichst gediegene Anlage entsteht, hat die Stadt nun
ein "geladenes Gutachterverfahren" ausgeschrieben: Sechs Architekten sollen ihre
guten Ideen dazu einbringen.

(Eiz) Der Mangel an bebaubarem Grund,
verbunden mit der immer noch großen
Nachfrage nach Wohnungen, aber auch
nach Wohnheimplätzen, hat die Stadt veranlaßt, den seit Jahren brachliegenden
Campingplatz Reichenau einer Wohnbebauung zuzuführen. Dabei wird auf die
Besorgnisse von Anrainern Rücksicht genommen: An der Westseite, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Objekten der
"Neuen Heimat", wird ein Park mit einer
Fläche von rund 8.000 m2 unter weitgehender Belassung vorhandener Bäume erhalten bleiben; weitere 4.000 m2 Park sollen die Gebäudekomplexe auflockern. Von
der ca. 28.000 m2 großen Gesamtfläche
zwischen Inn und Reichenauer Straße werden somit nur rund 16.000 m2 verbaut.
Nun hat der Stadtsenat mit Beschluß vom

21. Juli fünf heimische und einen Münchner Architekten, deren bisherige Arbeiten
sie dafür besonders geeignet erscheinen
lassen, zu einem "städtebaulichen Wettbewerb" eingeladen, damit auf diesem wertvollen Gelände die bestmögliche Lösung
verwirklicht werden kann. Ihre Vorschläge
müssen bis 11. Oktober bei der Stadt eintreffen; die Jury tritt am 19. Oktober zur
Bewertung zusammen.
Aufgabe des Wettbewerbs ist es,
"eine städtebauliche Gesamtlösung mit der
Disposition der Nutzungen und Baumassen innerhalb der städtebaulichen Rahmenbedingungen zu finden", wie es im
Amtsbericht heißt. Zudem sind Grundrißkonzepte für die Wohnbebauung, detailliertere Grundrisse für das Wohnheim sowie ein Vorschlag zur Ausstattung

Studie kommt zum Schluß: Olympische
Spiele würden sich 1993 "rechnen"
(Th) Im Hinblick auf eine mögliche Bewerbung der Stadt Innsbruck um die Abhaltung der Olympischen Winterspiele
2002 oder 2006 gab die Tiroler Wirtschaftskammer eine wissenschaftliche Studie in Auftrag. Sie wurde am 12. August
von Präsident Dr. Hansjörg Jäger vorgestellt. Der Verfasser, Univ.-Prof. Dr. Erich

4. September:
EG-Umwelt-Infotag
in Innsbruck
"Umweltschutz kennt keine Grenzen",
ist das Motto des EG-Umwelt-Infotages, der am 4. September österreichweit in den Fußgängerzonen der Landeshauptstädte abgehalten wird. Bei
einem Stand in der Maria-TheresienStraße erhält man von 10 bis 17 Uhr
Informationen; um 10.30 und 16.30
Uhr gibt es Streitgespräche pro und
kontra "EG Und Umwelt". Umweltwissen wird bei einem Gewinnspiel
belohnt. Als Preise winken zwei Flüge
nach Brüssel, "EG-Torten" und Gutscheine für Bioprodukte.


Thöni vom Institut für Finanzwissenschaften, kam zu folgendem Resümee: "Bei
entsprechendem Management schiene aus
der Sicht und unter den Bedingungen
Innsbrucks des Jahres 1993 derzeit mindestens eine ausgabendeckende Haushaltsführung und Abrechnung von fiktiven
Olympischen Winterspielen 1993 erreichbar." Der Fachmann ging von aktuellen
Daten aus, weil "die Olympischen Winterspiele 2002 quantitativ derzeit nicht seriös
abschätzbar sind".
Die "große Unbekannte", so Prof. Thöni,
sind die Einnahmen aus den Fernsehübertragungsrechten. Ebenso schwer vorherzusehen sind die Sponsoring- und Lizenzeinnahmen. Auf jeden Fall müßte, damit ein
Maximum an Einnahmen erzielt werden
kann, ein professionelles Management
tätig sein.
Präsident Jäger wies auf den volkswirtschaftlichen Nutzeffekt Olympischer Spiele für ganz Tirol hin und führte das Vorziehen von dringenden Infrastrukturmaßnahmen wie Autobahnausfahrt Innsbruck-Mitte samt Auffangparkplätzen
als positiv an. Auch vom verstärkten
Wohnbau würde die Bevölkerung profitieren.


STADTNACHRICHTEN - SEPTEMBER 1993

der öffentlichen Grünanlagen gefordert.
Was beim Wettbewerb herauskommt, wird
nicht die Stadt verwirklichen, sondern ein
oder mehrere Bauträger.
Das Raumprogramm für das Seniorenwohnheim hat die Sozial abteilung erstellt.
Das Heim wird 120 Plätze aufweisen eine Größe, die sich (trotz des Trends zu
kleineren Einheiten) hier durch die große
Nachfrage, fehlende andere Standorte und
die Bevölkerungsdichte des näheren Einzugsbereiches geradezu aufdrängt. 40 Plätze werden als Pflegebetten, 80 Plätze als
flexible Heim- bzw. Pflegebetten errichtet.
Darüber hinaus werden im Heim auch
zehn Personalwohnungen sowie Einrichtungen zur Tagespflege untergebracht.
Für die Wohnbebauung gilt das Ziel, daß
auf der neben dem Park und dem Wohnheim verbleibenden Fläche eine größtmögliche Anzahl von Wohnungen mit hoher
Wohnqualität untergebracht werden soll.
Davon sollen je 10 % Garconnieren sowie
4-Zimmer-Wohnungen sein, 20 % Zweizimmerwohnungen und 60 % Dreizimmerwohnungen. Jede Einheit erhält einen Tiefgaragenstellplatz. Die Architekten sollen
auch untersuchen, ob noch eine "Quartiersgarage" mit 80 bis 100 Stellplätzen untergebracht werden kann. Diese könnten an
die Anrainer südlich der Reichenauer
Straße vermietet werden, wo es ein großes
Defizit an Stellplätzen gibt.
Der städtebauliche Wettbewerb wird die
Stadt mehr als 800.000 S kosten - Geld,
das gut angelegt ist, wenn als Ergebnis eine Anlage entsteht, die in gleicher Weise
künftige Bewohner wie Anrainer zufriedenstellt.


A r e a l des
Campingplatzes
vorübergehend
Freizeitfläche
Den Bewohnern der östlichen Stadtteile steht seit August vorübergehend eine
zusätzliche Erholungsfläche zur Verfügung: Das Areal des aufgelassenen
Campingplatzes Reichenau wurde
geräumt und kann nun von der Bevölkerung zum Lagern und zu Freizeitaktivitäten benützt werden. Für die Jugend gibt es einen eigenen Ballspielplatz. An die vierzig Ruhebänke
werden aufgestellt.