Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.8

- S.12

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Diese Ausgabe – 1993_Innsbrucker_Stadtnachrichten_08
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"Innsbrucker Wohnbauoffensive 1993":
400 neue Wohnungen konkret in Arbeit
In wenigen Jahren explosionsartig gestiegene Baulandpreise führten in Innsbruck - nach
dem Ausklingen des umfangreichen sozialen Wohnbauprogramms der achtziger Jahre zu einem Einbruch bei Neubauwohnungen, den es zu überwinden gilt: Gegenwärtig befinden sich 400 Wohneinheiten im Stadium der Konkretisierung - eine "Innsbrucker
Wohnbauoffensive 1993", die Bgm.-Stv. Dr. Bruno Wallnöfer, amtsf. GR Helmut
Kritzinger (Wohnungsreferent) und GR Ing. Franz Barenth (Obmann des Wohnungsausschusses) bei einer Pressekonferenz am 13. Juli vorstellten.

Diese Wohnungen können ab Ende 1994
Schritt für Schritt - der größte Teil wohl
im Jahre 1995 - übergeben werden. Darüber hinaus stehen "mehrere, zum Teil
große Projekte" in Vorbereitung.
Die vom Landtag beschlossene Novelle
zum Tiroler Raumordnungsgesetz sollte eine Erleichterung bei der Grundbeschaffung
für den sozialen Wohnbau bringen. Dabei
geht es nicht um Enteignung, sondern um
eine vernünftige, der Gesellschaft zuträgli-

(Eiz) Der Wohnungsbedarf ist unverändert das Land noch die Flächenwidmung gehoch, ja er steigt immer noch. Deshalb hat nehmigen);
die Stadt - "in Zusammenarbeit der maß- # Die Teilverbauung des Campingplatzes
gebenden politischen Kräfte", wie Bgm.Reichenauer Straße (80 Wohneinheiten;
Stv. Dr. Wallnöfer betont - eine "konzer- Planungsverfahren und beschränkter Ar- Eigentum sozialpflichtig
tierte Aktion zur Beschaffung bzw. zur chitektenwettbewerb sind eingeleitet);
Umnutzung von Grundstücken für den so- • Das Stadterneuerungsprojekt in Pradl che Bodennutzung, wobei der Eigentümer
zialen Wohnbau" eingeleitet. Die notwenim Bereich Josef-Pöll-Straße/Lönsstraße im Wert des Grundstücks nicht verkürzt
digen rechtlichen Voraussetzungen (Bau- usw.: Hier werden 40 im Krieg errichtete werden soll. Sache des Gemeinderates
rechtsbestellungen
usw.)
wird es sein, wo und in welschuf der Gemeinderat am
chem Ausmaß er von der
15. Juli.
neuen Möglichkeit der SonDenn hier liegt der Hase im
derwidmung
"VorbehaltsPfeffer: Der soziale Wohnfläche für sozialen Wohnbau ist in Innsbruck kein
bau"
Gebrauch
macht:
Problem der Finanzierung Solche Grundstücke müssen
die Tiroler Wohnbaufördedann innerhalb von fünf Jahrung ist finanziell gut ausren der Gemeinde oder eigestattet - sondern eines
nem gemeinnützigen Wohndes zu knappen und daher
bauträger angeboten werden,
zu teuren Grundes.
sonst werden sie in Freiland
Im politischen Konsens
rückgewidmet.
auf breiter Basis sind nun
Wie Wohnungsreferent GR
eine Reihe von konkreten
Kritzinger hervorhob, zählt
Projekten für den Bau geInnsbruck unter Österreichs
förderter
MietwohnunLandeshauptstädten im Vergen mit Besiedelungshältnis die geringste Zahl an
recht durch die Stadt in
Wohnungssuchenden (was
Arbeit. Ihr "Ausreifungsfür jeden individuell Betrofgrad" ist unterschiedlich:
fenen freilich kein Trost ist):
Eines hat bereits die Das Problem beim sozialen Wohnbau in Innsbruck ist nicht die Finanzierung,
Im sonJuni waren beim städtidern der zur Neige gehende Grund und Boden. Vom neuen Raumordnungsgesetz
Baufreigabe, andere sind erwartet man sich eine gewisse Entspannung. Bild: Wohnanlage der "Neuen
schen
Hei- Wohnungsamt 1.254
noch im Planungssta- mat" in der Amthorstraße.
Wohnungssuchende
vorge(Foto: Frischauf)
dium. Allen gemeinsam
merkt, dazu 676 Bewerber
ist, daß es sich um "konkrete, gesicherte Post-Wohnungen durch Absiedelung frei, um eine Garçonnière; 263 Parteien
Projekte" handelt, "die nun in Abwick- dafür entstehen 100 zeitgemäße Neubau- wünschten einen Wohnungstausch.
lung genommen werden" (Wallnöfer). wohnungen in verdichteter Bauweise. Bei Er sei "froh, daß nunmehr wirklich konDie 400 neuen Wohnungen in neun Pro- der Umsiedelung wird die Stadt in jedem krete Projekte mit entsprechendem VoluEinzelfall nach einer sozialverträglichen men angegangen werden", damit sei freijekten im Detail:
• Am Standort Ing.-Etzel-Straße/Bahn- Lösung suchen.
lich die Wohnungsnot in Innsbruck bei
viadukt ist ein Stadterneuerungsprojekt
weitem noch nicht behoben, äußerte sich
mit 55 Wohneinheiten geplant;
Übergaben ab Ende 1994 der Obmann des Wohnungsausschusses,
• Der Umbau des ehemaligen KolpingGR Ing. Franz Barenth, der auch unterhauses in der Dreiheiligenstraße zu einer # Am Sieglanger werden auf Baurechts- strich: "Diese Wohnungsoffensive wird
Garconnieren-Wohnanlage mit 50 Wohn- grundstücken des Stiftes Wüten zwei Pro- von mir voll mitgetragen, weil das Proeinheiten (vor allem für Krankenschwe- jekte mit 30 Wohneinheiten gebaut;
blem nur gemeinsam bewältigt werden
# Die Verbauung eines Restgrundes im kann."
stern und Bedienstete in Wohnheimen
O-Dorf ermöglicht 15 neue Wohneinhei- Das Stadtplanungsamt hat erhoben, daß
u. ä.);
• Das Bauvorhaben in Amras/Bleichen- ten, und schließlich bringt das
durch Aufstockung und Verdichtung noch
weg (50 Wohneinheiten, ein Vorhaben des # Projekt Arzl/Bereich Fuchsrain 20 Ein- rund 500 weitere Wohnungen geschaffen
"besonderen Mietwohnbaus", hier muß heiten des "besonderen Mietwohnbaus".
werden könnten.


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STADTNACHRICHTEN - AUGUST 1993