Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.8

- S.3

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Diese Ausgabe – 1993_Innsbrucker_Stadtnachrichten_08
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Gesamter Text dieser Seite:
Verkehrsführung wird grundlegend umgestellt:

Am 23. August
erfolgt der Start
zur Beruhigung
der Innenstadt
Das Innsbrucker Verkehrskonzept kommt in die "heiße
Phase": Mit der Möglichkeit der Verlegung des Verkehrs
auf vorerst eine Spur am Herzog-Otto-Ufer (innaufwärts)
und der Verkehrsführung in der Salurner- und Maximilianstraße in beiden Richtungen wird nun die Verkehrsberuhigung der Innenstadt fortgesetzt und intensiviert. Die Umgestaltung der Museumstraße läuft an; der Durchzugsverkehr
am Bozner Platz wird unterbunden; Einbahnen werden verändert. Stichtag für alle diese einschneidenden Maßnahmen ist Montag, der 23. August.
(Eiz) Dieser Tag wird unabhängig vom
Wetter "heiß": Er bringt die umfangreichsten Änderungen der Verkehrsorganisation
seit fast 20 Jahren. Dies sollte für alle ein
Anlaß sein, sich den Umstieg vom Auto
auf öffentliche Verkehrsmittel zu überlegen und sich auch des Fahrrades und
der eigenen Füße wieder stärker zu besinnen. In jedem Fall aber sollte man
diese und die folgenden Seiten aufmerksam lesen.
Und man sollte sich wieder in Erinnerung
rufen, was zum Verkehrskonzept (VKZ)
geführt hat, das heute auch solche Fachleute als gut und richtig bezeichnen, die
damit gar nicht befaßt waren: "Der Verkehr in Innsbruck ist unerträglich - es muß
etwas geschehen!", "Menschen ja, Autos
nein" und: "Verkehrsbelastung reduzieren!", lauteten
Zeitungs-Schlagzeilen
1989. Eine "Aktion Atemnot" demonstrierte, Ärzte appellierten. Die Stadtväter
reagierten; in ständigem Kontakt mit der
Wirtschaft und mit Bürgerinitiativen erstellten europaweit anerkannte Fachleute
Innsbrucks Verkehrskonzept.
Seine Ziele sind klar: Die Lebens- und
Umweltqualität in Innsbruck soll verbessert, die Wirtschaftskraft der Stadt
gestärkt werden. Es gibt nur einen Weg
dorthin: Der motorisierte Individuaiverkehr (MIV) muß so weit wie möglich
reduziert, der öffentliche Verkehr (ÖV)

gefördert werden, der nicht verzichtbare Rest des MIV muß sozial- und umweltverträglich gestaltet werden. Jeder
unterschreibt diese Ziele - aber nicht jeder
ist bereit, auch selbst die notwendigen

Konsequenzen zu tragen. Dies ist der
Grund, warum Appelle an die Vernunft allein nicht fruchten. Die Stadt muß deshalb
"Vernunft verordnen".
Eine der von den Verkehrsplanern als
"Grundsäulen des VKZ" bezeichneten
Maßnahmen, die sich in voller Umsetzung
befindet (siehe auch die folgenden Seiten),
ist die "flächendeckende Parkraumbewirtschaftung". Sie hat schon dazu geführt, daß man in der Innenstadt
wieder Parkplätze für Besorgungen
bekommt. Die Einnahmen aus dieser
Maßnahme fließen nicht in die Stadtkasse, sondern sind zweckgebunden für
die Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel!
Die Mobilität der Bewohner, Kunden und
Besucher soll nicht leiden, sondern gefördert werden. Nicht allein der Pkw garantiert Mobilität (im Gegenteil: läßt man ihn
unbeschränkt fahren, erstickt die Stadt im
Verkehr). Deshalb fördert das VKZ neben
dem umweltfreundlichen ÖV auch den
Fußgänger- und Fahrradverkehr.
Man will und kann das Auto nicht abschaffen, doch muß der unverzichtbare
Anteil des Individualverkehrs "stadtverträglich" geführt werden. Irgendwo muß er
fließen - deshalb ist Verkehrsberuhigung
nicht in allen Straßen möglich, auch wenn
betroffene Bewohner dies wünschen. Beispiel Salurner- und Maximilianstraße: Hier
soll die Einführung des Gegenverkehrs am
23. August nicht mehr Verkehr bringen als
bisher in einer Richtung. Sollte die Zählung in einem Jahr anderes ergeben, wird
die Stadt weitere flankierende Maßnahmen überlegen.


In der Museumstraße wird schon
gebaut — und so geht es weiter:
Am 7. Juli vergab der Stadtsenat in seiner 14. Sondersitzung zum VKZ die
Bauarbeiten für die Neugestaltung der
Museumstraße um rund 47 Mio. S: Sie
wird verkehrsberuhigt, durch öffentliche
Verkehrsmittel bestens erschlossen, eine
lebenswerte Einkaufs- und Bummelstraße. Die Verlegung der Postkabel
(vom Burggraben nach Osten) und der
Gasleitung (von der Sillgasse nach Westen) hat schon begonnen.
Derzeit sind noch zwei Fahrspuren offen, ab 23. August und für die Dauer
der gesamten Bauarbeiten nur mehr
eine (der Hauptverkehr rollt hier vorerst
durch den Franziskanerbogen zum
Rennweg). In die Museumstraße fahren
ab 23. August aus Richtung Burggraben
nur mehr: öffentlicher Verkehr, Fahrzeuge über 3,30 m Höhe (wegen der Höhenbeschränkung des Franzi skanerbogens),

STADTNACHRICHTEN - AUGUST 1993

Taxis und - bis zur Angerzellgasse - Lieferautos für die Ladetätigkeit und Anrainer zu privaten Abstellplätzen. Möglich bleibt die Zufahrt in die
Museumstraße über Universitätsstraße Angerzellgasse. Ab Allerheiligen wird
die Herzog-Otto-Straße in beiden
Richtungen befahrbar
sein. Ab
dann werden Zufahrtsbeschränkungen
auch für den Markt- und Burggraben
gelten.
Ab 23. August beginnt der Bau der südseitigen Straßenbahntrasse vom Burggraben in Richtung Osten. Ist das Geleise verlegt, wird mit der Verbreiterung
des Gehsteiges begonnen. Ab dem 26.
November - mit Beginn der vorweihnachtlichen Einkaufszeit - wird es keine
Bauarbeiten mehr geben. Sie gehen im
März 1994 am Burggraben und an der
Nordseite der Museumstraße weiter. •

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