Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.7

- S.34

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"Gesunde Stadt 2000": Ein "Netzwerk"
wird geflochten - Gilmschule beispielhaft
Gesundheit ist mehr als das Fehlen von Krankheit - jeder kann in seinem Bereich die
Voraussetzungen dafür fördern. Die Stadt steht da nicht zurück: D e r Gemeinderat hat
am 2 1 . Mai 1992 einhellig eine Deklaration beschlossen, wonach Innsbruck am Nationalen N e t z w e r k "Gesunde Städte Österreichs" m i t w i r k t . Alle Dienststellen der Stadt
sind angehalten, bei ihrer Tätigkeit die Grundsätze der Gesundheitsförderung zu
beachten. Im Stadtmagistrat koordiniert eine Projektgruppe unter Leitung von
Stadtphysika Dr. Doris Renner die ressortübergreifenden Aktivitäten.

(Eiz) Die bundesweite Zusammenarbeit
zur Gestaltung eines gesünderen Lebens in
österreichischen Städten ist das Ziel des
Nationalen Netzwerks, das wiederum Teil
des Projektes "Gesundheit für alle" der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist.
Ein Koordinationsbüro beim Städtebund
sorgt für Erfahrungsaustausch zwischen
den vorerst neun österreichischen Städten;
weitere kommen laufend dazu.

Unterricht einfließen. Ferner will man die
Schulmöbel auf ihre gesundheitliche Eignung untersuchen, die Beleuchtung der
Klassenzimmer testen lassen, beim Ausmalen auf gesundheitlich unbedenkliche
Farben achten und Grünpflanzen in die
Klassen bringen, die das Raumklima verbessern.

Sehr viel gescheh
Neben Stadtphysika Dr. I
Renner wirkt der Leiter <
Prophylaxe-Programms ir
Gesundheitsamt,
Eduard
Hofer, als Koordinator der
Projektgruppe. An Initiativarbeit ist inzwischen
schon "sehr viel" geschehen, berichtete Dr.
Renner bei einer Projektausschußsitzung am
22. Juni: Gemeinsam
mit der Abteilung II
(Schul-, Kultur- und
Sportamt), mit Bezirksschulinspektor
Franz
Kam thaler und dem Lehrkörper der Gilmschule unter
Direktor Robert Katschthaler
wurde das Projekt "Gesunde
Schule - Gilmschule" ins Leben
gerufen. Es wird mit Beginn des
kommenden Schuljahres im September
seine Arbeit aufnehmen.
Dir. Katschthaler berichtet, wie es dazu
kam: "In der Lehrerkonferenz werden wir
immer wieder mit großen gesundheitlichen, auch psychischen Problemen konfrontiert." Das Projekt "Gesunde Schule"
sieht deshalb eine Fülle von Maßnahmen
vor. So wird der Zahnprophylaxe, dem
Haltungsturnen, dem Problem übergewichtiger Kinder verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt.
Daneben werden Augen- und Gehöruntersuchungen sowie logopädische Untersuchungen systematisch durchgeführt. Auch
Allgemeinhygiene wird verstärkt in den

22

wendigkeit von Bewegungs- und Entspannungsübungen zwischen dem Unterricht
aufmerksam gemacht. "Erste Hilfe in der
Schule" wird gezielt gelehrt werden; die
Themen "Unfallverhütung in der Schule
und daheim" und "Mein Schulweg"
werden behandelt. Die Schüler werden
über gesundes Essen, die gesunde Jause
aufgeklärt; man plant auch, mit einem
Bio-Bauernhof Kontakt aufzunehmen. Bei
einem Plakatwettbewerb zum Thema "Ich
und meine Umwelt" und "Umwelt im
Elternhaus" werden Preise zu gewinnen
sein.
Auch Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten will man an der Gilmschule
künftig mit Förderung und Therapie begegnen: Ein fixer Sprechtag des Schulpädagogischen Dienstes wird ins Auge gefaßt.
Mit dem Schülerhort der Caritas (in
der Museumstraße), den viele
"Gilmschüler" in Anspruch nehmen, wird man intensiver zusammenarbeiten. Auch mit
dem Jugendrotkreuz, der
Polizei
(Verkehrserziehung, Fremdenpolizei), aber
auch mit dem Jugendund Sozialamt sind verstärkte Kontakte geplant.

""Humane
Schule"

Aber auch die Integration ausländischer
Kinder (durch Spielfeste u. ä.) will die
Schule verstärkt fördern. In den Klassen
sollen diese Kinder ihre Heimat vorstellen;
es werden Deutschkurse für ausländische
Kinder gemeinsam mit ihren Eltern
angeboten. In einer Klasse gibt es vier
behinderte Kinder, die pädagogische
Sondermaßnahmen und Förderung brauchen: Auch dies wird man gezielt angehen.
Jeder Lehrer wird verstärkt auf die Not-

STADTNACHRICHTEN - JULI 1993

Die
Mutter
eines
Schülers, die über Fachkenntnisse verfügt, hat
sich bereit erklärt, Kinder
mit Haltungs- und Bewegungsschäden als Heilmasseurin zu behandeln.
Dir. Katschthaler: "Unser Projektausschuß plant regelmäßige Treffen. Es müssen ja auch Unterrichtsmaterialien erstellt oder besorgt werden.
Auch die Frage der "humanen Schule"
wollen wir uns stellen." Man darf auf die
Ergebnisse gespannt sein!
Im Stadtmagistrat selbst gibt es ein großes
Feld zu beackern, weiß Dr. Renner: Allein
im Beschaffungswesen kann man "unendlich viel tun". In den diversen Bereichen
sollen Verantwortliche beauftragt werden,
die sich um die Umsetzung der Richtlinien
kümmern, die in der vom Gemeinderat beschlossenen Deklaration festgeschrieben
sind. Manche Maßnahmen werden etwas
kosten - viele kosten nur eine gut überlegte, richtige Entscheidung...