Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.6

- S.4

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Fortsetzung von Seite 3
Staates stehend - richtig gehandelt. Dieser Mann ist jetzt der Buhmann und
"Baummörder". Ich persönlich ziehe
meinen Hut vor einem solchen Beamten, der mutig den Rechtsstaat vertritt,
ohne solche Persönlichkeiten gäbe es
kein geordnetes Staatswesen. Während
dieser Hofrat sogar auf Grund der Kampagne in der Öffentlichkeit eine Bombendrohung erhielt, wurde der "Held" gefeiert,
denn neben dem Baummörder gibt es
natürlich auch mit dem Leiter der Hofgartenverwaltung einen Helden. Ich sehe
die Dinge gegenteilig, das Verhalten dieses
Beamten liegt für mich bereits im Nahbereich von Insubordination und Amtsmißbrauch.
Auch ein Beamter legt, so wie ein politischer Mandatar, das Gelöbnis auf den
Rechtsstaat ab. Wenn jeder Beamte dann,
wenn eine Entscheidung nach Durchführung eines rechts staatlichen Verfahrens
nicht seinen Vorstellungen entspricht und
er also nicht recht behält, im Zeitalter
der Medien gegen die getroffene Entscheidung agiert, dann wären unsere Beamte
nicht mehr die Diener, sondern die Totengräber des Staates. Bedenklich ist nur, daß
heute der ein wahrer Held sein muß, der
das Recht verteidigt, denn er weiß, daß
er verteufelt wird, die um den Baum herumtanzenden Populisten, dies gilt für
Politiker genauso wie für Beamte,
haben es im Zeitgeist von heute leider
leichter.

Herzog-Otto-Ufer Schlüssel
zur Verkehrsberuhigung
Abschließend noch einige fachliche Feststellungen: Die Buche mußte nicht einem
Radweg weichen, sondern im Rahmen der
Innuferverbauung einer neuen Gesamtlösung für motorisierten Verkehr, Fußgänger
und Radfahrer; dabei mußte neben dieser
Verkehrsführung auch die Verlegung von
Versorgungsleitungen und die Trasse
des Hauptsammeikanals berücksichtigt
werden. Auch alle Fragen der regionalen
und überregionalen Anbindung sind Bestandteil der Planung. Mit der Gegenverkehrsführung am Herzog-Otto-Ufer steht
und fällt die Verkehrsberuhigung der
gesamten Innenstadt. Erst, wenn der Verkehr hier in beiden Richtungen fließt, können Marktgraben, Burggraben und
Museumstraße vom Durchzugsverkehr
entlastet und fußgängergerecht gestaltet
werden.
Die besagte Buche war auch keine botanische Rarität. 120jährige Buchen wachsen
zu Hunderten an den Hängen der Nordkette und auch viele im Stadtgebiet,
auch im Hofgarten gibt es ungleich mäch-

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Achtung: Für zwei Monate geänderte
Verkehrsführung am Innrain, Marktgraben, in der Herzog-Otto-Straße!
Im Zuge des Ausbaus der Herzog-Otto-Straße muß auch der Postkabelkanal neu verlegt
werden. N u n kommen diese Bauarbeiten in den Bereich Ottoburg-Innrain-Marktgraben,
und damit wurde d o r t (seit I. Juni) auf die Dauer von zwei Monaten eine Änderung der
Verkehrsorganisation notwendig: Die IVB-Busse fahren wieder um die Altstadt herum;
die Verkehrsspur vom Innrain zur Höttinger Innbrücke w i r d aufgehoben; dafür ist die
Durchfahrt von Mariahilf zur Innstraße wieder möglich.

Die Verkehrsmaßnahmen im einzelnen:
# Der Gegenverkehr am Innrain (in Richtung Osten, am Churrasco-Haus vorbei zur
Höttinger Innbrücke) ist für die Dauer der
Bauarbeiten (bis 31. Juli) nicht möglich.
Damit die Erreichbarkeit von St. Nikolaus
aus Richtung Westen erhalten bleibt, wird
die Durchfahrt^sperre durch Mariahilf aufgehoben: Autofahrer aus dem Westen (von
der Höttinger Au) können bei der Kreuzung an der Nordseite der Universitätsbrücke geradeaus in Richtung St. Nikolaus
weiterfahren.
# Die Busse der Linien "A", "K", "N"
und "C" fahren, von der Maria-TheresienStraße kommend, nicht über die Gegenverkehrsspur am Marktgraben, sondern
(wie vor dem 5. Oktober 1992) über den
Burggraben, durch den Franziskanerbogen
zum Rennweg, dann durch die Herrengasse zur Herzog-Otto-Straße.
# Die Busse fahren dabei wieder die
(früher bestandene) Haltestelle beim Landestheater an.
# Die Haltestelle des "C" in Richtung
Wiltenberg ist (wieder) bei der Markthalle.
# Für die drei Linien "A", "K" und "N",
tigere Buchen. Zur Sauerstoffbilanz darf
ich festhalten, daß es im Innsbrucker
Gemeindegebiet 4.000 Hektar Wald
gibt. Vorsichtig geschätzt stehen auf
einem Hektar 400 Bäume, insgesamt somit 1,6 Millionen Bäume. Fällt man einen
von 1,6 Millionen Bäumen, wird sich an
der Sauerstoffbilanz verläßlich nichts
ändern.

Innenstadt-Grünbilanz
wird verbessert!
Anstelle dieser 123 Jahre alten und
zu zwei Drittel faulen Buche sowie
einiger weiterer Bäume, die ebenfalls gefällt wurden, werden auf der Kongreßhausseite 10 neue Bäume gepflanzt,

STADTNACHRICHTEN - JUNI 1993

die, von der Herzog-Otto-Straße kommend, über die Innbrücke fahren, gab es
früher die Haltestelle beim ehemaligen
Kiosk an der Südseite der Höttinger Innbrücke. Diese Haltestelle muß aufgrund
der Baustellen-Situation auf die Innbrücke verlegt werden, sodaß (für die
Dauer der Arbeiten) der Radweg über die
Brücke in Richtung Hötting/St. Nikolaus
nicht benutzbar ist.

Die (Gegenverkehrs-)Busspur am
Marktgraben bleibt markiert und beschildert, nur wird sie in den kommenden zwei
Monaten nicht von den Bussen, sondern
nur noch von Taxis befahren, womit diesen die Zufahrt in die Altstadt (mit Einfahrt durch die Seilergasse) weiterhin
möglich ist. - Zur Klarstellung: Diese Gegenverkehrsspur wird nach Abschluß der
Arbeiten selbstverständlich wieder für
Busse in Betrieb genommen!
• Die derzeitige Vorrangregelung an der
Innbrücke bei der Ottoburg muß geändert
werden. Der Verkehr aus der Herzog-OttoStraße in Richtung Westen erhält Vorrang
(er ist derzeit abgewertet).
Die Bevölkerung wird um Verständnis
für diese unumgänglich notwendigen
Maßnahmen gebeten.

auf dem Grünstreifen, der künftig den
Radweg am Inn von der Herzog-OttoStraße trennt, weitere 22 Bäume. Diese
können sich auf dem 2,5 m breiten Grünstreifen zwischen Straße und Radweg bestens entwickeln, weil sie genügend
Wurzelraum haben. Die Grünbilanz im
Stadtgebiet ist nach Abschluß der Arbeiten
am Herzog-Otto-Ufer besser als vorher.
Diese Vorgangsweise entspricht auch
der grundsätzlichen Haltung der Stadtführung. Müssen schon Bäume gefällt
werden, und wir haben damit auch keine
Freude, dann werden diese gefällten Bäume durch mindestens gleich viel - wenn
nicht mehr - Bäume ersetzt, unsere Stadt
muß nicht grün bleiben, sie soll noch grüner werden!