Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.5

- S.23

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Diese Ausgabe – 1993_Innsbrucker_Stadtnachrichten_05
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Gesamter Text dieser Seite:
Idealisten machten Frühjahrsputz am Inn
Eine Stadt, die auf Sauberkeit W e r t legt, erkennt man auch am Zustand ihrer Flußufer.
Vielerlei Unrat müssen die Flüsse schlucken, und wenn man an den schön
gestalteten Promenaden einen Spaziergang unternimmt, so kann man an den Ufern
nicht nur Papiersackerln, Glassplitter oder z. B. Bananenschalen, sondern sogar
ausgediente Kühlschränke, Teppiche, Einkaufswagerln und verrostete Fahrräder und
Mopeds entdecken. Wahrlich keine Zierde für die Stadt und auch kein Ruhmesblatt
für die Menschen, die hier wohnen.

(we) Am Samstag, den 24. April war am
Inn Frühjahrsputz angesagt. Den ganzen
Vormittag waren gut und gern 100 Idealisten im Einsatz, um die Abfälle gleichgültiger Zeitgenossen wegzuräumen.
Manche haben es immer noch nicht begriffen: Die leere Zigarettenschachtel fliegt
aus dem fahrenden Auto, der schrottreife
PKW wird irgendwo klammheimlich abgestellt, der ausgediente Kühlschrank wird,
um sich die Entsorgungsgebühr zu ersparen, das Flußufer hinabgeschmissen. Ja,
besonders die Flüsse werden immer noch
als Müllschlucker mißbraucht. Es darf
nicht sein, daß die öffentliche Hand oder
eben Idealisten den Dreck, den andere hinterlassen, wegräumen müssen. Jeder ist für
sich verantwortlich. Es muß auch hier ein
Umdenken geben. Doch noch ist es nicht
so weit, und die sogenannten "schwarzen
Schafe" werden wohl nie aussterben.
Seit im Vorjahr eine erste offizielle
Innuferreinigung
erfolgreich
verlaufen
ist, hat das Amt für Umweltschutz der
Stadt Innsbruck beschlossen, gemeinsam
mit der Wasserwacht und anderen
idealistisch eingestellten Vereinen nun je-

des Jahr eine derartige Aktion zu starten.
Bei einem Koordinationsgespräch am 14.
April unter der Leitung von Heinrich Geiger vom Umweltamt hatten
zahlreiche Vereine ihr Mittun
zugesagt. Unter
den vorwiegend
sportlich ausgerichteten Institutionen fanden
sich z. B. auch
die Mitglieder
des Innsbrucker
Literatenvereins
"Akropolis",
die einen Vormittag opferten
und aktiv und
bewußt
Umweltschutz be- Im Einsatz für ein sauberes Innsbruck. Idealisten räumen die Abfälle weg, die
(Foto: Murauer)
treiben wollten. andere sorglos das Ufer hinunterwarfen.
Der Unrat wurde in Säcken gesammelt und
an den Straßenrand gestellt, wo sie noch
am Vormittag von Kleintransportern des
Zentralhofes abtransportiert wurden. Bei

Brunnen vor der Johanneskirche
mit Bronzefigur des hl. Josef
(Th) Den Platz vor der
Johanneskirche am Innrain ziert
eine neue, dem Landespatron
gewidmete Brunnenanlage. Obwohl schon im Herbst 1992
aufgestellt, rinnt erst seit einigen Wochen Wasser aus den
beiden, in unterschiedlicher
Höhe angebrachten Rohren. Die
Brunnenanlage
wurde
vom
Bildhauer Prof. Emmerich Kerle gestaltet und zeigt als Bronzefigur den hl. Josef mit langem
Lederschurz und großem Beil.
Für die Brunnenschale und das
Podest verwendete der Künstler
Kramsacher Marmor. Das im
Auftrag der Stadtgemeinde gestaltete Kunstwerk lädt zum Betrachten und zum Verweilen
ein. Die Kosten
betrugen
300.000 Schilling.


einem Mittagessen gab es eine Abschlußbesprechung, um Erfahrenswerte für die
nächstjährige Aktion zu sammeln.
Insgesamt wurden fünf Tonnen Unrat eingesammelt. An der Säuberungsaktion nahmen 124 Personen teil.
Vermehrt tauchen nun seit der Einführung
des Entsorgungsbeitrages alte Kühlschränke an den Flußufern auf, für die sich die
Besitzer den Entsorgungsbeitrag von 770 S
sparen wollten. Achtung, bitte daran den-

J-^er
künstlerisch
gestaltete
Brunnen
auf dem
Kirchenvorplatz,
am Innrain ist
dem Landespatron
gewidmet.
(Foto:
Murauer)

STADTNACHRICHTEN - MAI 1993

kern Seit 1. April ist beim Kauf eines neuen Kühlschrankes der Entsorgungsbeitrag
für den alten inkludiert. Der Händler ist in
diesem Fall zur Rücknahme verpflichtet,
auch wenn der ausgediente Kühlschrank
bei einer anderen Firma gekauft wurde.
Wenn jemand einen Kühlschrank entsorgen möchte, ohne daß er einen neuen
kauft, besteht die Möglichkeit, ihn im städtischen Zentralhof, Roßaugasse 4, gegen
den Entsorgungsbeitrag von 770 S abzugeben. Die Innufer oder andere "geheime"
Plätze sollte man bitte verschonen. Wer
Zeuge einer wilden Ablagerung wird und
den Umweltsünder "in flagranti" erwischt,
sollte nach Möglichkeit die Autonummer
notieren und diese im Umweltschutzamt
im Neuen Rathaus, Telefon, 53 60 / 343
bekanntgeben.

Teilgenommen haben: Sportvereinigung
Sieg langer, Wasserschutzwacht, Funkclub Innsbruck, FF Reichenau, Neue
Akropolis, Sportvereinigung Lohbach/
Kranebitten, Tiroler Tauchsportclub Ibk.,
Pfadfinder, Tauchclub Sub-Austria, FF
Neu Arzl, Tiroler Wassersportverein/
Paddeln, Eisenbahnersportverein/Fischen,
Tiroler Wasserwacht, Sportvereinigung
O-Dorf, Heeressportverein Tirol/Wandern, Innsbrucker Grüne.

II