Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.3

- S.25

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Bilanz und Vorschau
Berichte der amtsführenden Mitglieder des Stadtsenates aus der
Gemeinderatsdebatte für das Budget 1993

Aufforstung und
Lawinenschutz
an der Nordkette
Zu Beginn seiner
Ausführungen bei
der Budgetdebatte zum Jahresvoranschlag im Gemeinderat
ging
Stadtrat Dipl.-Ing.
Eugen Sprenger
auf zwei wesentliche Forstprojekte auf der NordStadtrat Dipl.-Ing.
kette
ein.
Er
Eugen Sprenger
berichtete
von
der Hochlagenaufforstung
und Schutzwaldsanierung zwischen Kranebitten und
Mühlauer Klamm, die bei einer Laufzeit bis
zum Jahre 2005 rund 23 Millionen Schilling erfordern.

(Th) Bisher wurden von dem Betrag, der
zum Großteil von Land und Bund aufgebracht wird, 7,5 Millionen Schilling verbraucht. Bis auf die Begrünung und Aufforstung fertiggestellt wurde hingegen das
zweite Projekt: Die Verbauung der Rastlbodenlawine, wobei für dieses 30-Millionen-Schilling-Vorhaben auf das Jahr 1992
ein Betrag von 3,5 Millionen Schilling entfiel. Nach einer Reihe von baulichen Verbesserungen bei städtischen Almen ist nun
bei der Höttinger Alm eine neue Quellfassung in Planung.
Um die Parkaufsicht in den städtischen
Grünanlagen verstärken zu können, wurde
eine Million Schilling in das Budget aufgenommen. Der Zuwachs an städtischen
Grünflächen betrug 1992 6.000 m2.
Sehr bewährt hat sich bisher die Kompostierungsanlage für Grünabfälle in der
Roßau. Die große Menge an Baum- und
Strauchschnitt - 1992 waren es rund
18.000 m3 - hat die Erwartungen der Fachleute übertroffen. Weitergeführt wurde die
Sanierung des Baumbestandes in der Stadt.
Umfangreich ist die Liste der Planungen
für die Grünbereiche um Schulen, Kindergärten, an Straßen und Promenaden. 126
Baumneupflanzungen und 70 Ergänzungspflanzungen stehen den vorgesehenen
zwanzig Baumfällungen gegenüber. Unmittelbar vor der Verwirklichung steht das
Großprojekt des Hochwasserschutzes an
der Sili und, im Zusammenhang damit, die
Errichtung der Sillpromenade und des
Radweges vom Stadtpark flußabwärts bis
zur Sillmündung (vgl. Seite 3).

14

Stadtrat Sprenger, der auch für den Sozialbereich verantwortlich ist, machte in dieser Funktion Aussagen zu den städtischen
Wohnheimen. Mit einem Kostenaufwand
von 720.000 Schilling wurde im Wohnheim Hötting eine moderne Telefonanlage
hergestellt. 1993 beginnen die Baumaßnahmen für die zweite Pflegestation. Das
Wohnheim Pradl, dessen Küche 1992
großzügig umgebaut wurde, bereitet jährlich 20.000 Mahlzeiten für "Essen auf Rädern" zu. Baumaßnahmen sind vorgesehen
für die Errichtung einer fünften Pflegestation sowie für die Sanierung der Eßräume.
Auch im Wohnheim Saggen wurden Pflegeeinrichtungen geschaffen, nun folgen
Sanierungsarbeiten in den Tagesräumen.
In Zusammenarbeit mit dem Sozial- und
Gesundheitssprengel führt die Stadtgemeinde heuer die Winterschlafstelle für
Obdachlose im ehemaligen Kolpinghaus.
1992 konnte die Hauskrankenpflege auf
ihre zwanzigjährige Tätigkeit zurückblicken. In dieser Zeit wurden 3.000 pflegebedürftige Bürger in 137.000 Pflegestunden betreut. "Essen auf Rädern"
versorgt derzeit täglich 600 Personen mit
einer warmen Mahlzeit.


Verkehr bleibt
auch 1993 ein
brennendes Thema
Zwei
Probleme
drücken alle österreichischen Großstädte: Die Wohnungsnot und der
überhandnehmende Verkehr. "Verkehrsstadtrat" Dr.
Harald
Hummel
befaßte sich in
seiner Rede im
Rahmen der BudStR. Dr. Harald Hummel
getdebatte
des
Innsbrucker Gemeinderates vor allem mit
dem Fortschreiten der Verwirklichung des
Verkehrskonzeptes. Die Quintessenz seiner
Rede: Die Beschlüsse im Zuge des VKZ
wurden im Stadtsenat und im Gemeinderat
mit großen Mehrheiten gefaßt und sind keine Einzelentscheidungen.

(bp) Schon zu Beginn seiner Rede wies
StR. Dr. Harald Hummel auf die Dringlichkeit des Innsbrucker Verkehrskonzeptes hin
und forderte alle Gemeinderatsmitglieder
auf, hinter den Entscheidungen für das

STADTNACHRICHTEN - MÄRZ 1993

VKZ, die sie einst mitgetroffen haben, zu
stehen, denn: "Alle Verkehrsmaßnahmen,
die im Zuge der Umsetzung des Verkehrskonzeptes in Innsbruck getroffen wurden,
beruhen nicht etwa auf Einzelentscheidungen des Herrn Bürgermeisters oder einzelner Mitglieder des Stadtsenates."
Ein Verkehrskonzept, das alle Bürger zufriedenstellen kann, gibt es nicht. Was einem Radfahrer in sein "Konzept" paßt, behindert möglicherweise den Autofahrer.
Jeder Verkehrsteilnehmer sieht die Verkehrsproblematik eben aus seiner Sicht.
Wenn man außerdem bedenkt, daß die
Menschen, die zu Fuß gehen, manchmal
auch mit dem Rad fahren und sich meist
auch mit dem Auto fortbewegen, haben
sie, je nach Wahl ihres Verkehrsmittels,
insgesamt drei Meinungen. Bei so viel Uneinigkeit müssen Politiker eben oft unpopuläre Mittelwege suchen und im optimalen Fall dann auch hinter ihren
Entscheidungen stehen. "Jede Verkehrspolitik muß eine Gesamtsicht im Auge behalten und muß bemüht sein, einen möglichsten Ausgleich der unterschiedlichen
Interessen zu finden."
Für StR. Dr. Hummel hatte Innsbruck nur
die Wahl, den früheren Zustand zu belassen, "oder nach einem Verkehrsberuhigungskonzept zu suchen und es schrittweise umzusetzen, wie dies Jahre hindurch
vom Gemeinderat und von der Presse verlangt wurde". Innsbruck würde ohne Verkehrskonzept mit Sicherheit dem Verkehrsinfarkt zusteuern.
Bei der Vorstellung des VKZ hat man für
dessen Verwirklichung einen Zeitraum
von mindestens zehn Jahren genannt, nun
si nd gerade erst zwei Jahre vergangen, und
jetzt schon endgültige Ergebnisse zu erwarten, wäre nicht nur nach Ansicht der
Experten verfrüht. Das Straßen- und Verkehrsamt kann jedenfalls einen sehr umfangreichen Tätigkeitsbericht vorweisen.
So sind im Jahre 1992 insgesamt 2.555
Bescheide wie z. B. für Straßenbauarbeiten, Ausnahmebewilligungen in Einzelfällen, Abschleppungen, Radfahrbewilligungen u. a. erlassen worden. Darunter auch
687 Bescheide für bzw. 18 gegen Anwohnerparkkarten. Im Vergleich: 1991 gab es
insgesamt 2.291 Bescheide. Weiters wurden 525 Verordnungen erlassen, 34 weniger als im Vergleichszeitraum 1.991. Für
14 Sitzungen des Verkehrsausschusses
1992 wurden 1.077 Vorlageberichte
erarbeitet, insgesamt wurden 223 Programmpunkte behandelt. Besonders die
Parkraumbewirtschaftung und das Anwohnerparken machten im Jahre 1992 erhebli-