Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.3

- S.16

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Diese Ausgabe – 1993_Innsbrucker_Stadtnachrichten_03
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Gesamter Text dieser Seite:
Eigenkompostierung Humus aus Abfällen
Biologische Abfälle aus Küche und
Garten müssen nicht in der Mülltonne
landen, sondern können von jedem
selbst zu wertvollem Humus verarbeitet werden. Dazu nötig ist lediglich ein
halbschattiges Plätzchen im Garten
oder Innenhof, auf dem ein Kompostbehälter aufgestellt werden kann,
etwas Wissen über den Kompostierungsprozeß und die Bereitschaft,
etwas Zeit zu investieren.
Die Bio-Abfälle machen ungefähr ein
Drittel des Hausmülls aus. Durch die
Verwertung wird die Deponie entlastet
und der eigene Geldbeutel geschont.
Deshalb sollte überall dort, wo es möglich ist, selbst kompostiert werden.
Die Stadtgemeinde Innsbruck unterstützt (vgl. dazu Bericht auf Seite 4)
die Eigenkompostierung und bietet
dazu an:
* Vorträge in jenen Stadtteilen, in
denen Kompostierung besonders gut
möglich ist;
O telefonische und persönliche Beratung;
*• Förderungen für die Anschaffung

von Kompostern bzw. Kompostgeräten (wie z. B. Siebe) in der Höhe von
50 % des Preises, maximal jedoch
S 500,—. Die Komposter sind in verschiedenen Ausführungen im Handel
erhältlich und kosten zwischen
S 300,— und S 2.500—
* Förderungen für die Inanspruchnahme von Häcksel- und Umsetzdiensten.
Diese zerkleinern mit geeigneten
Gerätschaften anfallenden Baum- und
Strauchschnitt, sodaß er problemlos
kompostiert werden kann. Das Häckselgut ist für den Kompostierungsprozeß wichtig. Bis zu zwei Stunden pro
Jahr werden mit S 200,—/ Stunde
gefördert.
Voraussetzung zur Erlangung einer
Förderung ist die Verpflichtung zur
Eigenkompostierung für mindestens
zwei Jahre und der glaubhafte Nachweis von entsprechendem Wissen
bzw. Erfahrung.
Nähere Auskünfte erhalten Sie beim
Komposttelefon der Innsbrucker
Abfallberatung: 45 5 75 - 75 Durchwahl.

Abfalltrennung in Wohnblocks:
Und sie rentiert sich doch!
Was habe ich davon, wenn ich
Abfall vermeide und die anderen
Leute im Haus Glas, Papier, Kartons... alles zusammen zum Restmüll
schmeißen?
Solche resignierte Anfragen werden
relativ häufig an die Umweltberatung gerichtet. Denn die weitverbreitete Anonymität wirkt sich auch im
Abfallbereich negativ aus.
Und je größer die Anonymität, desto
schwieriger ist es, die Leute zu
einem Handeln für eine gemeinsame
lebenswerte Zukunft zu animieren.
Allerdings gibt es auch Gegenbeispiele. Im Olympischen Dorf hat sich
gezeigt, daß es einige Hausmeister
gibt, die aktiv zur Verringerung der
Abfallmengen beitragen. Durch ihr
Engagement in Sachen Abfall sparen
sie den Mietern einiges an Kosten

und dies nur durch eine ordentliche
Mülltrennung. Die Kosteneinsparung ist gewaltig. Derzeit kostet
eine 8oo-Liter-Tonne lo.25o,- S Bei
einer Einsparung von zwei Behältern
werden den einzelnen Wohnblock«,
somit 25.ooo,-S/Jahr an Abfallgebühren weniger verrechnet.
Ab 1993 wird auch "Übermüll"
berechnet. Das heißt, wenn sich die
Behälter wegen Überfüllung nicht
schließen lassen, kostet das einen
Aufschlag von 3o Prozent. Für die
Entleerung einer 8oo-Liter-Tonne
werden in einem solchen Fall 65,- S
zusätzlich verrechnet.
Warum kostet das alles so viel ?
Wenn man bedenkt, daß allein die
fachgerechte Entsorgung eines Kühlschrankes 55o,- S kostet, die Entsorgung einer Leuchtstofflampe lo,- S,

GELDS PARENTI ST Wl " " _<,

Was man über die Müllgebühr
wissen muß, um zu sparen ...
Laut Gesetz müssen sämtliche
Kosten für Müllsammlung und
umweltgerechte Entsorgung durch
die Müllgebühren gedeckt werden:
Die Müllgebühr muß also "kostendeckend" sein. Es dürfen also weder
Gewinne noch Verluste gemacht
werden.
In der Gebühr beinhaltet sind nicht
nur Müllabfuhr und Deponiekosten
für den sogenannten Restmüll, sondern auch kostspielige, für den Bürger jedoch kostenlose Serviceleistungen wie Sperrmüllabfuhr, Giftmüllsammlungen, Altglas- und Altpapiersammlungen sowie die äußerst
kostenintensive Entsorgung von z. B.
Kühlschränken. Um Schäden an
Mensch und Umwelt, wie sie in der
Vergangenheit wiederholt durch
nicht umweltverträgliche Entsorgung
entstanden sind, zukünftig zu verhindern, ist ein wesentlich höherer technischer und organisatorischer Aufwand notwendig. Dadurch steigen
auch die Müllgebühren.
Wie spart man bei den Müllgebühren?
Der größte Teil der Müllgebühr, die
sogenannte "weitere Gebühr", wird
aufgrund der Größe der benötigten
Müllbehälter berechnet. Wer weniger Müll produziert, zahlt auch
weniger.
Müllvermeidung heißt: bewußtes
Einkaufen (z. B. Produkte mit weniger Verpackung), Eigenkompostierung (in dieser Ausgabe der Stadtnachrichten hier und auf Seite 4
näher beschrieben!), Trennen von
Papier, Glas, Metall etc.

Durch Müllsparen überflüssig
gewordene Müllbehälter können
abbestellt werden: Informieren Sie
sich telefonisch bei der Innsbrucker
Abfallberatung.
Wer seine Müllbehälter am Abholtag am Straßenrand bereitstellt,
erspart der städtischen Müllabfuhr
zusätzliche Arbeit und sich selbst
20 % der "weiteren Gebühr". Anträge für 1994 können schon jetzt
gestellt werden. Telefonische Informationen siehe unten.
Was ist verboten?
Besonders "kostenbewußte" Mitbürger versuchen immer wieder, ihren
Müll auf andere Art loszuwerden:
sie werfen ihn in fremde Container
oder deponieren ihn am Straßenrand, im Wald... Doch Vorsicht!
Wer erwischt wird, hat mit einer
"saftigen" Verwaltungsstrafe zu
rechnen! Im Jahr 1992 wurden
bereits zahlreiche Anzeigen erstattet.
Wichtig bei Anzeigen: Was wurde
wann wo durch wen (Kfz.-Kennzeichen!) abgelagert? !
Verboten ist auch das Einwerfen
jener Fraktionen, die nach den
Gesetzen getrennt zu sammeln sind,
in die Restmüllbehälter: Altglas,
Altpapier, Altkartonagen bzw.
Altmetall (Haushaltsschrott) darf
nur noch in die dafür vorgesehenen Trennbehälter eingebracht
werden.
Ausführliche
Informationen
erhalten Sie bei der Innsbrucker
Abfallberatung: Tel.: 45575 -74,
-75 Durchwahl.

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COKITFHWER

EXTRK-3ERECHNE-

Diese Zeichnung fertigte Hausmeister Ostermünchner, der zwei städtische
Wohnblöcke in der Schützenstraße betreut, für die Anschlagtafel "seiner"
Häuser an. Hausmeister Schöpf hat diese gute Idee auch für seine Häuser
übernommen.
ein. Sie beobachten das Müllvolumen, schreiben Informationen für die
Anschlagtafeln, sprechen die Hausbewohner an und geben ihnen Mülltrenntips. Im letzten Jahr wurden dort
immer wieder leere Container beiseite gestellt, um zu überprüfen, wieviel
eingespart werden könnte - ob so
viele halb leer sind, daß auch mit
weniger Behältern das Auslangen
gefunden werden kann.
So hat sich schließlich erwiesen, daß
in vier Wohnblocks in der SchützenStraße (mit jeweils etwa 4o Parteien)
von sechs Containern (zu 8oo 1) überall zwei eingespart werden konnten -

kann man sich vorstellen, daß die
öffentliche Hand sehr hohe Ausgaben
für Abfall tätigen muß.
In den Abfallgebühren sind Depo
niekosten, Kosten für Problemstoffsammlungen, Kosten für Müllabfuhr, Behälter, Infrastruktur, Abfall
beratung... enthalten. Daß die Depo
nierungskosten für Müll aufgrund
der notwendigen Sicherheitsmaßnahmen steigen, ist einsichtig.
Schon wieder viele Gründe für die
Abfallvermeidung !
Und denken Sie daran: nicht alles,
was angeboten wird, muß auch
gekauft werden.


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Müllerstraße 26, Telefon 57 56 56, Telefax58 05 24

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