Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.3

- S.9

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Diese Ausgabe – 1993_Innsbrucker_Stadtnachrichten_03
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Nun auch in Innsbruck
südlich des Inn Tollwut-Sperre!
Der am 15. Februar im Saggen entdeckte und dann in der Folge von einem
Polizisten in der Bienerstraße erlegte Fuchs war tatsächlich an Tollwut
erkrankt. Dies hat eine Untersuchung in der Bundesanstalt für Tierseuchenbekämpfung in Mödling, wohin der Kadaver von der Innsbrucker Veterinärabteilung
geschickt w o r d e n war. ergeben.

(we) Die Folge war, daß nunmehr, so wie
schon die Gemeindegebiete InnsbruckLand, auch der gesamte Bereich südlich
des Inn, also auch große Teile des Stadtgebietes von Innsbruck, zum TollwutSperrgebiet erklärt werden mußten.
Bereits im Dezember des Vorjahres wurde
in Wüten ein tollwütiger Fuchs entdeckt.
Damals glaubte man, daß durch Köderauslegung mit prophylaktischem Impfstoff
die Sache in den Griff zu bekommen wäre.
Da nun innerhalb kurzer Zeit der zweite
Fall auftrat, kommt man - so Amtstierarzt Dr. Franz Winkler - um eine Sperre
nicht herum. Bereits 1977 wurde in
Innsbruck eine Tollwutsperre verordnet,
die aber im Juni 1980 wieder aufgehoben
wurde.
Tollwutsperrgebiet bedeutet, daß Hunde
und Katzen nicht mehr frei herumlaufen
dürfen. Für Hunde herrscht Leinenzwang
und in allen Lokalitäten Maulkorbpflicht.
Die Tierbesitzer werden um Verständnis
für diese unumgängliche Maßnahme gebeten und ersucht, sich auch im Interesse ihres vierbeinigen Lieblings an die Verordnungen zu halten. In Tollwutsperrgebieten
können frei herumlaufende Hunde und
Katzen erschossen werden.

Gesundheits-Stadtrat Peter Moser ersucht
die Bevölkerung, sich tollwutverdächtigen lebenden oder toten Tieren nicht zu
nähern. Eventuelle Vorfälle sind sofort
der nächsten Polizeidienststelle zu melden.
Verdacht auf Tollwut besteht u. a., wenn
sonst scheue Tiere vor dem Menschen
nicht flüchten, sondern ungewöhnlich zutraulich sind. Jede Berührung eines verdächtigen (auch toten) Tieres ist zu vermeiden.
Achtung: Besonders Kinder sollten
über die möglichen Gefahren aufgeklärt
werden. Die Wutkrankheit ist eine vorn
Tier auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheit und verläuft, wenn nicht
rechtzeitig eine Wundschutzbehandlung
erfolgt, ausnahmslos tödlich. Der Virus
wird mit dem Speichel infizierter Tiere
durch Kratzen oder Beissen auf den Menschen übertragen.
Da das Virus äußerst widerstandsfähig ist
und mit dem Speichel auch auf das Fell
oder die Haut des Tieres oder sogar auf die
von Tieren berührten Gegenstände übertragen wird, kann sich der Mensch schon
durch bloße Berührung eines solchen
lebenden oder toten Tieres oder Gegenstandes anstecken.


Wohnungsamt:
Vorrang für
Eltern mit
Kleinkindern
(we) Mütter oder Väter mit Kleinkindern, die beim Wohnungsamt
der Stadt Innsbruck um einen Gesprächstermin anstehen, haben es
nun leichter. Um die immer wieder
vorkommenden langen Wartezeiten
zu verkürzen, wird diese Personengruppe jeweils am Dienstag und
Donnerstag im Rahmen des normalen Parteienverkehrs zwischen 8
und 10 Uhr bevorzugt behandelt.
Die übrigen Wohnungswerber werden
um Verständnis gebeten, wenn zu den
genannten Zeiten Eltern, die in Begleitung ihrer "lieben Kleinen" zur
Sprechstunde ins Wohnungsamt kommen, vorgenommen werden. Die restliche Zeit bis 11.30 Uhr werden alle
Wohnungssuchenden ohne Ausnahme
in der Reihenfolge ihres Eintreffens
berücksichtigt.
Der Wunsch des städtischen Referates
"Frau und Familie", im Wohnungsamt
getrennte Sprechstunden für "geplagte" Eltern einzuführen, konnte aufgrund der gegebenen Personalausstattung in Verbindung mit dem kaum
zu bewältigenden Arbeitsanfall nicht
erfüllt werden.
OAR Karl Heiss vom städtischen
Wohnungsamt hofft, daß mit diesem
Kompromiß dennoch ein Ausweg
gefunden werden konnte.


Partnerstadt Sarajevo: Innsbruck hilft weiter
(we) Die Hilfsaktion der Stadt Innsbruck
für die schwergeprüfte Partnerstadt Sarajevo ist weiter voll im Laufen. Der Ankauf und der Transport des dringend
gewünschten Satelliten-Telefones ist gesichert. Die Anschaffungskosten von
knapp 490.000 S werden von der Stadt
Innsbruck zusätzlich zur Verfügung
gestellt; die Spenden der Innsbrucker
Bürger (und ihre Verdoppelung) werden
ausschließlich zur Anschaffung (über)lebenswichtiger Waren verwendet. Weiters wurde vom Roten Kreuz ein Rettungswagen angekauft, der nun dieser

10

Tage via Laibach nach Sarajevo überstellt
werden wird. Gleichzeitig mit dieser Lieferung werden auch einige dringend
benötigte Rollstühle mitgeschickt. Auf
Hochtouren laufen die Bemühungen,
Flüchtlinge aus Sarajevo, vor allem verletzte Kinder, nach Innsbruck zu bringen,
um ihnen Schutz und die notwendige medizinische Versorgung zukommen zu lassen. Konkret ist der Plan, dem berühmten
Kinderchor aus Sarajevo, bekannt unter
dem Namen "Die Däumlinge", in Innsbruck Unterkunft zu gewähren. Von hier
aus sollen dann Europakonzerte organi-

STADTNACHRICHTEN - MÄRZ 1993

siert werden. Leider ist an eine Ausreise
derzeit noch nicht zu denken. Innsbruck
hat nun das Flüchtlings-Hochkommissariat bei der UNO eingeschaltet, um die
Ausreise der Betroffenen schnellstens zu
ermöglichen.
Die Stadt Innsbruck bittet weiterhin ihre Bürger um Geldspenden für die in
arger Not befindliche Partnerstadt. Zur
Erinnerung nochmals das Konto: "Innsbruck hilft Sarajevo", Tiroler Sparkasse
Nr. 0000 - 00 61 55. Bisher wurden 1,1
Mio. S gespendet. Der Betrag wird bekanntlich von der Stadt verdoppelt. •