Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.3

- S.4

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Diese Ausgabe – 1993_Innsbrucker_Stadtnachrichten_03
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Die Stadt fördert ab heuer
die Eigenkompostierung
Das Tiroler Abfallwirtschaftsgesetzes verpflichtet die Gemeinden, sobald die Möglichkeit
zur Kompostierung besteht, kompostierfähige Abfälle getrennt zu sammeln und zu verw e r t e n . Mit der Sammlung, dem Transport und der Behandlung dieser Abfälle ist naturgemäß auch eine gewisse Umweltbelastung verbunden. Darum ist die Kompostierung im
eigenen Garten, w o immer sie möglich ist, ökologisch am vernünftigsten.

(Eiz) Der Stadtsenat beschloß am 27.
Jänner unter Vorsitz von Bürgermeister
Romuald Niescher, daß die Stadt Innsbruck die Eigenkompostierung ab heuer fördern wird.
Eigenkompostierung ist zwar einerseits
die umweltfreundlichste Abfallverwertung, andererseits bringt sie aber auch einige Probleme mit sich. Während sie nämlich in Ein- oder Zweifamilienhäusern
weitgehend unkompliziert gestaltet werden kann, müssen in Mehrparteienobjekten Verantwortliche bestimmt und geschult
werden, die die Kompostierung organisieren. Um das sicherzustellen, ist die Förderung der Eigenkompostierung von selten
der Stadt auch abhängig vom Nachweis eines ausreichenden Grundwissens im Umgang mit der Kompostierung. Der Verein
"Umweltberatung" wird daher in diesem Zusammenhang Ausbildungsmöglichkeiten in Form von Informationsveranstaltungen schaffen und auf
einschlägige Kurse im Rahmen der Erwachsenenbildung (von Volkshochschule, WIFI und anderen Einrichtungen)
hinweisen.
Auch Hilfs- und Beratungsdienste werden
eingerichtet, wie zum Beispiel ein Häcksel- und Umsetzdienst, ein Beratungsdienst mit "Komposttelefon" und ein Notdienst, der bei Auftreten akuter Probleme,
wie starker Geruchsbelästigung, den Kompostinhalt in die Zentralanlage der Stadt

bringen läßt, in diesem Falle allerdings
nicht kostenlos.
Wer eine Förderung der Eigenkompostierung in Anspruch nehmen will, muß
sein erforderliches Wissen nachweisen,
zum Beispiel durch die bestätigte Teilnahme an einem Informationsabend.
Vorzulegen sind auch Rechnungen über
die getätigten Anschaffungen. Der Antrag
auf Förderung ist außerdem mit einer Verpflichtungserklärung verbunden, daß die
Eigenkompostierung über längere Zeit betrieben werden soll, nämlich mindestens
zwei Jahre.
Konkret gefördert wird die Anschaffung von Kompostern bzw. Kompostiergeräten im Ausmaß von 50 Prozent, beschränkt auf maximal 500 Schilling pro
angefangene zehn Haushalte je Liegenschaft. Zur Orientierung: Ein Komposter kostet je nach Ausführung zwischen 300 und 2500 Schilling.
Häcksel- und Umsetzarbeiten werden mit
200 Schilling pro Stunde gefördert, wenn
diese Arbeiten eine Firma durchführt. Die
Förderung beschränkt sich auf zwei Stunden jährlich pro angefangene zehn Haushalte je Liegenschaft. Die Häckselstunde
kostet zur Zeit zwischen 580 und 820
Schilling.
Weiters stellt die Stadt auf Anforderung
zumindest einmal im Jahr eine kostenlose
Beratung vor Ort zur Verfügung. Näheres
im Service-Teil in Heftmitte!


Z

mm
Kompostieren im eigenen Garten
braucht man
Grundkenntnisse: Die
Stadt bietet
Beratung an
— und finanzielle Förderungen!
(Foto: Abfallberatung
Innsbruck)

4

STADTNACHRICHTEN - MÄRZ 1993

Die Naturstandskarte
von Innsbruck
kann man jetzt
kaufen !
(Eiz) Das Stadtvermessungsamt (Leiter: SR Dipl.-Ing. Paul Baumann) hat
die "Naturstandskarte" des Stadtgebietes in jahrelanger, penibler Arbeit elektronisch erfaßt. Diese Karte gibt exakt
den Zustand der Natur wieder: Neben
Häusern sind auch Flugdächer, außer
Straßen auch Gehsteige, Kanal-Einlässe und Laternen, ja sogar markante
Bäume verzeichnet. Die Katastralmappe beim Grundbuch zeigt nur Grundstücksgrenzen - zum Teil auch Gebäude.
An dieser "Naturstandskarte" haben
außer den städtischen Dienststellen
(Stadtplanung, Tiefbauamt, Straßenund Verkehrsamt u. a.) auch andere Interesse: Etwa die Post (Kabel Verlegungen), oder auch Zivilingenieure für das
Vermessungswesen. Die Post kauft digitalisierte Pläne bereits seit einem
Jahr von der Stadt. Am 27. Jänner beschloß der Stadtsenat, daß auch andere
Interessenten dieses Kartenwerk erwerben können.
Bis zur Jahrhundertwende arbeitete
man in Innsbruck mit einer Karte aus
dem Jahr 1856. 1897 gab die Stadt den
Auftrag zur Neuvermessung. Das
Stadtgebiet umfaßte damals allein die
Katastralgemeinde Innsbruck mit 307
Hektar Größe und 27.000 Einwohnern.
Ergebnis dieser Neuvermessung waren
52 Blätter im Maßstab 1 : 500.
Eingemeindungen machten die Ausdehnung des Naturstandsplanes nach
und nach auf die übrigen Katastralgemeinden notwendig. Zuletzt lagen 148
Blätter im Format 50 mal 70 cm vor.
Sie verbrauchten sich im Lauf der Zeit
auch physisch, das Papier schrumpfte:
Mängel, die es bei der "elektronischen
Karte" nicht mehr gibt.
Die Karte kann als Papier-Kopie oder
transparent im Format DIN A 4 (um 35
bzw. 40 S), als Lichtpause eines gesamten Kartenblattes (50 mal 62,5 cm;
150 bzw. 170 S), aber auch als Diskette mit digitalen Daten (8.900 S) und in
anderen Formaten gekauft werden. Anfragen: Tel. 5360 - 493 DW.