Stadtnachrichten

Jg.1993

/ Nr.2

- S.27

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hin, die 1992 gegenüber 1991 um 16 Prozent mehr Abfall zur Entsorgung führte.
Erfreulich sei, daß durch die kostenlose
Entsorgung ausgedienter Kühlschränke
seitens der Stadt das "wilde" Ablagern
von Kühlschränken im Stadtgebiet stark
zurückgegangen ist.
Für 1993 plant StR. Rettenmoser einen
Großversuch mit etwa 10.000 Haushalten
für eine Biokompostsammlung und Kompostierung. Die Erkenntnisse daraus sollen
dann einer "von der Stadt auf Dauer einzurichtenden Biomüllkompostierung dienen".


Innsbrucks Kultur
ist lebendig, bunt
und initiativ
Die Bereiche
Unterricht,
Erziehung,
Wissenschaft, Kultur
und Jugend
sowie die internationalen
Beziehungen
und StädtepartnerschafStR. Mag. Hermann Gii situati
ten gehören
zum großen Aufgabenbereich von
Stadtrat Mag. Hermann Girstmair. Im
Rahmen der Budgetdebatte legte StR.
Girstmair neben einem Leistungsbericht auch seine ganz persönliche Ansicht zu manchen, seine Ressorts
berührenden, aktuellen Angelegenheiten dar.
(we) So etwa zum kulturellen Leben in
Innsbruck, das außergewöhnlich sei.
"Man muß sich wundern, wie oft darüber
Klage geführt wird." Innsbruck brauche
auf dem Kultursektor einen Vergleich
mit anderen Städten wahrlich nicht
scheuen.
Allerdings gäbe es eine Diskrepanz zwischen Hochkultur und alternativer Kultur
und von beiden Seiten wenig Bereitschaft,
jeweils das andere anzuerkennen. Wichtig
sei es daher, zwischen beiden Extremen zu
vermitteln. Intoleranz dem anderen gegenüber sei auf jeden Fall Unkultur. Auf
die neue Theaterleitung zu sprechen kommend, betonte StR. Girstmair, daß er die
ersten 100 Tage der Intendanz Mentha als
gelungen bezeichnen müsse. Besonders
das musikalische Theater und die Qualität
des Musik-Ensembles seien bemerkenswert. Nicht so ganz erfolgreich sei allerdings die Gestion Menthas im Bereich des
Schauspiels. Die Inszenierung des "Liebeskonzils" war zu lang und hätte einige
Kürzungen vertragen. Allerdings habe es
auch zum Nachdenken angeregt. Ob es ge-

schickt war, die Abhebung von der Intendanz Wlasaks auf diese Weise zu vollführen, sei zumindest fragwürdig.
Stellung bezog StR. Girstmair auch zum
Theatervertrag zwischen der Stadt Innsbruck und dem Land Tirol. Der Aufteilungsschlüssel der Kosten dürfe nicht
mehr 50 : 50 sein, da ja auch das im Besitz
der Stadt befindliche Theatergebäude samt
Grundstück in die Bewertung einbezogen
werden müsse.
Entschieden wandte sich der Kulturreferent gegen eine Reduzierung des Orchesters. "Es wäre ein unvertretbarer Verlust
für das ganze Land, wenn wir kein eigenes
Symphonieorchester mehr hätten." Dieses
sollte allerdings auch außerhalb von Innsbruck u. a. auch in Südtirol seine Dienste
anbieten.
Als großes Anliegen bezeichnte es StR.
Girstmair, das Haus der Alpen und eine
Kunsthalle in Innsbruck verwirklichen zu
können. Ein Haus der modernen Kunst
wäre zwar ebenso erstrebenswert, doch sei
dieses insbesondere wegen der hohen Folgekosten nicht finanzierbar.
Seine Sorge äußerte StR. Girstmair zur
Drogenproblematik und zur Tatsache, daß
diese in dem Ausmaß gefährlich ist, daß
sie eigentlich nicht mehr im öffentlichen
Bewußtsein ist. Das Einstiegsalter sei oft
schon zwischen 13 und 14 Jahren. Auch
werde mit einer Reihe von neuen BilligDrogen gehandelt, wodurch auch die sogenannten harten Drogen, wie Heroin, erschwinglicher werden.
Neue Maßnahmen müßten als private Initiative in der Jugendarbeit gesetzt werden.
Was es braucht, sind sogenannte "Streetworker", die Charisma und die notwendige Ausbildung haben und dort hingehen,
wo die gefährdeten Menschen leben.


Aktivitäten zur
Förderung der
Gesundheit
Mit einem einstimmigen Beschluß bekannte sich der
Innsbrucker
Gemeinderat
im Mai 1992
zum
WHOProjekt "Gesunde Städte".
Ziel dieser Deklaration, die
StR. Komm.-Rat Peter Moser
auch von den
Verantwortlichen in den Städten Wien,
Bregenz, Linz, Wels, St. Polten, Wiener
Neustadt, Graz und Klagenfurt unterzeichnet wurde, ist die Verbesserung
der Gesundheit der Stadtbewohner.

STADTNACHRICHTEN - FEBRUAR 1993

(Th) Wie Stadtrat Peter Moser in seinen
Ausführungen im Rahmen der Budgetdebatte erläuterte, wird heuer beim
Städtetag in Graz der Startschuß für das
Netzwerk "Gesunde Städte Österreichs",
als dessen Sprecher er gewählt wurde,
gegeben werden. Vorstellen wird sich diese Arbeitsgemeinschaft Anfang dieses
Jahres bei der Paracelsus-Messe in Klagenfurt mit einer Gemeinschaftsausstellung.
Der "Gesunde-Städte-Idee" wurde in
Innsbruck bereits 1992 mit unterschiedlichen Veranstaltungen Rechnung getragen.
Im Mittelpunkt der Gesundheitsinformationswoche im Juni, die in den generalsanierten Räumen des städtischen Marktamtes abgehalten wurde, stand die "gesunde
Ernährung". Einen wichtigen Beitrag zu
einer gesunden Ernährung leistet die
Lebensmittelkontrolle des städtischen
Marktamtes, wobei sich die Aufgabenstellung im Hinblick auf das Wirksamwerden
des EWR noch vergrößern wird. Wie der
Stadtrat weiter ausführte, haben sich die
Anzeigen der Marktkommissäre gegen
Verstöße des Lebensmittelgesetzes bei
den Gerichten und Bezirksverwaltungsbehörden gegenüber 1991 fast verdoppelt.
Vor der Drucklegung steht ein Gesundheitsbericht, der den Gesundheitszustand
der Innsbruckerinnen und Innsbrucker
aufzeigt. Geplant ist eine Studie zur Erfassung des Gesundheitsbewußtseins der
Bevölkerung.
Der "Gesundheit und Sicherheit am
Arbeitsplatz" war eine stadtinterne Ausstellung gewidmet, die von rund 800 Bediensteten besucht wurde. Im Rahmenprogramm wurden zudem Seh- und Hörtests sowie eine Blutspendeaktion geboten. Mit einem Schulärzteprogramm, dem
Haltungsturnen, dem Ernährungs- und
Bewegungsprogramm für übergewichtige
Kinder und der Zahnprophylaxe bemüht
man sich derzeit um die Gesundheit der
Schulkinder. Diese Bestrebungen sollen in
Zukunft in Zusammenarbeit mit dem
Schulamt verstärkt werden. Ein WHOProjekt "Gesunde Schule" liegt bereits
vor.
Stadtrat Moser ging dann auch auf
die Drogenszene ein: "Tirol hat eine hohe
Belastung mit Akoholkranken, eine
geringe
mit
Medikamentenabhängigen und eine durchschnittliche mit
Alkaloidabhängigen."
Die
derzeitige
Zahl der Drogenabhängigen in unserem Land wird bei 1000 liegen.
1991 starben zehn Personen an einer
Überdosis. Wie einer Studie zu entnehmen ist, weiß die Jugend über die Gefährlichkeit der Drogen gut Bescheid. Weiters
wurde auch herausgefunden, daß 21 Prozent der Jugendlichen sich relativ
leicht und schnell Drogen beschaffen
könnten.


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